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Spitzer, Jacob 188 Spiher, Jacob
tiner Quartetts, das aus den Herren
I.Becker, E. Masi , 3. Chiostri
und ihm besteht, der daselbst unter dem
Namen He gyesi L. erscheint. Erspielt
in demselben das Cello.
MĂŒnchencrKun sttllta logederIahre 1873.
<873 und 1877. â Han dschri ftliche N
tizen.
Ssilher, Hermine, siehe: Ssilher,
Emanuel sS. 188 im Texte).
Spitzer, Jacob (Schulmann, geb.
in Wien 22. MĂ€rz 1813). Der Sohn
eines Schiffers aus der Vorstadt Erdberg
in Wien. Ec besuchte die dortige Trivial
Schule, wo er durch seine TĂŒchtigkeit die
Aufmerksamkeit seines Lehrers erregte,
der dann den Vater bestimmte, den Sohn
Lehrer werden zu lassen, obwohl der
Knabe nichts weniger denn geneigt schien,
diese Nichtung einzuschlagen. Nun wurde
er in die Normal. Hauptschule bei St.
Anna in Wien geschickt und spÀter been»
dete er den PrÀparandencurs. Nun kam
er als Lehrgehilfe an die Pfarrschule in
Erdberg, in welcher Stelle er neun Jahre
thatig blieb. Des beengenden Kreises
der OrtSfchule sich bewuĂt geworden, be-
warb er sich um eine Hofmeistcrstelle in
der damals bestehenden Erziehungsanstalt
des Ignaz Krön. in welcher, er zwei
Jahre die Unter-Realschule leitete. Um
spater zu einer kaiserlichen Anstellung zu
gelangen, wozu es erforderlich war, vo»
her an einer Volksschule gedient zu haben,
gab er seine Stelle in der Kron'schen
Erziehungsanstalt auf und wurde Lehrer
an der Domschule zu St. Stephan. Sieb»
zehn Jahre war S. an dieser Stelle tha-
tig gewesen, als die Ereignisse deS Iah.
res 4848 auch die MĂ€nner der Schule
aus den unwĂŒrdigen VerhĂ€ltnissen rissen,
in welchen sie sich bis dahin befanden.
DieĂ geschah aber im Wege des freien
Vereinigungsrechtes, einer der ersten Er» rungenscbaften deS IahreS 1848, welches
denn auch die Wiener Volksschullehrer
fĂŒr sich m Anspruch nahmen, welche sich
nun zu einem Vereine constituirten und
Jacob Spitzer in der Versammlung
vom 27. MÀrz mit allgemeiner Zustim«
mung zum Obmanne wÀhlten. Mit
einem ihm zur Seite gestellten berathen»
den Ausschuà von zwölf VertrauensmÀn»
nern wurde die erste Petition um Abhilfe
der unwĂŒrdigen Lage, in welcher die
österreichischen Volksschullehrer sich be»
fanden, verfaĂt und am 6. April an
den damaligen Minister Somaruga
Md. XXXV, S. 276) ĂŒberreicht. In
dieser Sache ging S. mit einer fast stau»
nenswerthen Energie vor, welche bei
vielen seiner durch jahrelanges Sklaven»
thum eingeschĂŒchterten Collegen Bedenken
erregte und ihm manchen Gegner machte.
Spitzer aber. der die Sache nun ein»
mal in die Hand genommen und zu jedem
Ende zu fĂŒhren entschlossen war. erklĂ€rte
in einer öffentlichen Sitzung, daà er
sÀmmtliche Wiener Volksschullehrer jeder
Verantwortlichkeit in dieser Angelegenheit
enthebe und Alles auf sich nehme. S.'s
Vorgehen war nicht ohne Erfolg geblie«
ben, scbon am 13. Mai gelangte eine
kaiserliche VerfĂŒgung herab, welcher zu»
folge die Volksschullehrer in Hinkunft
mit 40ft und 300 fi. falarirt werden soll.
ten. die Herbeischaffung der Fonds wurde
der CommuneWien'S zugewiesen. Als noch
in demselben Monate ein pÀdagogischer
Centralverein fĂŒr die ganze Monarchie
gegrĂŒndet worden, an dem sick zu be»
theiligen Publikum und PÀdagogen ein»
geladen wurden, trat dieser Verein am
4. Mai im philosophischen Lehrsaale der
UniversitÀt zur Wahl des Comitö's und
zur Berathung der Statuten zusammen.'
Bei der Wahl der PrÀsidenten gingen
auS derselben Schulh von StraĂ»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon