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Stach 308 Stäche, Friedrich August
schen Museum aufbewahrt. Stach, als
katholischer Priester, war seiner Zeit lang«
vorausgeeilt, nicht wenige Stellen seiner
Schriften beweisen es, wie liberal er
dachte. Ein katholischer Priester der
Gegenwart wĂĽrde es kaum wagen, An>
sichten auszusprechen, wie es Stach in
seinen Werken vor hundert Jahren ge-
chan, der sich nicht scheute zu sagen, daĂź
HuĂź und HieronymuĂĽ unschuldig
verbrannt worden seien. I n seinem Frei«
muth. in seiner liberalen Denkungsweise
mochte doch wohl auch der Grund zu
suchen sein, daĂź S. schon nach nur drei
zehnjähriger Lehrthätigkeit, da er damals
erst 33 Jahre alt war, bereits in den
Ruhestand versetzt wurde, den er noch
volle.32 Jahre genoĂź. Was seine Veo
dienste als öechischer Schriftsteller betrifft
so suchte erst in neuerer Zeit die Kritik
dem seiner Zeit von Dobrowsky hart
angegriffenen Stach gerecht zu werden,
und sein literaiifcheS Verdienst, das S.
unbezweifelt besitzt, festzustellen. Dabei
wurde gefunden, daĂź Dobrowsky
nicht unbefangen urtheilte, da er im
Puncte der Dichtungsart Stach's Geg.
ner war, denn während dieser in der
Prosodie für Sylbenzählung sich erklärte,
sprach Dobrowski) sich entschieden fĂĽr
den Tonfall aus, woraus eine hartnäckige
literarische Gegnerschaft entsprang, welche
Dobrowsky's Blick bei Beurtheilung
der Dichtungen Stach's, denen es weder
an Schwung noch an sprachlichen Vor«
zügen fehlt, trübte. — Im Jahre 4370
wurde an Stach's Geburtshaus zu
Przestic eine Denktafel angebracht.
Oesterreich! sche National» Encyklopä-
di e vonGr äffer undCzikann (Wien 1637,
8°.) Bd. V, S. 420 l«ach diesem geb. am
45. October 1755. gest. am 24. Mai 183l).
— Czikann (Johann Jacob Heinrich), Die
lebenden Schriftsteller Mährens (Brünn 1812,
Traßler, so.) S, 163. — Fabt'na ^a^e^ , Vaclav staub, Zsko äolia 2. 5p 12?, d. i. Wen-
zeslaus Stach, seine Zeit und seine Schrif,
ten (Prag 1870). — Xve t? , d. i. Blüthen
(Prager illustr. Blatt, kl. Fol.) 1370, Nr. 41.
S. 327 und Nr. 48. S, 383 sstellt die oer,
schiedenen Angaben seines Geburtsdatums
zusammen und entscheidet sich fĂĽr den 16. Oc-
tober 1754). — I^uniir (öechisches Unter«
Haltungsblatt). Herausgegeben von Miko,
wec. 1863, Nr. 31. S. 1220: „8to1et6
z>2,mätk5'tttsräi-ui«, . i. Literarische Säcu-
larfeste. — F lovu i ^ vkuöu?. Reäaktor
Dr. I'rant. I^l^ä. Nissy?, d. i. Conversa»
tions-Lerikon. Redigirt von Dr. Franz Lad.
Rieger (Prag 18ä9, Kober, Ler.'so.) Band
VI I I , S. 960. Nr. 2 ^nach diesem geb.
im Jahre 1768. gest. 1836).
Stäche, Friedrich August Ritter von
(Architekt, geb. zu Wien 30. Juni
18l4). Nach beendeter Normal« und
Realschule besuchte Stäche die rech-
nische Abtheilung deS k. k. polytechnischen
Institutes mit trefflichem Erfolge und
dann die Architecturschule an der Aka»
demie der bildenden KĂĽnste, wo er sieben
Preise, darunter die goldene FĂĽge r'sche
Medaille erhielt. Im Jahre 1836 trat
er bei dem k. k. Hofbaurathe in Ver«
wendung und nach sechsjähriger Dienst»
zeit gelang es ihm, einen dreijährigen
Urlaub und eine außerordentliche Zu»
läge zu seinem Gehalte als Reisestipen«
dium zu erhalten, um seine Kunstbildung
in Italien zu vervollständigen. Reich an
Erfahrungen und mannigfachen Studien,
die ei an den Meisterwerken der Kunst
gemacht, kehrte er in seine Heimat zurĂĽck.
Hier wurden ihm in seiner amtlichen
Stellung mehrere schwierige Aufträge zu
Theil, die er mit bestem Erfolge löste.
Aber schon nach kurzer Zeit trat er in
die Dienste der FĂĽrst Kinsky'schen Fa-
milie als Architekt derselben ein, wo sich
nun seiner freien künstlerischen Entfal»
tung mehr Gelegenheit darbot. Auf sei»
nen in dieser Stellung oft wiederholten
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon