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Skaric. Gabriel Skene
an dieser Arbeit war auch eine ungewöhn»
liche. DerClerus aller slavischen Ncitiona»
litäten der Monarchie hatte darauf subscri»
birt, mehr als 60 Bisthümer befanden sich
unter den Abnehmern, deren Neigen der
Graner Fürst-Primas S ci t ov sty mit
42 Exemplaren eröffnete, der Zengger
Bischof Emerich Ozegovic hatte 13
und der Diakovarer Bischof S t roß-
mayer über 30 Exemplare gezeichne»,
Beweis dafür, wie trefflich S. der Lö«
sung seiner Aufgabe nachgekommen war.
Wiener Zei tung 1861. Nr. 281. S. 4443:
„Zur südslavischen Literatur".
Noch sind zu erwähnen: 1. Gabriel Skar ic
(«ed. zu Vreßburg im Jahre l?49, gest. im
Jahre 15l6). Ein Sohn des Andreas
Christ ian. Pastors von Modern, und Enkel
des Gabr ie l S.. Stadtrichters von Preß«
bürg. Schon des letzteren Gattin, Anua
geborene Sompeter , hat im Jahre 1750
der evangelischen Kirche in Preßburg ein
Capital von 10.000 fl. verschrieben. Obiger
Gabr ie l aber hinterließ, da er kinderlos
geblieben war. bei feinem l8l6 erfolgten Ab-
leben sein ganzes Vermögen dem evangeli-
schen Lyceum in Preßburg und wurde aus
demselben das sogenannte Skaric'sche Con«
vict gegründet ^//aan ^ . ^ckov.^, ^sua
kurl^iiea äivs Msmoria I^uu32,i-<)runi a
ti-iduL proximiL äaoculiZ aoadsmias ^susuLi
«.äliQi-iptorum ((3^ula,s l838, I^sox. It.etii?',
80.) p. 32.) — 2. Ein Skar ic. im Jahre
<863 Caplan i>, Zengg in der, rroatischen
Militärgrenze, hat ein in der Stecherkunst
wshl einzig dastehendes Werk ausgeführt.
Auf einen ganz kleinen Kirschkern hat er
in einem Zeitraum von 13 Tagen das grie<
chische „Vaterunser", „Ave Maria" und den
„Glauben" mit einem einfachen Grcnzmesser
Wort für Wort gestochen. Diese' drei Ge»
bete enthalten 293 Worte, welche der Natur»
künstler mit der Cyriliza vollständig in zwei
Exemplaren auf den Kern «ebrackt. Das
eine der beiden Exemplare gelangte in Be-
sitz des greisen Erzbischofö von Zengg, Frei>
Herrn Ozegooics; das andere in den des
Haufttlnannes Kl iäka. welcher bei dem
Zengger Landes-General-Commando thätig ist.
Die Buchstaben sind mit freiem Auge auf
den Kirschkernen kaum war>rneb>:ibar, aber mit einem einfachen Vergrößerungsglas? sind
alle auf dem kleinen Naum des Kirschkerns
eingestochenen 293 Worte deutlich lesdar.
Bekanntlich besitzt das Dresdener grüne G?>
wölbe einen ähnlichen Kirschkern. doch wird
derselbe von den zweien des Caplans Ska-
ric weit übertreffen. ^Zeitung für Nord«
Deutschland 1863. Nr. 4878: „Ueber ein Kunst
stück der Stecherei".1
Skeue. Alfred (Großindustr iel-
ler und Mitglied des Abgeordneten»
Hauses des österreichischen Reicksrathes,
geb., zu Verv iers in Belgien 13. Ma
18l3). Die flüher in Belgien ansässig-
Familie wendete sicb nach der belgischen
Revolution nach Oesterreich und ließ sich
in Brunn nieder. Dort gründete der Vater
bald ein seiner Solidität wegen allgemein
anerkanntes industrielles Etablissement.
daS mit jedem Jahre größeren Aufscdwung
nahm und in der Anerkennung der Be
völkerung stieg. A l f redSkene, der
vordem in der berühmten Salzmann»
schen Anstalt zu Schnepfenthal eine tüch'
tige Erziehung erhalten hatte, trat im
Jahre 1831 als Cadet in daS kaiserliche
4. ChevauxlegerS'Regiment, damals Frei-
Herr von Vincent, dann Windisch'Gräh'
Dragoner, in welchem er 16 Jahre ge-
dient und es 1847 als Oberlieutenant
verließ, um am Geschäfte seines Vaters
sich zu betheiligen. Im genannten Jahre
gründete er nun zu Alexovic bei Eiben-
schütz in Mähren eine Tuchfabrik, welche
sich bald zu einiger Bedeutung hob und
in welcher — auf dem Kontinente der
erste Versuch — die mechanische Weberei
bei der Tuchfabrication benützt wurde.
Der Versuch gelang vollkommen. Nach
dem Tode seines Bruders Kar l über»
siedelte S. im Jahre 1833 nach Brunn,
wo sein durch und durch praktischer Sinn,
verbunden mit einer im Soldatenleben
gewonnenen Erfahrung und Energie dem
Gescdafie der Firma, die er nun selbst
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Volume 35
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sinacher-Sonnenthal
- Volume
- 35
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 388
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon