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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Volume 37
Page - 33 -
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Page - 33 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Volume 37

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) Nudolph Philipp Joseph 33 Stadion, Walter des gleichnamigen Vaters und Agathens von Güld l ingen. Er diente unter den bei- den Kaisern Max imi l ian I. und Kar l V., focht in vielen Schlachten und Belagerungen und geborte zu den namhaftesten Kriegs- helden seiner Zeit. — !8. Phi l ipp Graf Sta . dion -Thannhausen, siehe die besondere Biographie Seite 43. — lv. Nudolph Phi- l ipv Joseph Graf Stad i on«Narthau- se n (geb. 23. Febr. 1808). Von der friedericani- schen 3inie (Warthausen), der jüngste Sohn des Staatsministers Johann Ph i l ipp Kar l I^S. 37) und Mar ia Anna's Gräfin Sta« o io n-Thann hausen. Graf Nudolpb ist der jüngere Bruder des Grafen Franz S., nachmaligen Ministers des Innern, dessen Biographie Seite 1 mitgetheilt wurde. Auch Graf Rudolph schlug die Laufbahn im Staatsdienste ein und trat insbesondere in den Vordergrund, a!s die Unbaltbarkeit oer galizischen Zustände im Jahre 184? die Regierung nöthigte, außerordentliche Mitte! zu wählen, um dem durch Revolutionen und ewige Verschwöruligen des Adels ganz heruntergekommenen Lande Galizien einiger» maßen aufzuhelfen. So wurde denn zu Anbe> ginn des Jahres 1847 Ol'llf Nudolph Sta< dion als kaiserlicher Commissär nach Galizien geschickt, um der gesetzlosen Willkür (des Adels gegen die geknechteten Bauern) Schranken zu setzen und die Ordnung wieder herzustellen. Die Aufgabe war eine schwie« rige, aber die Wahl de6 Grafen schon auch darum eine glückliche, da derselbe selbst in Galizien begütert war und also seine Maß» regeln, wenn sie drückend werden sollten, ihn zunächst mittreffen mußten. Graf Ru» dolph wollte den Grundstein zu einer dauernden Ordnung, zu einer besseren und gesicherten Zukunft legen und dieser Zweck sollte vor Allem erreicht werden durch eine entschiedene Robot-Ablösung. Allein dagegen lehnten sich die „patriotischen Po- len" in Massen auf. Nun wurde Lärm geschlagen und der Graf ward das Opfer schmählicher Angriffe. Eine (iaricatur machte ihn lächerlich, „wie er dem Adel die Hosen ausziehen wolle, um sie unter die Bauern zu vertheilen". Der arme galizische Bauer hatte damals wirklich nichts mehr, um seine Blöße zu bedecken, so hatte ihn der galizische Adel ausgesogen, und wenn der letztere ein paar alte Hosen hergab, blieb ihm noch immer kostbares Pelzwerk genug, womit er sich übermüthig behing. Die v. Würz dach. bioar. Lexikon. XXXVII . lVedr. Zustände, wie sie Emil Franzos in seinem geistvollen Buche: „Aus Halbasien" schildert, seine Zeichnung des polnischen Adels, die er mit dem Crayon eines Ho garth hinwirft, beweisen es, wie richtig Graf Ru dolph dachte, als er jene Maßregel, als von der Negierung ausgehend, in Vorschlag brachte; dieselbe Maßregel, welche ein Jahr später der Adel selbst, um sich unter den Bauern populär zu machen und sie für seine späte» ren Erhebungsgelüste zu präpariren, mit Emphase proclamiite. Aber der Graf Ru« dolph blieb doch daS Opfer seines guten Willens. Das Geschrei des galizischm Adels weckte das Geschrei in den übrigen Provinzen Oesterreichs, wo man auch die Zeit noch nicht begriff, bis man sie aus der blutigen Schrift des Jahres 1843 begreifen lernen mußte. Graf Rudolph war mißliebig ge- worden und mußte, als kaiserlicher Commis» sär alsbald zurückberufen, den Schauplatz seiner kurzen Thätigkeit verlassen, auf wel» chem ihlu nun sein Bruder, der Graf Franz, folgte, dem gegenüber der polnische Iesuitis» mus seine Maske bald fallen ließ und nun das umgekehrte Spiel spielte, indem er das, was Graf Rudolph. als von der Regie, rung ausgehend, in Vorschlag gebracht, als ein Geschenk seiner Hand anbot, natürlich als Köder, an welchem der galizische Bauer anbeißen sollte, um später daran zu zappeln was aber die Energie des Grafen Franz, der so seinen ungerecht behandelten Bruder Rudolph rächte», glänzend vereitelte. Graf Nudolph zog sich nach seiner verunglückten Mission aus dem öffentlichen Leben zurück. Graf Rudolph ist (seit 3. Juli 183t)) mit VW«, gebornen Gräsin Hadik-Hulak (geb, 22. Jänner 1823), vermalt. Der Graf, der in-Gemäßheit der Familien.Convention vom 1. Jänner 1846 seinen Bruder Franz surre« dilie, ist Herr der Herrschaften Kauch, Cho» denschloh. Neumaik, Zahorzan und Riesen» berg in Böhmen, der Fideicommis-Herrschaft Bohorodczan sammt Gtabowiec und Przerosl in Galizien. Aus seiner Ehe sind vorhanden.- ein Sohn Ph i l ipp (geb. 29. November l834), und zwei Töchter, Rudolph ine (geb. 23. Juli 183!) und Gisela (geb. 23. Juli l860), letztere Zwei Mitbesitzerinen der. Herrschaft Lysiec in Galizien. Graf R u< dolph ist der gegenwältige Chef der frie« dericanischen Linie (Warihausen). — 20. Wal - ter von S. (gefallen auf dem Rütifeld im Glarner Lande im Winter 1332). Ein Sohn >. 22. Mai 1873.) 3
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Volume 37
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Stadion-Stegmayer
Volume
37
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1878
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
362
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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