Page - 255 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Volume 36

Spreng) Anton 255 Spreng. Anton 3000 Kranke, mit 13 Generalen und 700 Officieren wurden kriegsgefangen, und die Preußen hatten außer ihren vor zwei Wochen in der Schlacht bei Breslau verlorenen Kanonen auck noch 81 österreichische Kanonen erbeutet. Diese schmachvolle Uebergabe, für welche son derbarerweise dem General nicht der Proceß gemacht wurde, bereitete demsel- ben. wo er sich sehen ließ. verdiente Kran» kungen. I n Wien wurde er, wo er er» schien, mit Verachtung behandelt. Dieß nahm er sich endlich so zu Herzen, daß er auf seiner Reise nach Brüssel, wohin er eben. um ihn einigermaßen der ver- dienten Schmach zu entziehen, war gesendet worden, diesen Kränkungen unterlag. Thürhe i i u (Andreas Graf), Feldmarschall Otto Ferdinand Graf von Abensperg und Traun , <Y77—<748. (Wien ls?7, Brau» müller. gr. l>o.), S. 363. — Ueber die Fü- milie Sprecher von Bern»gg enthält ausführliche Nachrichten, mit Beigabe aenea« logischer Tafel, das Gothaische genea- logische Taschenbuch der gräflichen Häuser (Gotha, Iustus Werthes. 32°.) Jahr. gang 1858, S. 725. Spreng. Anton (Historienmaler, geb. zu Wien 1770. gestorben ebenda 18. December 1843). Ueber die Jugend und den Bildungsgang dieses wenig be» kannten, in den Werken über Kunst und Künstler kaum erwähnten und doch nicht unbedeutenden Künstlers sind nur spärliche Nachrichten vorhanden. Er selbst eine sehr bescheidene Natur, verstand es nicht, von sich reden zn machen, und so blieb der Künstler, der gänzlich vergessen wäre, wenn nickt die Kunstkataloge einige seiner Arbeiten verzeichnet hatten, unbe« acktet, obgleich er mehr Beachtung ver- diente als mancher Andere, die es ver« standen naben. ihre Drittel« und Viertel- Talente zur Geltung zu bringen. Neber seinen Bildungsgang fehlen authentische Nachrichten, doch ist es wahrscheinlich, daß ihm die erste Anleitung in der Kunst in der kaiserlichen Akademie der bilden« den Künste zu Theil geworden. Daß Hubert Maurer sBd. XVI I , S. 141) sein Meister war, ist bestimmt, dock ging Spreng frühzeitig seinen eigenen Weg, der keineswegs ein schlechter war, da er sich Michael Angelo und Peter Paul Rubens zu seinen Vorbildern gewählt. Eine biographische Skizze über den Kunst« ler, welche im Jahre 1846 an den Re« dacteur des „österreichischen Zuschauers" I . S. Ebersberg, wenn wir recht berichtet sind. von dem Pseudonym S i» las, dessen Pseudonymitat Herausgeber dieses Lexikons zu lüften vergebens sich bemühte, gesendet worden, fand, ob der darin enthaltenen Ausfälle auf die da» mals nichts weniger als erbaulichen Wie» ner Kunstzustände, keine Aufnahme. Die» ser Skizze sind zum Theil die nachfolgen« den Notizen über Spreng entnommen. In denselben heißt es: Spreng hat nie weitere Neisen gemacht, in das Eldorado der Kunst, nach Italien, ist er nie gckom« men. er kannte die Meister nur — zu- nächst — aus den Wiener Gallerten und aus Werken des vervielfältigenden Grab« sticbels. Er mußte lsich, wie es den An« schein hat, jeden Schritt vorwärts so» wohl was die Technik anbelangt, so wie sein Missen mühsam selbst errungen haben. Er war ein gewandter Zeichner, besaß tüchtige, ganz ungewöhnliche Kennt» nifse so in profaner wie in der Kirchen« geschichte, in Architektur, Costumekunde. in den naturwissenschaftlichen Wissens» zweigen, vornehmlich Botanik, in der Gesckicble der Kunst, in der Mythologie, in der Empirie der Technik und in der Aesthetik. Tschischka, der Einzige, der seiner gedenkt, nennt ihn einen genialen