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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
Page - 315 -
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Page - 315 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Volume 36

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St ach ow ix) 313 Stachowic> nisses blieb noch längere Zeit zurück. Als er alter wurde, sollte er für sein weiteres Fortkommen zunächst ein Handwerk er» lernen; als aber der Vater sein auSge» prägtes Zeichnentalent gewahr wurde, gab er ihn zunächst zu dem Maler Mo- l i tor j^Bd. XVII I , S. 438^. und da dieser bald starb, zu Kasimir Motod« zii^Ski ^Bd. XIX, S. 28) in die Lehre, bei welch' Letzterem S. sieben Jahre arbeitete. I n kurzer Zeit entwickelte' sich sein Talent zusehends, so daß, als um diese Zeit (1783) der berühmte polnische Maler Franz Smuglewicz aus Ita« lien in sein Vaterland zurückkehrte und ewige Arbeiten des jungen Stachowicz zu Geficht bekam, er sofort das bedeu- tende Talent des Jünglings anerkannte und ihm zuredete, nacr>- Warschau zu gehen, wo sich sein Künstlerloos in kurzer Zeit in glänzender Weise entfalten würde. Stach owicz aber unterließ es, diesen Rath zu befolgen und auch spätere An« trage und Vorstellungen in dieser Richtung blieben erfolglos. S. blieb in seiner Hei« mat, gefesselt durch die hauslichen Ver> hältnifse und aufopfernd sich für seine Familie. Nachdem er aus dem Unter- richte Molodzi i is ki'6 getreten, batte er weder einen anderen Meister, noch sonst einen Rathgeber in der Kunst-, ohne Verlangen, die großen Werke fremder Künstler zu sehen, blieb er in Krakau, gab sich ganz seinen eigenen Gefühlen und Neigungen hin. was seinem Pinsel einen ganz eigenen Zauber und eine aus» gesprochen nationale Eigenthümlichkeit verlieh. Freilich blieb diese Vernachlas» figung einer höheren künstlerischen Aus. bildung nicht ohne nachhaltigen und gerade nicht günstigen Einfluß auf die vaterländische Kunst, denn bei seinen schöpferischen Gedanken, bei seiner unge» meinen Leichtigkeit im Arbeiten, wozu sich eine schwärmerische Liebe für sein Vaterland und dessen Vergangenheit, eine genaue Kenntniß des gemeinen Vol> keS. seiner Sitten, Brauche, Spiele, seiner Gewohnheiten und Neigungen gesellten, welche Werke von bleibendem Werthe und großer Vollendung würde dieser reichbegabte Künstler ausgeführt haben, wenn er bei großen Meistern in die Schule gegangen wäre, wenn er die Werke der größten Koryphäen seiner Kunst, diese beständigen Musterbilder für alle Zukunft und für alles Können auf diesem Gebiete der schaffenden Pbantasie kennen gelernt hätte! Denn wenn man sieht, was S. auS sich selbst geleistet, dann läßt es sich begreifen, wie noch bei weitem Höheres aus seinen Handen her« vorgegangen wäre, wenn er sich dessen bewußt geworden wäre, was die Kunst zu leisten vermag. Die ersten Bilder des Meisters waren Gemälde für die Kirche, Darstellungen aus der alten und bibli« schen Geschichte. Die Ereignisse des Jahres 1794 gaben aber seinem Pinsel fortan eine neue Richtung. Heimische Vorfälle, zeitgenössische Scenen. Begeben» heiten «us der Vergangenheit und dem Leben seines Vaterlandes — das waren nun die Motive seiner Gemälde und so wurde er in der That ein nationaler Maler. Bezeichnend nach dieser Richlung sind seine Bilder aus den Tagen Kos« ciuszko's und aus jenen des Herzog- thums Warschau. I n der Zwischenzeit, welche diesc beiden Epochen scheidet, malie er viel für die Kirchen in Krakau, Kielce, Przemysl, Iaroslaw und in anderen Städten, ohne jedoch die Historie in seinen Bildern ganz aufzugeben, wie denn die Schlacht bei Hundsjeld und die Schlacht bei Byczyn zu' den bedeutende» ren Arbeiten in dieser Zeit zäblen. Als im Jahre 1816 der damalige Bischof
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Sonnklar-Stadelmann
Volume
36
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1878
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
376
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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