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Spanr, Jacob
Domherr S p a u r in diesem Buche als
einer der vorgeschrittensten Theologen,
dessen Stellung in der W>genwart kein
laichte wäre. — 12. Georg (gest. 1465)
ein Sohn Peters (I.) uno der Doro
thea von La ätsch fliehe Stammtafel 1),
erscheint als der erste Inhaber des Erb>
schenken - Amtes der aefürsteten Grafschaft
Tirol, welches ihm und seinem Geschlechte
im Jahre 1450 verliehen wvlden. Aus seiner
Ehe mit Elisabeth von Freuberg entstammen
zwei Söhne: Roland, der Stammvater der
eigentlichen ersten Hnuptlinie der Spaur.
und Peter (ll.), der Stammvater der dritten
Hauptlinie, aus welcher eine ganze Reihe
denkwürdiger Sproßen des Hauses Spaur.
u. A. die Grafen Franz Joseph ^S. l
Joseph Phi l ipp ^2.100. Nr. 2^. Ignaz
Joseph ^S. 96, Nr. 15), Fr i edrich Fra nz
Joseph i^S. 93. Nr. <^, Johann Nepo
mukThaddäus i^S. 98. Nr. ^4^. Johann
Baptist ^S. l06^, Kar l ^S. 110^, hervor
gegangen sind. — <3. Heinrich, der einzige
Sohn des Matthäus, n. A. Mathias von
Spaur IIehe Stammtafel 1^ — ob aus
dessen erster Ehe mit P e t e r l i n a von
Bra ndis oder aus dessen zweiter Ehe mit
Elisabeth von Flaoon, ist nicht bekannt.
Er siel, wie wir aus Fuager'ö „Spiegel
der Ehren des HauseS Oesterreich" (S. 371)
erfahren, mit anderen tirolischen Edelleuten
am 3. Juli 1386 bei Sempach. — 14. Ja-
cob lebte im 15. Jahrhundert und ist der
jüngste Sohn S ig munde (I.) und der
Barbara Fuchs von Fuchsberg s^iehe
Stammtafel 1^. Jacob vermalte sich mit
Christine von Firmian, und gelangte durch sie
in den Besitz des Schlosses Moos bei Eppan
lBeoa Weber. Bd. I I , S. 455). weßhalb
seine Erden den Beinamen von Moos an-
und das sirmianische Stammwappen in ihr
Wappen aufnahmen, welch letzteres aber im
Jahre 1653 auch den von Schultkaus ver.
liehen wurde. So berichtet Bergmann.
Nun habe ich die Wappen der Kirmian
und Spaur sorgfältig mit einander vergli»
chen, und in keinem Felde des einen und
des anderen auch nur die geringste Aehnlich<
keit auffinden können. Jacob wird ferner
Zugleich mit seinen Brüdern Christoph (I.).
Caspar (II .) . Math ias (III.). Sig<
mund (II.) und seinen Vettern H a n s und
Georg genannt, welchen am 21. October
1450 das Erbschenken-'Amt für Tirol ver»
liehen wurde. Jacob, der überdieß die Stelle '> Spaitr, Ignaz Joseph
eines Hauvtmannes von Trient versah, war
oberster Richter in dem Processe gegen die
des Mordes an S. S imon von Trient
im Jahre 1475 angeklagten Juden. ^ons?tt
mll.i'tirio äs! dcato 8imoi>,6 äa 1?r6nt,o
neu' anno 1473 üaF'.i NdlLi ucciäo" (liento
1747, ft. l'arans). — 1ö. Ignaz Joseph
(geb. 8. Mai 1729, gest. 2. März 1779).
Von der dricten Hauptllnie s^iehe Stamm-
tafel 7) jüngster Sohn des Grafen I o«
kann Franz Wi l ke lm, Statthalters
von Tirol, mit Anna Maxim i l ia na ge<
borenen Gräfin Trapp, und ein Bruder des
Wezlarer KammerricturrS Franz Joseph,
^s. diesen S. 86). Der Graf war, ehe er in
den geistlichen Stand trat, kaiserlich öfter«
reichischer Ofsicier. Als er dann 1755 die
geistliche Laufbahn erwählte und Domherr
in Salzburg wurde, geschah es, daß ihm in
Folge seiner früher bekleideten militärischen
Stellung der Salzburger Erzbiickof S ig i s»
mund I I I . , aus drm Hause der Grafen
Schrattenbach, am 5. April 1758 daS
Präsidium im Kriegsrathe verlieh, das oft
unbesetzt gewesen, sonst aber nur von Laien
bekleidet worden war. Der Domherr und
gleichzeitige Kriegsraths « Präsident erhielt
nun auch eine Wache vor seiner Wohnung.
Alles das, und daß dieser Präsident, da er
doch ein Geistlicher war, oaS Militär zu
Pferde in den Waffen übte. wie unS der
Fortsetzer der Zauner'schen Chronik von
Salzburg, Corbinian G ä r t n e r , in seiner
„Neuen Chronik von Salzburg" (Bd. V,
Theil I, S. 189) berichtet, war den Einwohnern
der Hauptstadt befremdend. Domherr Graf
Ignaz Joseph wurde im Jahre l 775 von
seinein Oheim, dein Grafen LeopoldMar ia
Joseph, Bischof von Brixen. zum Hoadjutor
erwählt mit dem Titel eineS Wechbischofs von
(Zhrysopolis, und legte nun oas Salzburger
(5anc>nicat nieder. Etwa A Jahre war er
als solcher thätig, als aber am Al. December
1778 der Fürst. Bischof L e o p o l d Ma.
ria Joseph mit Tode abging, folgte ihm
sein Neffe Graf Ignaz Joseph in der
fürltbischöfiichen Würde. Er regierte nur
etliche Wochen, denn schon im März 1779
starb er im Alter von erst 50 Jahren; wor»
auf ihm sein ältester Bruder Joseph Phi<
l ipp sS. 108^ im Nisthum folgte, so daß
innerhalb drei Decennien drei S p a u r
hinter einander auf dem Brirener Bischofs«
stuhle saßen. In des k. k. Hauptmanns I .
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon