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den Künste in Mailand und daselbst unter
der besonderen Anleitung des Elaudio
Mon t i von Ravenna. Im Jahre 1826
erscheint er bereits in der Kunstausstel-
lung in der Brera mit einigen Porträt-
büsten. I n der Ausstellung des IahreS
1828 ebenda gefiel daS GypSmodell
einer kleinen büßenden Magdalena durch
die besonders angenehme Kopfbildung
und die überhaupt geschmackvolle Be-
Handlung, wenngleich die Steifheit des
übrigen Körpers getadelt wurde. I n
jener des IahreS 1830 hatte er ein Grab<
Denkmal in Marmor ausgestellt. Es
stellte eine über eine Urne gebeugte
Frauengestalt in Thränen dar und fand
allgemeinen Beifall. Der Ruf des Künst-
lers wuchs mit jedem Jahre und er lei-
stete Vorzügliches in ganzen Figuren.
Basreliefs und Büsten. Mailand besitzt
viele und wohlgelungene Grabdenkmaler
seines Meißels.
Kunst .Vlat t (Stuttgart. Cotta. 4«.) 1827.
Nr. 62, <m Berichte über die Kunst«Ausstel»
lung in Mailand im Jahre 182«. — 1828,
Nr. 98, S. 390.- „Kunst-Ausstellung in Mai-
land im Jahre l828". —1831. Nr. 51. S. 197:
„Kunst-Ausslellung in Mailand l83U". —
Nagler (G K. Di'.). Neues allgemeines
Künstler-Lerikon (München l846. E. A. Fleisch,
mann. 8«.) Bd. XVI I , S. 79.
o, Johann Graf (k. k. Feld«
zeugmeister und Ritter des Maria
Theresien-OrdenS. geb. zu Ofen im Jahre
1730, gest. zu Lugos im Banate 13. Fe«
bruar l809). Sein. Vater Johann
Sebastian S. (gest. im Jahre 1760)
hatte im Erbfolgekriege ein italienisches
Freicorps errichtet und war zuletzt Feld«
marschall'Lieutenant. Der Sohn trat in
jungen Jahren in die kaiserliche Armee
und focht unter den Augen seines Vaters
im Grbfolgekriege in dem von ihm errich«
teten FreicorpS und gab schon damals
Proben seiner Tapferkeit. Nach Auflö- sung deS FreicorpS wurde er in das
Infanterie-Regiment Deutschmeister über»
setzt, in welcdem er im October 1736
zum Major befördert worden war. Als
solcher erkämpfte er sich bei Kollin das
Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens.
I n der genannten Schlacht commandirte
er ein Grenadier« Bataillon von vier
Compagnien und hatte Befehl, die
Flanke seines Regimentes, dann jene der
Infanterie»Regimenter Haller und Gais«
ruck zu decken. Mit eben so viel Umsicht
als Tapferkeit löste er seine Aufgabe und
warf, so oft der Feind die Regimenter m
der Fronte angriff, mit seinem Bataillon
sich in dessen Flanke und trieb ihn jedes
Mal mit ihm beigebrachten Verlusten
zurück. Durch den Schenkel geschossen,
dann im Fuße verwundet, ließ er beide
Verwundungen unbeachtet und blieb noch
zwei Stunden im Gefechte, bis er er«
schöpft vom Blutverluste ohnmachtig zu«
sammenbrach und aus dem Gefechte ge«
tragen werden mußte.Wahrend er den Ver>
band erhielt, kam er wieder zu sich', als er
nun erfuhr, daß sein Regiment, nebst
dem Obersten Mohr eine große An.
zahl Officiere verloren habe und zum
Weichen gebracht worden sei, hielt es ihn
nicht langer und sofort eilte er in, den
Kampf zurück, stellte die Ordnung unter
den Weichenden wieder her und führte
ein Bataillon von neuem ins Gefecht.
Nun verlor er durch eine Kanonenkugel
den reckten Fuß. I n Würdigung seiner
Tapferkeit wurde S. noch auf dem
Schlachtfelde zum Oberstlieutenant beför«
dert und in der dritten OrdenSpromo»
tion (vom 4. December 1788) mit dem
Ritterkreuze geschmückt. Durch seine Ver»
wundung für den activen Kriegsdienst
untauglich, erhielt er das Commanoo in
Temesvar. Daselbst bewies er zunächst
sein organisatorisches Talent, leistete
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon