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Spaur, Volkmar 104 Vc»lkmar
Riva; im October i3i8 vertraut Bischof
Heinrich von Tlient seineln Freunde Volk«
mar von Tirol die Hauptm^nnschaft und
Leitung der Gegend und Pfarre von B^nal?
in Iudicarien an. doch blieb Volkmar
auck ,m Dienste des L^W-hF^^is als
Buragiaf von Spaur. 1324 übergab ihm
der König noch die Verwaltung des Gerich«
tcs Motten, womit auch Nurgftall verbunden
n ar. welche er bis l331 behielt. Seit dieser
Zeit versetzte er dorthi» »Vinen Familicnsitz
lind mannte, sich nun gewöhnlich Ritter Volk»
m ar von Bur^sta l l. <327 vertraute ihm
^önTH einrich auch no^ die Hur oer wlchci«
ge^ Veste Pisiaunund schickte ihn nn nämlichen
Jahre als Gesanoten an Kaiser Ludwig
den Bayer ab In diesem und im folgen«
oen Jahre !328 reiste el' lütt Aufträgen und
Vollmachten seines Königs in Sachen der
Heiratn oon drssn Tochter mit den» Sohne
oes Königs Iodat in von Böhluen nach
Luxemburg, Prag und Brunn. Allmälig
ivaren so Macht und Ansehen>Vo l lma r's
gestiegen, denn da der König Heinrich
iüimer in Geldverlegenheiten sich befand, aus
welchen ihm dann Volkmar heraushalf,
verpfändete idm der König ein Gut um daS
andere u>,d so besaß Volkmar allmäli., in
Vfanoschaft die Güter.- Klein'Spaur, Visiaun,
Mölten sammt Burastull und die Veste
Nottenberg im Innthale und in einer Urkunde
vom 24. Jänner !329 heißt er schon „der
edle und mächtige Ritter Volkmar von
Burgsta l l , herzoglicher Hauptmann". N3l)
ernannte König Heinrich seinen Günstling
V olkm a l zum Burggrafen aufTirol, welches
,^'Inn nebst verschiedenen Nutzungen und Vor--
theilen seinem Inhaber die Gelegenheit ver«
schaffte, fast immer um die Person deS Königs
zu sein. A,n Johann Bartllt'Tage <330 trat
Volkma c srin Burggrafen Amt an und ver.
waltete eS zehn Jahre, bis l34t). in welchem
er von seiner Stelle abtrat. Im Jahre l333
gelangte Volk m a r wieder, dc> ihn der König
für den anbefohlenen Bau eines Thurmes
bei Pont' Alvano nicht bezahlen konnte, in
den Besitz der Veste Pont' Albano. Im ge»
nanmen Jahre erbaute — allrr Wahrsckein»
lichleit nach — Volkmar unweit seines
Schlosses Burgstall die noch heute vochan«
dene Grpositurkirche und stiftete zu Folge
eines Stiftbriefes in der Cdanvoche l337
dahin eine eigene Caplanei mit einer täg-
lichen Messe und einem ewigen Lichte in der
Capelle. Äls im Jahre l^4 zwischen Bi- schof H einricb oon Trient und dem Herrn
von Castelbarco, dessen Vasallen. Strei»
tigkeiten ausbrachen, schickte der König seinen
Vertrauten Burggrafen Volkmar zu deren
Beilegung; auch sonst noch verrichtete Vc> l k
mau im genannten Ialne verschiedene Missio-
nen im Auftrage seines Gebieters, der ihm
und dessen männlichen Erben das Schloß
Fl.ivon (<334) verleiht Am 4. April 1335
starb sein groser Gönner und freigebiger
Beschützer König Heinrich. Kurz oder un»
mittelbar nach dessen Ableben befand sich
Volkmar, sowie auch der königliche Hof
Meister Heimich von Rötend urg im Ge-
fängnisse, die Ursache seiner Haft ist aus den
bisher bekannten Ulkunoen nicht zu ermitteln
gewesen. Doch entließ König Heinrichs
Nachfolger, Herzug Johann und seine Ge»
malm Margarethe, veide bald wieder aus
der Haft. Auch unter dem neuen Fürsten
behielt Volkmar di<Burggrafenstl,ll<,', denn
bei den Bedrängnissen, welche d<n neuen
Negenten bedrohten, drdurfte er einrö stalten
Armes und mit den Verhältnissen vertrauten
Mannes, wie eS Volkmar w^r. Zunächst
zog Volkmar gegen den treulosen kärnthne>
rischen Lnliomarschall. Conrad von Aussen-
stein und belagerte ihn in seiner Veste
Auffenstein bei Malrei. nahm und zerstörte
sie. Dafür belohnte ihn König Johann
nicht minder freigebig, wie sei» Volgäliger
König Heinrich. Auch sonst nadm Volk.
ma r'ü Macht uno Ansehen zu; so erwarb er
im November l3il>> Schloß Alt«Me<z mit allen
dazu gehörigen ^iegenschaslen, Weinbergen
uno Zemiten, dann dre< See'n und alle
Lehen und Eigeiizitts. welche Grafland von
Mch zu SchiffdruÄ und Zambalia besessen.
Indessen wuchsen die Bedrängnisse des Lanoeü
Tirol, das zugleich von drei Leiten bedroht
war, nämlich von Bayern. vl.m den Helzl."
gen von Oestereich und dem mit ihnen ver«
bündetrn Orafe« Albert von Görz und von
dem mit Kaiser Ludwig verbündeten Ma
stino della Sra la , ^)lun erjcvirn des 3an^
desfürsten Johann Bruder. Prinz Kar l
im Lande, versammelte eine Truppenmacht,
worin ihn Volkmar aufs tläitigfte unt?l>
stü^te und zog zu Ostern l^l> ln den Kampf.
Vriüz Ka r l wendete sich ge.n'N den Olafen
vun Görz und Volkmar stand bei iym als
Anführer einer Truppe. Schloß St. Lam'
drechtSburg wurde eiobert und das Oörzer
Grafengebiet biü an tue Hienzener Clause ver»
wüstet. Dann wurde gegen die Bayern sich
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon