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Spaur (Genealogie) 92 Spaur (Genealogie)
stelligten Flucht des Papstes P ius IX.
vor den Rotten der republikanischen Meu-
terer so wesentlichen Antheil gehabt. Die
Familie, wie aus der im Eingänge dieser
Darstellung auseinandergesetzten genealo«
gischen Uebersicht erhellt, blĂĽht noch heut
in zahlreichen Linien und Nebenlinien, deren
größere Zahl dem österreichischen Kaiserstaate
angehört. — Hat sich die Poesie der Ge«
schichie des Grafenhauses Spaur , obwohl
es ibr Stoff genug böte. nicht bemächtigt,
um so geschäftiger war die im 16. und l7.
Jahrhundert stark ĂĽbliche Emdlematik. die
einzelne SproĂźen dieses Geschlechtes mit
Devisen und Emblemen verherrlichte. Vor»
zu^sweise war es der Maler Battista
P i t ton i auö Vicenza (geboren >320), der
auch den Grabstichel zu fĂĽhren verstand, und
in seinem Werke.- „Iinpi'6i>g. cli äiversi V^in»
«ixi, äucbi, LiKnori oo. con alouno Ltauss 6i
I^uliovico Dolcs oke ciiotiiai'ouo i inotti
äi 62üs imvre>6" (1366, gr. 4«. und noch
öfter 13<i7, j368. 1578. 1583, 16l)2) , meh'
rere SproĂźrn der Familie S p a u r mit
seinen mitunter sinnigen, aber sämmtlich gut
radirten Emblemen feierte, zu denen dann
L. Dolre einige schwungvolle Verse hinzu«
fĂĽgte. Die Freiherrn von Spaur erscheinen
bei P i t ton i sämmtlich als Naioui äi t>vc»r
« cli Valyr. Su bekommt denn Bischof Chri-
stoph Andreas zu Brixen als Emblem
zwei Bäume, davon einer die Aeste zur
Elde neig:, während der andere sie zum
Himmel erhebt. Unter dem ersten Baum
steht die Devise: „I^toi'mous et luatsr insa
äorblia.u,(?ruut wo"; unter dem zweiten:
^Daminud ll,ut,bia Qligumpäit me". — Emem
Gaudenz von Spaur, wahrscheinlich einem
Bruder des vorgenannten Bischofs, der eine
Fugger zur Frau hatte, widmet er alS
Cmblem eine Ulme, an welcher sich eine von
der Sonne beschienene Rebe aufrichtet mit
der Devise.- „Vix uata sustüutor". — Ein
Daniel Felix Freiherr von Svaur (vom
ersten Aste der zweiten Hauptlinie) , ein
Sodn des Freiherrn S ig i smund , und
gleichfalls mit einer F u g g e r . Namens
Veronika vermalt, hat als Emblem einen c>b.
gestorbenen Baun,, auf dessen einem Zweige
eine klagende Taube sitzt., darunter die De>
vise: „T'anäsm kkuä ituinLinor" — ^ine An«
'rielung vielleicht auf den Verlust mehrerer
Kinder^ die jung gestorben; — deS Dan ie l
Fel ir Sohn Anton hat als Emblem eine
Weltkugel, mit dem Zeichen deö Thierkreises. und der Devise: „I'ert omnik"; die näheren
Beziehungen, welche zwischen Zeichnung und
Devise (Imxrssa,) stehen, sind wohl schwer zu
ermitteln, und da diese in dergleichen Wer«
ken nie angedeutet sind, so bĂĽĂźen dieselben
ihren weiteren Werth ein, wenn ihnen nicht
durch Zeicknung uno Nadirung ein künst«
lerischer Werth innewob>,t
I I . (Quellen des Grasengeschlechtes Spaur.
Bergmann (Joseph), Medaillen auf be-
rühmte und ausgezeichnete Männer des öster-
reichischen Kaiserstaates, vom XVI. bis zum
XIX. Jahrhunderte. (Wien 1844 bis 1837
Telioler und Comp.40),Bd.II, S. 126 u. f.—
Emmert (Anton). Darstellung der Erbland-
ämter in der gefürsteten Grafschaft Tirol,
bei Gelegenheit der Erbhuldigungsfeier am
12. August 1838, (Innsbruck 1838. 8<>),
S. I l l U. f. — 6Vco<??2a '^mma?!us/<?>))
I>si-5onHF3i MuLtri äeUa lii-oless tümilia
6si Oouti äi 3i)2,ur riedinmati aNa, meuioria
xer eelbbrli.i'«! 1s 110212s kloosrnFo-spaui-.
(V6N6212 1840. 8l>.). - Knesckke (Ernst
Heinrich Prof. Dr.), Neues allgemeines deut-
sches Adels.Lexikon (Leipzig 1868. Friedrich
Voigt, gr. 8".) Bd. V I I I . S. 547 smit
reicher genealogischer Literatur). — Hüb«
ner (Johann), Genealogische Tabellen nebst
denen dazu gehörigen genealogischen Fragen
u. s. w. (Leipzia 1728, Gleousch's Sohn.
Quer.Fol.). I I I . Theil, Tabelle 887. 858, 859,
860, 86 l und 862, — Stammbuch deö
blĂĽhenden und abgestorbenen Adels in
Deutschland. (RegrnSburg 1866. gr. 4«.).
IV. Band. — Historisch « heraldisches
Handbuch zum genealogischen Taschenbuche
der gräflichen Häuser (Gotha i«5ä. IustuS
Perthes, 32«.) S, «^2, - GothaisckeS
geneal 0 gisches T aschenbuch der gräf'
lichen Häuser (Gotha. Iustus Perthes. 32".)
46. Jahrg. (1873), S. tw5 u. f. sich habe
auö den einzelnen Jahrgängen des Taschen-
buches die Daten meiner Stammtafeln
ergänzt und berichtigt, so, daß das 18. und
19. Jahrhundert vollkommen richtig gestellt
sind). — Carn i 0 I ia (Laibacher Unter-
daltungsblatt. 4") . I I I . Iahlg. l1«4U/4l),
Seite 67. „Die Staatsmänner Tirols im
I . 1669". —Nedopi l (Leopold). Deutsche
Adelsproben auS dem deutschen Ordens-
Central.Archive (Wien 1868, VraumĂĽller.
gr. t>o,). 111. Bd.. Register S. 193 u. N,4
I^ mit Angabe aller in den Bänden I und II,
citirten Documrnte^. — Zedler'sches Uni .
oersal 'Lerikon (Halle und Leipzig. Io>
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon