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Sporschill 247 Sporschill
scn in der Strahower Bibliothek befind-
licken Vilder« Sammlung im I I . Bande
Blatt 103.
Ein Eugen Spork. Zeitgenoß, war in den
Fünfziaer'Iahren Dekorateur der vereinig«
ten Theater in Oedenburg, Prrhbura und
Baden und ist sonst auck ein sehr geschickter
Aquarellmaler. Im Jahre 1858 hat er in
einem größeren Aquarellbilde das sogenannte
mittlere Wappen Oesterreichs mit formschön
nen Arabesken, den Wahlsprüchen der Kaiser
und zahlreichen anderen Zugaben in unge>
mein sinniger, zugleich aber auch künstleri>
scher Weise ausgeführt. ^ I l lustr i r te Zei-
tung (Wien, bei Stockholmer und Hirsch-
feld. 4<>.) 1838. Nr. 38. S. 304: „Ein patrio.
tisches Kunstwerk". Von S- A. Gruber.)
Sporschill, Johann Chrysoftomus
(Schriftstel ler, geb. zu Brunn
23. Jänner 1800, gest. zu Wien 16. De-
cember 1863). S. besuchte das Gymna»
sium seiner Vaterstadt und studirte dann
an der Universität zu Wien, wo er im
Jahre 1823 den vorgeschriebenen Lehr«
Curs der Rechts« und politischen Studien
beendigte. Im Jahre 1827 ging er nach
Leipzig, wo er sich mit geschichtlichen und
ftublicistiscken Arbeiten, nebstdem mit
Uebersehungen beschäftigte, an mehreren
Zeitschriften, namentlich an dem Iour«
nale „Unser Planet" und an der „Sach«
jeN'Zeitunq" mitwirkte, und ein englisches
Wörterbuch verfaßte. Eine Abhandlung,
die er im Jahre 1831 über die sächsische
Verfassungsurkunde lieferte, erregte die
Aufmerksamkeit des Ministers von Lin»
den au. doch ohne daß der anspruch«
lose Schriftsteller Vortheile davon ern-
tete. Im folgenden Jahre wendete
er sich nach Braunschweig, wo er
sich
an
der von Karl Heinrich Hermes heraus-
gegebenen „Deutschen Nat'wnal'Zeitung"
becheiligte und das mit derselben ver-
bundene literarische Wochenblatt redi«
girte. Doch die Leidenschaftlichkeit und
Launenhaftigkeit Hermes' verleidete dem sonst sehr verträglichen S. diese
Stellung und er kehrte deßhalb 1833
nach Leipzig zurück, wo er seine histori»
schen Arbeiten fortsetzte und Beitrage für
die „Deutsche Allgemeine Zeitung" lie-
ferte. Seine langjährige Entfernung
vom Vaterlande vermochte seinem war»
men und tiefen patriotischen Gefühle
keinen Abbruch zu thun. und bei jeder
Gelegenheit, freilich nicht immer.für die
rechte Sache, aber wohl in bester Absicht
stand er für die Interessen Oesterreichs
mit Wort und Schrift ein. Dieß erwarb
ihm die Theilnahme des k. k. General«
Conseils in Leipzig, Ritter von Grüner,
auf dessen Anregung er nach und nack
eine erkleckliche Anzahl politischer Flug»
schriften und Broschüren verfaßte. Inder
S. 248 folgenden Uebersicht der schrift-
stellerischen Arbeiten Sporschill's fmd
dieselben, so weit ick
sie auffinden konnte,
angegeben. S'pocsch i l l selbst, wie er es
eingestand, kannte kaum alle mehr, da er
sie in spaterer Zeit großentheils aus dem
Gedächtnisse verloren hatte. Seine Ver«
dienste als Schriftsteller und Patriot
wurden im Jahre 1836 vom Kaifer von
Oesterreich durch Verleihung der großen
goldenen Medaille für Kunst und Wissen-
schaft belohnt. Umstände anderer Art
machten ihm jedoch den Aufenthalt in
Leipzig mehr und mehr unangenehm.
Ein aufgeklärter, aber auch zugleich ge»
linnungstreuer Katholik, war er der
deutsch-katholischen Strömung, welche
durch die Pleißestadt fiutete, immer be-
harrlich auS dem Wege gegangen. Als
man aber zuletzt ihn selbst zum Prosely-
ten machen wollte, und die zudringlichen
Versucke dieser Art nach und nach eine
Art terroristischen Charakters annahmen,
da wurde es dem geduldigen S. endlich
zu viel und im August 1838 verließ er
Leipzig für immer, um nach Wien überzu«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon