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Spindler. Leopold 467 v) Leopold
Noch als Oberst ereilte ihn schon zwei
Jahre später im Alter von 49 Jahren
der Tod.
Svoboda (Johann), Die Zöglinge der Wie»
ner» Neustädter Militär« Akademie, von der
Gründung des Institutes bis auf unsere
Tage. (Wien l870, Geitler. schm. 4«.) Sv. 2«.
— Hi r t rn fe ld ( I . ) . Der Militär.Maria
Theresien«Orden und seine Mitglieder (Wien
l857. 2taatsdruckerei. kl. 4".) 3. 228. l?35.
Epindler. Leopold Graf (k. k. Ma-
jor ui^d Rilter des Maria Theresien.
Ordens, geb. in 3 in,z im Jahre l753,
gest. ebenda 13. Ocrober 1798). Ent.
stammt einem altadeligen, im I . 1722
in den Grafenstand erhobenen Geschlecht
Oberösterreicks ^vrg!. dieQuellen S. 168
und die Stammtafel^, welches mit Gra«
fen Leopold im Mannesstamme er»
loschen ist. Er ist ein Sohn des Grafen
Johann Weikard und der Grafin
Leopoldine geb. Kuefstein. 21 Jahre
alt. trat der Graf im Jahre 1776. aus
Vorliebe für den Soldatenstand als Ca»
det in das Infanterie-Regiment Nr. 59,
damals von Langlois. anS welchem cr
aber schoy in kurzer Zeit als Nnterlieu»
tenant zu WaIdeck»Dlagoner Nr. 2 be-
fördert wnrde. Im Regimente galt S.
bald als der beste Fechter und Reiter,
im Tiukenkriege gab er aber auch Be>
weise ungewöhnlicher Tapferkeit. Vei
Dubicza war eine Iilf^nterie-Abtheilung
der Unseren von den Türken umrungen
worden. Oberlieutenant Spind ler eilte
mit einem Flügel seiner Dragoner der
eingeschlossenen Adtkeilungzu Hilfe, hieb
in die Türken ein, so daß »nsere Truppe
wieder Luit bekam und den Rückzug
>,n geordneter Weise antreten konnte. 'S.
aber sah nun sich selbst vom Feinde um»
rungen und rettungslos gefangen. Da
ermannte er sich. und sollte er mit dem
Leben seine Freiheil erkaufen; er wehrte sich wie ein Rasender nach allen Seiten,
hieb sich durch, und aus acht Wunden
blutend, erreichte cr die Seinen. Für
seine Waffenthat wurde er zum Ritt-
meister befördert. I n den Feldzügen ge-
gen Frankreich stand S. mit seinem Re>
gimeine am Rhein. Mehrmals zeichnete
er'sich auS — so im Treffen bei Bergza-
bern, dann bei dcm Rückzüge auS der
Stellung bei Germersheim, wo er zu-
nächst Altdorf mit Bravour ohne Glei»
chen vertheidigte, dann aber, a!s die
Colonne deS Feldmarschall-Lieutenants
Grafen Erb ach von dem Feinde ver«
folgt ward, mit dem dritten Zug sei«
ner Schwadron einen erfolgreichen An-
griff auf die Verfolger unternahm. Am
13. October 1793 hatte General Hotze
die Weißenburger Linien erstürmt, und
sich jenseits der Lauter auf der Heer«
straße nach Lauterburg aufgestellt. Der
Feind griff ihn in seiner Stellung seit
7 Uhr Morgens wiederholt an. Der
General leistete hartnackigen Widerstand
und behauptete sich standhaft. Nachmit»
tags unternahm der Feind mit Ueber»
macht eine neue Attaque und hatte be«
reits ein kaiserliches Bataillon geworfen
und in Unordnung gebracht. Die Lage
war eine bedenkliche geworden. I n die«
sem Augenblicke, dessen Gefahr Graf
Sp ind ler erkannt hatte, sprengte der»
selbe, ohne Befehl abzuwarten, mit nur
drei Flügeln de.s Dragoner'Regimentes.
auf den Feind ein, attaquirte ihn mit
aller Bravour und warf ihn vollends
über den Haufen. Dabei gelangte eine
bereits veiloiene Haubitze der Unseren
wieder in unseren Besitz uno wurden
noch zwei feindliche Geschütze nebst einem
Munili.-nskarren elbeutet. D^rch diesen
gelungenen Al'griff des Rittmeisters S.
erhielt unsere bereits in Unordnung ge»
rathene Infanterie Zeit, sich zu ordnen,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon