Page - 283 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
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eiN) Ernst Ioh. Theodor 283 Sprinenftein, Ferd. Maximilian
Mar ia Graf (geb. 26. September 1754,
gest. 8. April 1826). Ein Sohn des Grafen
Franz Ernst, trat er 1774 als Ofsicierin das
Infanterie-Regiment Deutschmeister, welches
er aber 178l verlieĂź und <783 bei dem Kreis-
amte zu St. Polten eintrat, 1789 wurde er
Lanorechtöauscultant, 1797 überzähliger und
1808 wirklicher Landrath. Die Landschaft
von Overbsterreich schuldete der 'Familie
Sprinzenstein nock auS frĂĽherer Zeit
eine Summe von 178.000 fl. Im Jahre
1808. am 23. April, wurde statt dieser
Summe dem Grafen Anton, als Aeltesten
des Geschlecktes, nur die Summe von
48.000 fl. ausbezahlt. Als die Lebensherr,
lichkeit des Bisthums Pissau an den Kaiser
von Oesterreich (für den österreichischen An»
theil) ĂĽberging, wurde Graf Anto n Mar ia
von Kaiser Franz I. mit der Herrschaft
Spiinzenstein belehnt. Graf Anton Mar ia
hatte aus seiner am 4. November 1782 mit
Naria Anna Freiin von 5elbern geschlossenen
Ehe eine zahlreiche Nachkommenschaft: sechs
Söhne und fünf Töchter ^vergleiche die
Stammtafel), trotzdem erlosch dieser ältere
Ast der Sprinzenstein. nachdem die
weiblichen Nachkommen schon 1837 ausge«
storbcn waren, im Jahre l865 mit Gra«
fen Christoph auch im Manneästamme,
denn von des Grafen Anton Mar ia
Söhnen waren alle unvermält geblieben. —
3. Arthur (II.) Graf (geb. 9. Auaust 1842).
Sobn des Grafen Arthur (l.) aus dessen
Ehe mit Mar ia Gräfin Ster nberg« Ru-
bel sdorf. Schon der Vater diente in der
preußischen Armee, der Sohn trat als Zog»
ling in die preuĂźische Ruter-Akademie zu
Liegintz. am 1. November 1838 aber in
kaiserlich österreichische Militärdienste und
zwar alS Cadet in das 3. Huczaren«Negi,
ment ei>,, in welchem er im April !859
zum Lieutenant, am 24. April l862 zum
Oderlieutenant vorrĂĽckte. Er locht in den
Schlachten bei Solferino (1859) und bei
Custozza (1866). trat l867 als Rittmeister aus
dem Activen Dienste auS und wurde 1869 zur
oberösterreicvischei, Landwehr-Dragoner-Esca»
dron Nr. 2 übersetzt. — 4. Grnst Job. Theo-
dor Graf (geo. 23. Jänner 1834) Einziger
Sohn oes Grafen Joseph ^S. 289, Nr. 21)
auS dessen Ehe mit Antonia von Ge»
rubel. In den Jahren 1843—1854, Zögling
der Theresianischen Ritter.Akademie, trat er
nach Beendigung dreier Jahrgänge der
Rechte am 1. Jänner !854 als Hadet in das 24. Iägrr<Batai-llon, aus welchem er
am 6. Februar l833 als Unterlieutenant in
das 44. Infanterie» Regiment Erzherzog
Albrecht kam. Am i. Februar 1860 zum
ll . Infanterie-Regiment ĂĽbersetzt, ruckte
er am 9. September 1863 zum Oberlieu.
tenant vor, wurde am i4. Februar l86ä
zum 79. Infanterie'Negiment ĂĽbersetzt, mit
welchem er in diesem Jahre bei der Nord»
Armee in den Gefechten bei Nackod. Ska-
litz. Königinbof und in der Scblacht bei
Köruggräß kämpfte. Am 28. Juni l866 zum
Hauptmann ernannt, wurde er am 1. No-
vember l872 zum oberösterreickischen Land,
wehr-SchĂĽtzen-Bataillon Linz Nr. 6 alS
Cadre-Commandant übersetzt, am 3. No»
vember l875 zum Commandant des ober-
österreichischen Landwehr-Schützen. Batail-
lons Wels Nr. 7 und am <. Mai 1877.
zum Major befördert. Graf Ernst, der eine
tĂĽchtige Schulbildung genossen, benutzte die
Muhe seines.Berufes zu wissenschaftlichen,
zunächst historischen Arbeiten und Forschun»
gen. Seit mehreren Iadren bereits beschäf»
tigt er sich mit einer Geschichte seiner Fa-
milie. und unternahm es, daS sehr reich»
haltige, aber völlig verwahrloste Archiv in
SchloĂź Sprinzenstein zu ordnen und den
reichen Urkundenschah daselbst sick zu»
nächst selbst zu der oben angedeuteten Arbeit
dienstbar zu machen. In der That hat er
auch eine Geschichte seines Hauses seit dem
13. Jahrhundert, d. i feit ihler Anfängen
auf deutschem Boden, zusammengestellt, und
Herausgeber dieses Lerikonö befand sich in
der angeNlhmen Lage, diese gewissenhafte
Arbeit für sein Lexikon benutzen zu können,
wofür er ihrem Autor hier öffentlich seinen
Danl ausspricht. Nun ist Graf Ernst da-
mit beschäftigt, die Geschichte seines Hauses,
das aus einer italienischen Familie Ricci
abstammt ^vergleiche die Genealogie 2. 280),
vom l5. Jahrhundert zurĂĽck zu verfolgen
und aufzufinden, von welcl.er der zahlreichen
italienischen Familien Namens Ricci die
Sprinzenstein ihren Ursprung ableiten.
Der Graf ist seit ^8 Mälz 1866 mit Her-
mine geborenen dei ftovoli (geb. lk. März
1847) vermalt, jedoch ist die (5he bisher
kinderlos. — 3. Ferdinand Maximi l ian
Graf (gib. 1623. gest. zu Wien 17. Mai
1678). Ein Sohn des Simon Hiero»
nymus wurde im Jahre l636 nieoeröster-
reichischer Rrgierungsraih, 16.18 niederöster»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon