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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Volume 35
Page - 345 -
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Sonnenthal 343 Sonnenthal ganz vorzügliche Arbeit zu sehen, welche auf eine tüchtige Schule, die der Künstler durchgemacht, schließen ließ. Mittheilungen der Gesellsckatt für ver- vielfältigende Kunst, Beilage zur Zeilschrift für bildende Kunst (Leipzig. E. A.'Seemann, 4o.) I. Iadr«. (5372/73). Nr, 3. Sft. 45 im „Album-Tert". Eonnenthal, Adolph (k. k. Hof. Schauspieler, geb. zu Pesth 21. De- cember 1832). Der Sohn eines geachte- ten Kaufmannes in Pesch. Die Eltern ließen dem Knaben, der Talent und Eifer zeigte, eine guie Erziehung zu Theil wer- den. An der Pesther israelitischen Nor- malschule zählte S. zu den besten Scbü- lern. Seine Neigung für die Bühne trat frühzeitig zu Tage. So erbat er sich, nachdemerconfirmirt worden, bei welcher Gelegenheit ihm die Werke .Friedrich Schil ler 's geschenkt wurden, die Er- laubniß, das Theater besuchen zu dürfen, die man ihm auch anstandslos.gewährte. Man gab „Wilhelm Tell". Der Eindruck, ! den diese Darstellung auf ihn gemacht, war so groß. daß er nun, da die C'liern > sich nicht geneigt zeigten, diese Vorliebe für den Theaterbesuch zu begünstigen, auf allerlei Mittel sann, in's Theater zu kommen. Es gelang ikm auch durch eine List, seinen Wunsch zu erreichen, bis die List entdeckt und S. als „kecker Eindring- ling" in den Mus-ntemvel envi cht, vor den Regisseur gebracht wurde. Dort legte S. ein reumüthiges Bekenntniß seines Frevels ab. verschwieg aber auch nicht seine Begeisterung für das Theater. Nun endigte die Angi.'legenhrit damit, daß ihm freier Eintritt in's Theatcr ge- währt winde, nur mußte der Junge sich ! zu einer Mitleistung verpflichten. S. sollte „statiren". Er hatte gar kein Bedenken es zu thun, und spielte so lange d.n Statisten, bis es zu den Ohren d-s Va» ters kam. der alsbald der Comödien- svielerei ein Ende machte und den Sohn un>er seine besondere Aufmerksamkeit stellte. Nichtsdestoweniger gelang, es diesem im Hause seines Onkels Comödie zu spielen. S. trat damals in einer weiblichen Rolle culf und der Erfolg war ein glänzender. Von einem Schulfreunde, dem Sohne des Secretärs der Pesther israelitischen Cultusgemeinde, Igna.z Barnay , in dessen Familie eingeführt, betheiligte sich S. alsbald an den dra» matischen Aufführungen, welche im Hause Statt fanden. So wuchsen nach und nach Neigung und Eignung zur Bühne, bis die Ereignisse des Jahres 4848 alle dergleichen Liebhabereien in den Hinter- grund treten ließen. S. hatte mittler- weile die Normalschule beendet und im November 1846 den Curs in der eben damals eröffneten Ioseph'Industrieschule begonnen. Das Jahr 4848 unterbrach diesen Besuch. Aber in den traurigen Ereignissen der Jahre 1848 und 1849 batt^n sich die häuslichen Verhältnisse in der Familie S 0 nnentha l's auch wesent- lich verschlimmert. Nun aber galt es über den Beruf des Sohnes zu Beschluß zu kommen. Idn studiren zu lassen, fehlten leider die Mittel; zum Handelsstande fehlte dem lebhaften Jünglinge alle Lust, so sollte er denn nach Beschluß des Fami- lienrathes ein Handwerk erlernen — nämlich Schneider werden. Das war ein Ecklag für den 17jährigen Jüngling, der ihn vollends niederschmetterte. Aber wie die Dinge standen, ließ sich im Augen- blicke nichts dagegen macken. Und so fügte sich S. dem Schicksal, mit sich selbst Eins. so lange mit Nadel und Zwirn mit» zuthun, bis sich ihm Gelegenheit zu An« derem darböte. S. wurde Schneider« lchrling in der Werkstätte eines Haus« freundes. Zwei Jahre arbeitete er da-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sinacher-Sonnenthal, Volume 35
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Sinacher-Sonnenthal
Volume
35
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1877
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
388
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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