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ganz vorzügliche Arbeit zu sehen, welche
auf eine tüchtige Schule, die der Künstler
durchgemacht, schließen ließ.
Mittheilungen der Gesellsckatt für ver-
vielfältigende Kunst, Beilage zur Zeilschrift
für bildende Kunst (Leipzig. E. A.'Seemann,
4o.) I. Iadr«. (5372/73). Nr, 3. Sft. 45
im „Album-Tert".
Eonnenthal, Adolph (k. k. Hof.
Schauspieler, geb. zu Pesth 21. De-
cember 1832). Der Sohn eines geachte-
ten Kaufmannes in Pesch. Die Eltern
ließen dem Knaben, der Talent und Eifer
zeigte, eine guie Erziehung zu Theil wer-
den. An der Pesther israelitischen Nor-
malschule zählte S. zu den besten Scbü-
lern. Seine Neigung für die Bühne trat
frühzeitig zu Tage. So erbat er sich,
nachdemerconfirmirt worden, bei welcher
Gelegenheit ihm die Werke .Friedrich
Schil ler 's geschenkt wurden, die Er-
laubniß, das Theater besuchen zu dürfen,
die man ihm auch anstandslos.gewährte.
Man gab „Wilhelm Tell". Der Eindruck, !
den diese Darstellung auf ihn gemacht,
war so groß. daß er nun, da die C'liern >
sich nicht geneigt zeigten, diese Vorliebe
für den Theaterbesuch zu begünstigen,
auf allerlei Mittel sann, in's Theater zu
kommen. Es gelang ikm auch durch eine
List, seinen Wunsch zu erreichen, bis die
List entdeckt und S. als „kecker Eindring-
ling" in den Mus-ntemvel envi cht, vor
den Regisseur gebracht wurde. Dort
legte S. ein reumüthiges Bekenntniß
seines Frevels ab. verschwieg aber auch
nicht seine Begeisterung für das Theater.
Nun endigte die Angi.'legenhrit damit,
daß ihm freier Eintritt in's Theatcr ge-
währt winde, nur mußte der Junge sich !
zu einer Mitleistung verpflichten. S. sollte
„statiren". Er hatte gar kein Bedenken
es zu thun, und spielte so lange d.n
Statisten, bis es zu den Ohren d-s Va» ters kam. der alsbald der Comödien-
svielerei ein Ende machte und den Sohn
un>er seine besondere Aufmerksamkeit
stellte. Nichtsdestoweniger gelang, es
diesem im Hause seines Onkels Comödie
zu spielen. S. trat damals in einer
weiblichen Rolle culf und der Erfolg war
ein glänzender. Von einem Schulfreunde,
dem Sohne des Secretärs der Pesther
israelitischen Cultusgemeinde, Igna.z
Barnay , in dessen Familie eingeführt,
betheiligte sich S. alsbald an den dra»
matischen Aufführungen, welche im Hause
Statt fanden. So wuchsen nach und
nach Neigung und Eignung zur Bühne,
bis die Ereignisse des Jahres 4848 alle
dergleichen Liebhabereien in den Hinter-
grund treten ließen. S. hatte mittler-
weile die Normalschule beendet und im
November 1846 den Curs in der eben
damals eröffneten Ioseph'Industrieschule
begonnen. Das Jahr 4848 unterbrach
diesen Besuch. Aber in den traurigen
Ereignissen der Jahre 1848 und 1849
batt^n sich die häuslichen Verhältnisse in
der Familie S 0 nnentha l's auch wesent-
lich verschlimmert. Nun aber galt es über
den Beruf des Sohnes zu Beschluß zu
kommen. Idn studiren zu lassen, fehlten
leider die Mittel; zum Handelsstande
fehlte dem lebhaften Jünglinge alle Lust,
so sollte er denn nach Beschluß des Fami-
lienrathes ein Handwerk erlernen —
nämlich Schneider werden. Das war
ein Ecklag für den 17jährigen Jüngling,
der ihn vollends niederschmetterte. Aber
wie die Dinge standen, ließ sich im Augen-
blicke nichts dagegen macken. Und so
fügte sich S. dem Schicksal, mit sich selbst
Eins. so lange mit Nadel und Zwirn mit»
zuthun, bis sich ihm Gelegenheit zu An«
derem darböte. S. wurde Schneider«
lchrling in der Werkstätte eines Haus«
freundes. Zwei Jahre arbeitete er da-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Volume 35
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sinacher-Sonnenthal
- Volume
- 35
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 388
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon