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Sorgo, Michael Anton ^ Michael Anton
Append in i als Gianfrancesco,
welcben Namen auch Gl iub ich in der
unten bezeichneten Quelle beibehält;
Ivan Kuku l jev ic -Sakc insk i in
seiner croatischen Bibliographie (Libllo-
^1-2.6^ lirvatäka) führt ihn (S. 131) als
Fran jo I e ro l . Sorkoöevio auf.
Im Ganzen gilt er nicht nur als einer
der bedeutendsten Männer seiner daran
nicht armen Familie, sondern zahlt aucb
zu den Zierden seines engeren Vater<
landeS Ragula. Ueber seinen Sohn
P e t e r I g n a z siehe den Artikel S. 26.
^uiiki (liaFUsa, 1800—i803, 8 .^) torao I I ,
j83<i, I^oknoi-e Ng,Uasa.8<>.) p. 282.
o. Michael Anton (A r ch a 0 log,
geb. in Ragusa, Geburtsjahr unbe-
kaintt, gest. in Par iS 23. November
1796). Derselben alten ausehnlichen Na«
gusaner Familie wie I 0 h an n Fr anz
angehörend. S. erhielt im Elterichause.
dann in der Jesuiten schule zu Rag usa
eine gründliche Ausbildung. Der Jesuit
1'. Bol ich. ein tüchtiger Hellenist, ließ
sich namentlich die Erlernung des Gr>e«
chischrn bei seinem auch sonst talentvollen
Zöglinge angelegen sein. Darauf bezog
S. die Hochichule in Vologna, wo er
Philosophie, jchöne Wissenschaften und
Rechtsgelehrsamkeit studirte. Nun machte
er Reisen dur-ch Italien und widmete sich,
heimgekehrt, den öffentlichen Geschäften,
so daß er nach und nach alle Aemter der
Magistratur und zuletzt die eineS Rectors.
welches die höchste Würde unter der Re>
publik war, bekleidete. Ab un^> zu aber
machte er Reisen in Italien und hielt sich
vornehmlich in Padua und in Vicenza
auf, wo er mit den ihm schon von früher
her befreundeten Professoren Ce sar o tt i sBd. I I , S. 327^j. dem Abte For t is
sVd. IV, S. 293) und mit Toaldo
viel verkehrte. In der Folge gelang es
seinen Verbindungen mit maßgebenden
Personen, daß ihm die Erlaubniß gege-
ben ward. in jenen Theil.n des alten Ra-
gusa, wo er unter dem Schütte der
Gegenwart alte Denkmaler und sonstige
Alterthümer vermuthete, Ausgrabungen
vorzunehmen. I n der That gelang eg
ihm auch. während er mit seiden Nach»
sorschungen den humanen Zw^ck verband,
die Arbeitslosen in angemessener Weise
zu beschäftigen, manches interessante Denk-
malzuTage zu fördein, worauferdie ans
Tagelicht gebrachten altenDenkfteinein die
Außenmauern deS von ihm bewohnten
Palazzo eil.fügen ließ. Als im Jahre
1787 der berühmte Mathematiker Bos-
cowich sBd. I I , S. 82) starb, setzte er
Sorgo zuin Erben seines ganzen Hand»
schriftlichen Nachlasses ein, der aber nickt
mehr ganz unversehrt in Ragusa eintraf.
Indessen hatte ihn seine immer mehr und
mehr wankende Gesundheit genöthigt,
daS bis dahin geführte bewegte Leben
wesentlich zu ändern, um aber mit den
geistigen Genüssen in steter Berührung
^u bleiben, errichtete er in seinem eigenen
Hause eine wissenschaftliche Gesellschaft,
die er aus seinen Freunden und sonstigen
Gelehrten zusammengestellt hatte und in
welcher längere Zeit ein ganz regeS gei»
stiges Leben herrschte. N^ch einer im
Winter 1793 überstandenen schweren
Krankheit, von welcher er sich durch Hilfe
der Aerzte jedoch wieder erholt, unter-
nahm er, von seinem Freunde Abt For-
tis überredet, eine Reise nach Paris, um
dort die nach dem völligen Umstürze der
alten Verhältnisse ins Leben getretenen
Veränderungen an Ori und Stelle mit
eigenen Augen zu schauen. Er war auch
glücklich nach Paris gekommen, aber
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon