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Spiheder Spitzeder
wenn er größtentheils nur Gelegenheits»
Gedichte geschrieben, ist doch ein Dichter;
ein Wiener Dichter, der vor fĂĽnfzig und
mehr Jahren recht erhebende Gedichte
„lieferte", und von welchen die Mehr»
zahl in den „alten Musenalmanachen"
zu finden ist." Nun, wenn dem Heraus«
geber dieses Lexikons die Theater.Zei«
tung eben nicht als eigentliche In«
sians in der Frage: „ob Jemand ein Dich.
ter sei", erscbeint, so meint er doch von
Sp ihbar t als von einer zu Anfang
des 19. Jahrhunderts in Wien wohl-
bekannten Persönlichkeit, mit diesen weni«
gen Zeilen Notiz nehmen zu sollen.
Theater . Zeitung von Adolph Bäuerle
(Wien, kl. 4s,) 1853. Nr. 97. Seite 407.-
„Aufruf".
Spitzeder. Franz Anton (fĂĽrstlich
salzburgischer Kammersänger, geb.
zu Trau n st ein 1732, gest. beiAigen
nächst Salzburg im Jahre 1796). Im
Alter von 8 Jahren kam er als Chor-
knabe von St. Zeno in das Capellhaus
zu Salzburg, wo er seine musikalische
Ausbildung erlangte. Der Umstand, daĂź
er einer der ersten Musiklehrer deS un-
sterblichen Amadeus Wolfgang Mozar t
war. sichert ibm eine bleibende Erinne'
rung. DaSvitzeder auch der italie«
niscken Spracke kundig war. nahm er
mit Erlaubniß seines ErzbischofS, Sig»
mundS Grafen Schrattenbach den
Antrag eines italienischen Theaterunter'
nchiners an. und machte mil dessen Ge-
sellschaft eine dreijährige Wanderung
durch Italien, wo er in den bedeuten«
deren Städten auftrat und durch seine
herrliche Tenorstimme und den modulir«
ten Vortrag Alles entzĂĽckte. Nach seiner
Rückkehr lebte er als fürstlich salzburgi«
scher Kammersänger in Salzburg, in
dessen Nähe er im Alter von 64 Jahren starb. — Eines Zoseph Spitzeder (geb.
in Oesterreich im Jahre 1796, gest. in
München am 14. December 1832) —
vielleickt ein Enkel des Vorgenannten —
gedenken die Musik»3eiika als eines ge-
borenen Oesterreichers und ausgezeich«
neten deutschen BaĂźbuffo, der in Wien
seine Alisbildung erhalten hat. Nachge«
hends sang er auf dem Königsstädter
Theater in Berlin. Im Jahre 1831 ver«
ließ er diese Bühne und nahm ein Gn»
gagemeni in München an. Daselbst er»
krankte er schwer bald nach seiner An»
kunft und erlag auch seinem Leiden im
Alter von erst 36 Jahren. Joseph S.
war zweimal verheirathet und beide
Frauen waren vortreffliche Sängerinen.
Die erste, Henriette (geb. zu Dessau
18. März <800. gest. zu Berlin 30. No-
vember 182s), war eine geborene Schü«
ler. besaß eine schöne Sopranstimme
und sang auf den BĂĽhnen in Karlsruhe.
Nürnberg, Wien und zuletzt am Königs-
stadter Theater in Nellin, wo sie Spitz»
eder'il kennen lernte, und sich ihm ver-
mälte, aber bald starb. Die zweite, eine
geborene Vio. aus Italien gebĂĽrtig
und Tochter eines italienischen Sängers
trat in Wien auf, und kam im I . 1829
an das Königsstädter Theater nach Ber-
l!n, wo sie sich später mit Svitzeder
verheirathete. Mit ihrem Gatten ging sie
nack München, wo sie als Spitze der«
Vio auftrat. Nach Sp itzed er's Tode
heirathete sie zum zweiten Male, und
war noch zu Anfang der Vierziger.Iahre
als Frau Maurer auf der Bühne thä-
tig. In cc>lorirten und Soubretten-Par«
tien leistete sie Treffliches.
Neues Universal« Ler i ton der Tonkunst.
' Angefangen von Dr. Julius Schladebach.
fortgesetzt von Eo, Bernsdorf f (Dresden,
Nob. Schäfer, gr. 8".). Po. I I I , S 6««. —
P i l lw r i n (Benedict), Biographische Sä)N>
derungen oder Lerikon Salzkurgischer ch?ilö
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon