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Sivkovich Sivkovich
tion. mit vorwiegend localen und socialen
Stoffen, getreue Scenen. Charaktere und
Bilder aus dem Wiener Volksleben drin'
gend, woran auch Schlögl mitarbeitet,
und wofür Sturdie Zeichnungen liefert.
Das Blatt hat binnen kurzer Zeit Volks-
thümlichkeit erlangt, und erfreut sich
grc.ßer Verbreitung.
Der Korrespondent (Wiener Blatt). ^i>72.
Nr. 40—20, im Feuilleton: „Blechernr Me-
moiren eines Journalisten aus Eisen". Von
Karl Sitter. — Klapp (Michael), Wiener
Vilder und Büsten (Troppau l«67. H Volct,
l>".), S, l92.
sivkovich, Johann Freiherr (k. k.
Fc ld m a rsch all«3 ie u t ena nt, geb.
zu -Kerstinyaz in der Karlsstädter
Grenze am 23. Februar 1779. gest. zu
Görz am 49. März 1837). Nar ein
Sohn des Michael S i v kovich, Oberst-
Lieutenant des Szluiner Grenz'Regimen»
tes. dessen Voreltern, aus Bosnien stam-
mend, allda den Namen Siuko führten
und erst. durch die Türkon vertrieben, bei
ihrer Einwanderung in Croaticn die da«
selbst übliche Endsilbe „v i ch" annahmen.
Michael Siukovich erlangte 1804
den ungarischen Adel und bestimmte sei»
nm Zweitältesten Sohn Johann zur
kriegerischen Laufbahn. Noch nicht fünf>
zehn Jahre all, ward dieser als k. k. Ca«
det für das 20. Infanterie < Regiment,
damals GrafKaunitz, assentirt und schon
am 1. September 1794 zum Fähnrich
befördert. Bis zum Lüneuiller Frieden
1801 wohnteSivkovich den Feldzügen
m Holland, Deutschland und Italien,
vorerst unter Coburg, dann unter
(5lecfayt, später unter Wurmser.
endlich unter Erzherzog Kar l bei. rückte
im Mai 1797 zum Lieutenant, im No«
vember 1799 zum Oberlieutenant vor,
hielt sich bei den Belagerungen von
Mannheim und Kehl mit lobenswerther Bravour und wurde in den Gefechten
bei Tournay und Diersheim verwundet.
Im Mai 1802 wurde Sivkovich zu
dem Ottochaner Grenz < Regiment über-
setzt, machte den Feldzug 1803 in Italien
mit und wurde im März 1809 Capitän-
Lieutenant. Im Feldzuge 1809 stand
Sivkovich im Reserve»Bataillon bei
dem 9. Armee-Corps deS Feldzeugmei«
sters Grafen Gyulay und hatte Ge»
legenheit. sich bei dem Angriffe auf Gratz
am 26. Juni besonders hervorzuthun.
Die Ottochaner hatten den Auftrag,
gegen die Vorstadt St. Leonhcnd vorzu.
rücken und sich derselben zu bemäcktigen.
Schon am frühen Morgen in derselben
Gegend hatte Major Munick des erste:'
Banal-Grenz-Regimentes das Mißge-
schick, mit 330 Mann die Waffen strecken
zu müssen. Die Franzosen brachten diese
Gefangenen in emer Kirche in Gewahr-
sam. Da war es nun Sivkovich.
welcher mit einer Division Ottochaner
den Feind aus St. Leonhard verdrängte,
die Kirche erstürmte, die Gefangenen be-
freite und ein Geschütz eroberte. Der
Generalissimus Erzherzog K a r l würdigte
diese tapfere That mit der Beförderung
Sivkovich's außer seinem Range zum
wirklichen Hauptmanne. Durch den Wie-
ner Frieden 1809 kam ein Theil der
croatischen Grenze und mit diesem die
Ottochaner an Frankreich. Hauptmanil
Sivkovich, 1810 als Cordons-Com-
mandant an der türkischen Grenze ver-
wendet, entwickelte in dieser Dienstleistung
bei großer Selbstaufopferung so viele
Proben von Umsicht und Entschlossenheit,
daß ihm Kaiser Napoleon 1. im No-
"ember 1810 daS Ritterkreuz der Ehren-
Legion verlieh. Unter Frankreich ward
er im Februar 1813 Major bei dcn
Liccanern und als die Grenzer 18l4 daS
unfreiwillige Joch abschüttelten, mittler-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Volume 35
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sinacher-Sonnenthal
- Volume
- 35
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 388
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon