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Ktadion-MarthauseN) Franz Ser. Stadion-MarthauseN) Franz Ser.
allein ĂĽberlassen bleiben, die Thaten deS
Grafen Franz S tad ion zu würdi«
gen. Das vollendete Thun eines Staats«
mannes liegt sicher aufgehoben fĂĽr die
Betrachtung des Ipate-ren Geschichts-
schreibers. Wo aber ein Leben in seiner
Mitte gebrochen, ein groĂźes Wirken.
als es noch Hälfte war. aufgehalten
worden ist, da bedarf eS eines Com»
mentars der Mitlebenden, damit es nicht
mißverstanden werde. Die Erfüllung die«
ser ernsten Wicht soll nicht versäumt
werden." ^Diefe ernste Pflicht erfĂĽllte
Warrens, der so ganz dazu befähigt
war, leider nicht. Auch ihn ĂĽberraschte
vor der Zeit der Tod, und so ist er
der Mit- und Nachwelt eine Arbeit schul«
dig geblieben, die viel Licht in manche
Schatten, die Verständniß in manches
Unbegriffene, die Lösung in das Chaos
der Verwirrung gebracht, welche jene
Zeit kennzeichnet, in welcher der Wahn»
sinn zur Methode geworden war.^
I. Materialien )ur Geschichte der Verwaltung
Galyiens unter Franz Gras Stadion. Die pol.
nische Umsturzpartei in Galizien war um
die Mittel, ihre Zwecke zu fördern, nie uer»
legen. Nie aber hat sie mit größerer Nieder»
tracht das Wirken eines Staatsmannes ent»
stellt, dem diese Provinz so Vieles zu danken
hat, und der in einer Zeit, in welcher in
Wien, Prag und Pesth des Blutes genug
geflossen, in welcher der Aufruhr auch in
Galizien in hellen Flammen aufgelodert war,
keinen SchuĂź hatte thun, keinen Tropfen
Blutes hatte vergieĂźen lassen, wie es bei
Grafen S t a d i o n der Fall gewesen. Das
systematische LĂĽgengewebe, welches die im
Jahre 1843 aus Galizien in Wien anwesen»
den Polen — natürlich gibt es auch da, aber
nur sehr wenige Ausnahmen — gegen den
Grafen gesponnen; wurde längst verurtheilt.
Wie sehr der Graf darunter moralisch
litt, kann Schreiber dieses bezeugen, der
seit Juni bis zum 5. October in täglichem
unmittelbaren Verkehre mit S. gestanden.
Bald nach der Erkrankung des Grafen im
FrĂĽhling 1349, nachdem eine Heilung von
den Aerzten aufgegeben ward, "war es meine angelegentlichste Sorge, mich mit den Ma»
terialien der Stadion'schen Verwaltung in
Galizien bekannt zu machen, und so nahm
ich von Allem, was darauf Bezug hatte,
Copien in der Absicht, eine Biographie des
Grafen zu schreiben. Ader damals war
nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Später
nahm mich das biographische Lexikon so in
Anspruch,- daĂź ich den Gedanken an andere
Arbeiten aufgeben muĂźte. Damit aber das
Material für einen späteren Biographen des
Grafen, der ja wohl, wie sein Vater, einen
solchen finden wird, nicht verloren gehe, so
stelle ich die knappen AuszĂĽge dieses Ma<
terials, mit den amtlichen Bezeichnungen, hier
zusammen. Sie in den amtlichen Archiven
und Registraturen aufzufinden, wird nun
wohl nicht schwer fallen. 1847. 1) Bericht
an die Oberste Pol izei .H o fstelle,
Nr. 13723, 23. December 1817. 6 Bogen.
Die Begnadigung Smolka's, Ray Ski's
und noch 14 Anderer. Motivirung derselben
(Bog. 1) — Zustand des Landes, der Be.
amten, Kreisümter (S. 3. 4, 3) — Ueber»
griffe deS Bauers, der Regierung, Straf»
losigleit der ersteren (S. 6, 7) — Ankunft
des Grafen ohne Wissen der Himicktung
W. und K. (S. 7, 8) — Verfügungen des
Grafen (S. 9.10) — Beamtcnunfug, Zustand
der Kreisämter (S. 12. 13) — Aufregung der
Edelleute wegen der Nobot (2. 14) — Be-
strafung jener Bauern, welche gemordet :c.
(S. lä, 16) — Hochverrathsproceß (S. 1«)
— Die Regierung möge Milde üben (S. 16)
— Aufhebung des Sequesters von Czar«
t ory s ki (S. 17) — Begnadigung der Obge«
nannten 16 (S. 15) — 1848. 2) Kreis '
schreiben, Nr. 37U2. uom 20. März 1848.
Da an der Schenkung der Frohnen nur
wenige Edelleute Theil genommen — daß eine
Schenkung ohne Entgelt durchaus nicht in
der Frage gelegen — daß eS
sich herausstellt,
daĂź diese falsche Nachricht von der Umsturz-
Partei promulgirt wird, um den Landmann
aufzuregen — daß solche Leute (die Auf»
wieglrr) festzunehmen — dah aber Alles zu
thun, um die Scenen des Jahres 1846 zu
vermeiden. — 3) Präsidialer laß vom
21. März 1848, an Goiuchowst i und
Sacher. Uebung der Censur, damit nicht
irreligiöse, unmoralische Schrif ten
erscheinen, und Personen im Pr ivat leben
und ihrem häuslichen T h u n verun«
glimpft werden. — 4) Bericht nachWien
an Freiherrn von P i l l e r s o o r f ,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon