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Sprenge^ Wilhelm Paul Eduard 266 Sprenger, Wilhelm Paul Eduard
und mit dem Unterbau zu vereinigen,
griff durch, und wurde im Jahre 1842
vollendet. Die Stadt Wien ernannte für
seine Mitwirkung bei der Reconstruirung
dieses BaueS, der sick auf die Dauer lei<
der nicht bewährt hatte. Sprenger zu
ihrem Ehrenbürger. Eine Medaille nach
Sp renger's Zeichnung, vonRo thauS
geführt, bewahrt das Andenken auf die
sen Umbau. Im Jahre 184l wurde
Professor Sprenger zum k. k. Rath
und ein Jahr spater (1842) zum wirk«
lichen k. k. Hosbaurathe ernannt. Ueber
sein energisches Vorgehen wurde der k. k.
Hofbaurath wirklick die oberste banbe-
rathende und fördernde Stelle der Mo»
narchie. Mit großem Eifer erfaßte er das
Eingreifen des niederösterreichischen Ge>
werbevereines in das tecknische Leben.
Sprenger war seit dem Jahre 4840
Leiter mehrerer Sectionen, und benutzte
diese Stellung insbesondere der Anwen»
düng und Auffindung von hydraulischen
Cementen in Oesterreich ein größeres Feld
zu öffnen. Im Jahre 1343 unternahm
Sprenger im Allerhöchsten Auftrage
eine Reise durch Deutschland, Frankreich,
Belgien. Holland und England. S. kam
zurück, selbst bereichert durch das Gese»
hene und wieder 'mit seiner Erfahrung
das Land bereichernd, das ihn aus«
sendete. Bald nach seiner Zurückkunft (im
Jahre 1844) bekam er Gelegenheit, von
seinen gesammelten Erfahrungen Meh»
reres zur Geltung zu bringen. Die un-
garische Central - Eisenbahn»Gesellschaft
wählte ihn zu einem ihrer Dircctoren.
Sprenger nahm mit kaiserlicher Be>
willigung diese Wahl an, und wirkte
durch mehrere Jahre mitunter bei dor«
nenvollen Verhältnissen als einer der,
thatigsten Techniker, wovon die Planes
zu den Bahnhöfen von Pesth. Waitzen. !
Szolnok und zu vielen anderen Bahn» < Objecten genügendes Zeugniß geben. Im
Jahre 4843 wurde S. Mitglied des Be-
urtheilungs'Ausschusses der allgemeinen
Industrie»Ausstellung in Wien. Von ihm
waren die Pläne zu den Ausstellungs»
Gallerien, wofür ihm eine goldene Ver»
dienst.Medaille mit seinem eingeprägten
Namen zu Theil wurde. Die große Er»
innerungs'Meoaille an eben diese Ausstel»
lung ist nach Sprenger's Entwürfe
von I . Roth und Ehrhard ausge-
führt. Ueber eine Allerhöchste Aufforde»
rung entwarf Sprenger in demselben
Jahre einen detaillirten Plan zu einer
MonumeMalkirche für Kaiser Franz I.
Sie war im gothischen Style entworfen,
worin Sprenger sich bis dahin noch
nicht versucht hatte. Mit großer Liebe
hatte er dazu weitläufige Studien ge«
macht, allein es kam nicht zur'Ausfüh-
rung der angeregten Idee einer solchen
Monumentalkircbe. Von größeren Bau»
werken aus dieser Zeit (1844 — 1846)
war daS niederösierreichische Regierungs-
Gebäude in der Herrengafse ganz S.'s
Werk. Im Jahre 1843 hatte er über
Aufforderung das Gebäude der k. k. Hof.
Reitschule zu den Zwecken des damaligen
Reichstages umgeschaffen, und diese Ar-
beit mit aller Zweckmäßigkeit. Eleganz
und großer Schnelligkeit ausgeführt. Ein
anderes Werk Sprenger's ist die Er-
weiterung und Herstellung des Gebäudes
für die k. k. Postanstalten auf dem Do-
minikanerplatze. Durch die Aufhebung
des Hofbaurathes im Jahre 1849 wurde
S. Sectionsrath im Ministerium für
Handel, Gewerbe und öffentliche Bau-
ten.. und lin folgenden Jahre (1830)
Vorsteher der Section für Arckiteo
tur bei der General »Baudirection. Als
Seine Majestät Kaiser Franz I o seph
den nach Ihm benannten Orden grün»
dete, wurde Sprenger mit dem Vnt-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon