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Spindlcr. Anton 169 r^ Johann
Kindern erloschen ist. Vei t Jacobs Sohn
Franz Adam brachte durch seine Ehe mit
Fmnzizsü von 3ala zum Walt» die in Nie.
derösterreich gelegene Hensckaft Wald an sich.
sZedle r'sches) Univ ersal -Leri kon (Halle
und Leipzig. Ioh. Heinr. Zedler, kl. Fol.)
Bd. XXXIX, Sp. 27. — Kneschke (Ernst
Heinrich V>of. Di-.) Neues allgemeines deut-
sches Adels-Lrrikon (Leipzig 18<)8. Fr. Voigt.
t,") Bd. VNI , S. 5l!n und 567. ^Daselbst
beißt es zum Schluss<> des Artikels: Nach
Uegerle von Mühlfeld. Crg.<Band, S. <03.
erhielt Johann Joseph von Sp ind le r
k. k. Hauptmann, 1781 den erbländische»^
Fr^iherrnstand. Diese Mittheilung erscheint
so gehalten, als wäre Johann Joseph
von Sp ind le r zur obigen Grafenfamilie
in verwandtschaftlicher Beziehung. Dieß ist
nicht der Fall Der l?82 in den Fr^iherrn,
stand erhobene Hauptmann, nachmaliger
Oberst und Maria TherrsieN'OrdenS Ritter
Johann Joseph von Sp ind ler , gehört
der tirolischen AdelsfamiUe Spind ler von
Innb r rg an.)
I I . Noch sind al5 zur Grafenfamilie gehörig
anzuführen.- 1. Anton Spind ler (geb. zu
Ärberg im Eiäistädtischen, gest. zu Wien im
Stifte der Schotten 1l. November 1648).
ssr ist ein Sohn dcS V i lus Spindler und
c er Susanna Ver tho ld von Sachsen,
gang. Die höheren Studien beendete A N'
ton in Wien, wo er auch das Baccalaureat
der Theologie erlangte, dann trat er in daS
Benedirlincrstift Melk. wo er schon in kurzer
Zeit und mit noch jungen Jahren zum Plior
rrncmnt wurde. Im Jahre 15»!S wurde er
ililn Abt im Stifte Garsten in Oberosterreich
l'rwählt, welche Winde er durch 27 Jahre
bekleidete. Unter scinrr Leitung hatte sich das
Stift Garsten mächtig gehoben, er hatte da>
salbst daS neue Cunrentgsbäude erbaut, und
war dann besonders zur Wiederherstellung
des katholischen Glaubens in der dortigen
(Negend. wo die lutherische Lehre zahlreiche
Anhänger gefunden datte, tdätig. Am <3 No-
vember 1l»42 wurde der Abt von Garsten
zum Äbte des Brnedirtinerstiftes Schotten
in Wien erwädlt. In einer bedrängnißvollen
Zeit — in den letzten Jahren des dreißig»
jährigen Krieges — übernahm Abt Anton
rie Zügel der Regierung. Die unten bezeich,
nete Quelle schildert die 'Drangsale und
Schäden, welche die Güter und Pfarreien
des Stiftes zu erdulden gehabt, und wie
mannhaft Abt Anton zu Nutz und From. men des ihm anvertrauten Stiftes seines
Amtes waltete. Abt Anton setzte den von
seinem Vorgänger dem Abte Johann Wal<
tenf inger begonnenen Bau der Stiftskirche
fort, und führte den Hauptbau, das Schiff
der Kirche und die beiden Thürme an der
Front aus. Am 3l. Mai 1648 wurde die
Kirche eingeweiht. Ueber seine Verwendung
erhielt die Stiftskirche ein Stück des ArmeS
des h. Sebastian als Reliquie. Unter Abt
Anton fand eine neue Pfarrbegrenzung Statt,-
außer über einen großen Theil der Stadt,
erstreckte sie sich über die Vorstadt St. Ul.
rich, Neustift, über die Alser. und Währin-
gergasse, die R^ßau und den oberen Werd.
Vornehmlich überwachte er den Zustand der
einverleibten Pfarren, für deren zeitweilige
Visitation er Sorge trug. Die B.emühungen
der Gegenreformation in Oesterreich fanden
an ihm eine ungemein wirksame und thätige
Stütze. Die Erweiterung der Klosterschule,
die Vermehrung der Bibliothek, waren sein
Werk. Auch dehnte er in jenen bedrängniß»
vollen Tagen, in welchen nicht selten Prie-
ster und Mönche vor den Greueln deS Krie«
ges flohen, das Gastrecht seines Stiftes in
liberalster Weise aus. Abt Anton gewann
auch den seiner Zeit berühmten pütsr Peter
Heister, Profeßpriester des Stiftes Braun»
Weiler bei Cöln, für sein Stift und verlieh
(l642) ihm das Priorat n, demselben. An
diesem Mönche hatte Abt Anton eine eben
so mächtige als einflußreiche Stütze für sein
Haus gewonnen. Aber nicht lange sollte es
dem Prälaten gegönnt sein, sein werkthä.
tiges Walten auszuüben. Nur sechs Jahre
hatte er als Abt gewirkt und. als er starb,
ward eben der vorgenannte I?at6i' Peter
Heister, ^»49. sein Nachfolger in der Abt»
würde. sHaus wi r th (Ernest Dr.). Abriß
riner Geschichte der Benedictiner« Artei U.
L. F. zu den Schotten in Wien (Wien «358,
Mechit..Con>ir.. gr. 4o.). S. 88 u. f.). —
2. Johann Spindler (geb. um i54l.
gest, 31. Mai j<>00). Ein Sohn des eich«
städtischen Kanzlers Oöwald Spindler ,
aus dessen Ehe mit Elisabeth Au er. Mit
seinem Bruder Veit kam er nach Oester-
reich , und während dieser das nachmalige
Grafrn.mchlrcht der Spind ler in Oester»
reich begründete, trat Johann in das
Benedictinerstift Melk. Dort wurde er in
kurzer Zeit Stiftsprior und im Jahre 1374
Abt des Stiftes Garsten. 13 Jahre versah
er dieses Amt, als ihn das E M Krems«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon