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Joachim 19 Siwendorf, Johann Joachim
ner volit. Blatt) 1363. Nr. 440, im Feuill.
ton: „Oesterreichische Finanzbeamte". —
Fremden «Blatt. Von G. Heine (Wien,
4°.) 1863. Nr 271. Beilage I : „Ein Ver>
brecher auS der vornehmen Welt". — Vater,
land. das (Wiener polit. Blatt. ar. Fol.>
1870, Nr. 79. im Feuilleton: „Graf G
Ludwig Sinzendorf". Von Franz Favre. —
Porträte, 1) C. Borckin g s«. (kl. Fol.). —
2) Fr, u. de Steen 20. (kl. Fol.)). —
12. Joachim (aeb. 1344. gest. 28. Jänner
1594). Von der Ernstbrunn'schein Linie.
Sohn des Leonharo von S., auS dessen
Ebe mit Anna von Harrach< Joachim
stand anfänglich als kaiserlich»! Rath in
Diensten Kaiser Mar imi l ian's I I . , wĂĽrd
1370 Regent der niederösterceichischen Lande
und darauf Reichähofrath. Im Jahre <377
schickte ihn Kaiser Rudolph I I . als Bob
schafter nach Constantinopel. um dem Sultan
Amurak I I I . die Nachricht von dem Ab«
leben des Kaisers Maximi l ian I I . zu
ĂĽberbringen, zu gleicher Zeit aber auch wegen
Verlängerung des Friedens zu verhandeln.
Am 10. November 1377 trat Joachim die
Reise an und hatte aus dem Adel mehrere
Begleiter. Er gelangte mit diesen am 1. Jan»
ner 1378 zu Constantinopel an, kam am
17. Jänner zur Audienz, überbrachte die Nach-
richt von Kaiser Mar im il ian's I I . Ab-
leben. Kaiser Rudolph's I I . Thronbestei»
gung und ĂĽberreichte die kaiserlichen Ge-
schenks. Nach vierjährigem Aufenthalte in
Conftantinopel kehrte er 1382 nach Wien
zurück. Wie damals der heutige „kranke
Mann" gegen die christlichen FĂĽrsten sich
ge»
berdeie, erfahren wir aus einem an sich
gering«
fügigen, aber die damaligen Zustände genug
kennzeichnenden Umstände; da'nämlich der
GroĂźvezier Sinan jene Summe, die er als
Großuezier fordern zu können glaubte, nicht
erhalten hatte, durfte der kaiserliche Bot»
schafter Freiherr von Sinzendorf , als er
von Freiherrn von Preyner (Breuner) ab-
gelöst wurde, nicht mit acht, sondern nur
nnt vier Pferden von Conssantinopel weg.
fahren! Zu Constantinopel hatte S. von
des Mu
st
apha Pascha hinterlassenem Erbe
einen der steinernen KrĂĽge. in denen Chrv
stus auf der Hochzeit zu Cana das Wasser
in Wein verwandelt, um tausend Ducaten
erkauft. Diesen Krug hatte benannter Mu»
stapha Pascha zu Famagusta auf der Insel
Cypern aus der dortigen Kirche, „sanctae
Hiariäo aä ll^Hrialli" genannt, hinwegge» nommen und nach Constantinopel gebracht.
sSinzendorf's Hauptbericht von seiner
Rückkunft ääo. 7. September 1330 im k. t.
Hausarchio.) Sinzendorf hatte sich arn
18. Februar 1382 mit Helene Lang von Wellen-
bĂĽrg. damals verwitweten siregner (Vreuner)
von ölübingen und nach deren im Jahre 1385
erfolgten Tode mit NarieRueber von pichsenĂĽorf
vermalt. Die Kinder der ersten Ehe starben
in jungen Jahren, jene der zweiten Ehe, von
welcher August die Linie fortsetzte, sind aus
der Stammtafel ersichtlich. — 13. Johann
Joachim (gest. 11. November 1663). Von
der Ernstbrunn'schen Linie. Aeltester Sohn
des Freiherrn August, aus dessen Ehe mit
Elisabeth von T rauttmansd orff. Io .
hannIoachi m wurde katholisch, war Käm-
merer und geheimer Rath unter zwei Kai<
sern, Ferd inand I I I . und Leopold I.,
wurde in den Reichsgrafenstand erhoben und
ein Jahr vor seinem Tode, 1664, Oberster
Hofkanzler. Seine erste Gemalin (seit 16D)
Narie 3alome war eine geborene Freun von
Polheim. Sie gebar ihm einen Sohn und
drei Töchter, alle in jungen Jahren gestorben.
Seine zweite Frau Varia Theresia geborene
Gräfin Alltzan gebar ihm drei Söhne. Io»
hann Weikard. Adolp h Micha el T bo-
rn as und Michael Johann Joachim,
die drei Stifter des Haupt«, mittleren und
jĂĽngsten Astes der Ernstbrunn'schen Linie,
von denen nur derHaupt«Ast bis in den An»
fang unseres Jahrhunderts fortgeblĂĽht war
und mit dem letzten in den FĂĽrstenstand
erhobenen SvroĂźen Pr 0 sperund mit diesem
das ganze HauS im Mannesstamme erloschen
ist. Sein ältester Sohn Ioh ann Weitaro,
der Stifter oesHaupt'Äftes, war k. k. geheimer
Rath und bekleidete das Hofamt eines Ober.
Falkenmeisiers. IodannIoachims zweite
Gattin Marie Therese geborene Gräfin
Althan vermalte sich nach seinem Tode mit
Anton Franz Graf Col la l to und gebar
diesem einen Sohn Leopold Rambald
Adolph, dem
sie ihre besondere Zärtlichkeit
zugewendet zu haben schien: denn
sie
vererbte
ihm die Herrschaften Ebreichödorf und Deutsch»
Altenburg im V. u. W- W.; sie radicirte
auf die ihr zuständigen Herrschaften Edenthal
im V. u. W. W und Eichborn im Brnnner
Kreise ein FideicommiĂź im WertĂźe von fĂĽnft>
haldbunderttausend Gulden, zu dessen GenuĂź
durch letztwillige VerfĂĽgung vom 12. Juli
1687 zunächst ihr Sohn Leopold Ram»
bald Adolph G>,af Col la l to , dann
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Volume 35
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sinacher-Sonnenthal
- Volume
- 35
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 388
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon