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religiösen Weihe gewidmete Sonntag
dadurch zu einem ^223.1 AÜn. d. i. einem
Markttag, herabgewürdigt wurde, und
die Christen gehindert waren, ihn al
Ruhetag, der Andacht und dem Dienste
deS Herrn zu widmen. Im Juni 1859
zum k. k. Vice«Consul in Monastir. dem
Hauptorie des ottomanischen General
Gouvernements von Rumelien (Ii.uni6^
Ni2)6t). ernannt, bethätigte er in diese
selbständigen Stellung alsbald in sol
cher Weise seine Tüchtigkeit, daß ihn di,
k. k. Internuntiatur bei der Hohen Pfort,
zur provisorischen Leitung deS k. k. Con
sulateü in Constantinopel berief, worauf
ei im August 1862 zum wirklichen Consul
ernannt ward. I n dieser Stellung nahm
er zunächst wahr, daß die Verlassen
schaftSmaffe des österreichischen Staats«
Angehörigen Theodor Ba l tazz i , im
Netrage von Einhundert Millionen Pia»
ster, ganz in den Handen der Vor-
münderin belassen und kein Theil deösel«
ben zu Handen des ConsulatS hinterlegt
worden war. Nach Beseitigung nicht
unerheblicher Schwierigkeiten erwirkte
er die Hinterlegung deS kolossalen Pu«
pillarvermögenS in die Depositencafse
und sicherte so neben den Consularge«
bühren dem Aerar an Depositentaxen
die ansehnliche Summe von Einhundert«
tausend Gulden; auch brachte er Old-
nung in die seit 30 Jahren in der
Depositencaffe befindlichen Depositen,
gelder. in die für das Aecac eben so
wichtige als einträgliche Gebarung mit
denselben, und in das ganze Rechnuugg.
wesen, das einer Reorganisation und
Klarstellung deg ganzen Cajsebestandes
mit seinem Fonde, seinen Ginnahmen
und Ausgaben dringendst bedürfte. I m
Mai 1863 ernannte ihn die k. k. Intei«
nuntiatur zum Präsidenten des Schul«
Rathes für die in Constantinopel befind« lichen österreichischen Nationalschulen.
Wenngleich ein Ehrenamt, ist dasselbe
nicht minder wichtig, und erfordert die
ganze Energie eineS sachkundigen Man»
nes, um die entsprechenden Resultate
zu erzielen. Längst schon waren bei der
Intemuntiatur Verhandlungen gepflogen
worden über die Errichtung eines eige«
ne,n Schulgebäudes, wozu der Grund
über Vermittlung deS k. k. Internumius
Freiherrn von Prokesch-Osten von
der ottomanischen Regierung geschenkt
worden war. Den Bemühungen des
General - Consuls S. war es endlich
gelungen, unter höchst vortheilhaften
Bedingungen von zwei österreichischen,
in Constantinopel aiiiassigen Staats«
Angehörigen, den Brüdern Spiridion
und EpaminondaS Bal tazzi , die erfor»
derliche Summe von 40.0l)0 Gulden
zur Ausführung deS Schulbaues zu ein»
lehnen und die Sache dem langst er-
wünschten Ende zuzuführen. Aber noch
mehr erreichte S. in seiner Eigenschaft
als Schulraths'Präfident, indem eS ihm
schon wenige Monate später gelang,
von den obgenaimten zwei Brüdern
die ganze geliehene Summe zum ewigen
Geschenke für die Schule zu erhallen.
Unter feiner unmittelbaren Zeitung ging
nun der Schulbau vor sich und wurde
nach Vollendung deS Gebäudes dasselbe
am 6. Jänner 1863 feierlich eröffnet.
I.i Anerkennung der vielfachen Ver»
dienste, welche sich S. im Laufe der
Jahre erworben, wurde er mit ah. Ent-
'chließung vom 13. Februar 1863 mit
em Orden der eisernen Krone 3. Classe
ausgezeichnet. Im Jahre 1874 erfolgte
seine Ernennung zum k. k. General»
Consul in Genua, und im folgenden
Jahre die Verleihung des Comlhur«
Kreuzes deS Franz Ioseph-OrdenS. I m
Jahre 1863 wurde S. den Statuten
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon