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N) Joseph (Vater) ) Joseph (Vater),
ick doch bemüht, dasselbe im Interesse
des Staates zu leiten, so daß daS Ver
fahren dabei das Licht des TageS nicht
zu scheuen braucht". Die Vorrückung
geschah nur langsam, 1818 wurde er
Hof.Concipist. 182t Bancal-Assessor in
Linz und kam 1823 in gleicher Eigenschaft
nach Lemberg. wo die Abstellung mancher
Mißbrauche seine Stellung sehr erschwert
hatte. Schon im folgenden Jahre wurde
er als Lottodirections-Adjunct nach Wien
zurückberufen. Im Jahre 1833 erhielt er
den Titel eines Regierungsrathes, 1837
unternahm er im Auftrage der Hofkam«
mer eine Reise nach Venedig und Mai»
land, um die dortige Manipulation zu
studiren und darüber geeignete Vor-
schlage zu machen. Am 29. Mai 1841
aber wurde er nach Ableben des Hof«
rathes von Mer tens zum Hofrathe
und Lottodircctor ernannt. Aus Anlaß
großer Unterschlagungen in Venedig
mußte S. im Jahre 1843 eine Reise
dahin antreten und die Untersuchung der
Sache vornehmen. Zugleich aber bot
fich ihm Anlaß. Vorschläge wegen Rege-
lung der Geschäfte und Verbesserung der
Zage der Beamten zu machen, welche
vollständig genehmigt wurden. Auch
hatte S. von 1840 an das General-
Hoflaxamt bis zu dessen im Jahre 1830
erfolgten Aufhebung geleitet. Als S. im
Jahre 1839 sein 30. Dienstjahr erreicht
hatte und nun in den Ruhestand treten
wollte, erhieli er an demselben Tage die
Erhebung in den Freiherrnstand zugleich
mit dem ausgesprochenen Wunsche, noch
fernere Dienste zu leisten. Sehr oezeich'
nend ist folgende Stelle im Freiherrn«
standS-Diplom. „Er sei", heißt es darin,
„bewahrt als Mann des biedersten und
redlichsten Charakters, umfassender Kennt«
nisse und Bildung, regsten Diensteifers,
der aufopferndsten Thätigkeit und der
o. Wurzbllch , bicgr. Lerikon. XXXVI. lGr unverbrüchlichen Anhänglichkeit an das
Kaiserhaus, dessen musterhafte Verwen«
düng zugleich mit namhaften pecuniaren
Vortheilen für den Staatsschatz verbun.
den war". Damals gab es noch neid«
lose Vorgesetzte, die ihren Untergebenen
volle Gerechtigkeit zollten. Spaun kam
diesem Wunsche noch einige Zeit nach,
aber im Jahre 1861. nach 32 Dienst,
jähren, zog er fich in den Ruhestand zu»
rück, den er nur etliche Jahre mehr ge«
noß. Nun verlebte er den Sommer jeden
Jahres in Traunkirchen, und fand seine
besondere Freude daran, jungen Leuten
Schwimmunterricht zu erlheilen. So be>
trug in seinem Todesjahre die Zahl seiner
Zöglinge über 200. Als er im No-
vember 1863 seine Villa in Traunkirchen
verließ, um nach Wien zurückzukehren,
machte er bei seiner Tochter Eon >ja nze
von Roner in Linz Hall, fühlte sich
aber bereits unwohl. Sein Zustand ver»
schlimmerte sich rasch und in wenigen
Tagen war S. eine Leiche. Er war
77 Jahre alt geworden. S. hal ziemlich
umfangreiche Aufzeichnungen, welche er
im Jahre 1864 niedergeschrieben, hin-
terlaffen. Dieselben führen den Titel:
Einiges über mein Leben, für meine
Kinder". Sie sind bei dem innigen,
freundschaftlichen Verkehre, in welchem
S. mit Männern wie: Theodor Körner
. XII , S. 243^ Friedrich Gottlieb
Mayer ^Bd. XVIH, S. 113, Nr. 41),
Abt von St. Florian, Johann Mayr«
hofer ^Bd. XVII, S. 186). Frau;
von Schober sBd. XXXI. S. 62),
Joseph Kenner ^Bd. XI, S. 167),
Freiherr von Rueskefer ^Bd. XXVII,
S. 239). Franz Schubert Md. XXXII,
S. 30) Moriz von Schwind sBand
XXXIII , S. 127) u. A. seit früher Iu-
gend gestanden, von mannigfachem In»
teresse. Insbesondere in Bezug auf Sch u»
r. 29. Iännrr i87K,) 6
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon