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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Volume 37
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Page - 39 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Volume 37

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Stadwn-MarthauseN) Ioh. Phil. Karl 39 Stadion-MarthauftN) Ioh. Phil. Karl begleitete darauf den Kaiser Alex an der zum Heere. Nun kehrte er nach- Wien zurück, und die wenigen Tage, welche er mit dem General, nachherigen Banus von Croatien, Ignaz Grafen Gyulay I M . VI , S. 77) und dem Grafen Hauglvitz in dem feindlich besetzten Wien verlebte, schalt er mit glühender Scham und heiligem Zorn die düstersten seines Lebens. Nach dem Preßburger Frieden, 26. December 1803, übernahm der Graf das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, und nun ging er entschieden und energisch an die Ausführung. Eine das mit geistiger Ver« sumpfung bedrohte Völkerleben Oester« reichs mit neuen Hoffnungen belebende That war seine im Verein mit Bat» dacci ^Bd. I. S. !31^ eifrigst' betrie« bene Kundmachung vom 6. Februar 1806, welche die Lösung von Geistes- fesseln und allseitige Förderung jedes rühmlichen und gemeinnützigen Stcebens feierlich verhieß. Man dachte jetzt ernst- lich daran, die einheimischen Talente zu wecken, nicht, sie möglichst lange zu ignoriren, zu verkleinern, und nach dem ersten Herbstessonnenblick unwilligen Lo< bes, bei der geringsten Unregelmäßigkeit, wieder mit Achselzucken und Fußtritten abzutreiben. S tad ion war, wie ein Geschichtsschreiber jener Tage schildert, ohne Furcht vor den alten National» Sprachen der Üechcn und Magyaren. Nie waren bisher die Quel len freigebiger geöffnet. Es wurde dem Centralisiren. das den Provinzen alle Mittel nahm. um sie sammt und sonders in der Resi» denz gleich anderen Raritäten und Lu> ruSartikeln aufzuspeichern, ein Ziel gesetzt. Von damals datiren die Anregungen der Provincial'Museen. Bis auf die Lieb« Habertheater war vordem jeder Verein unterdrückt, gehemmt oder als ein bedenklicher Conspirationskeim mit arg» wöhnischer Furcht überwacht worden. Jetzt beförderte die Regierung wohlthä» tige, wissenschaftliche oder sonst patrio« tische Vereine. „Volle Freiheit für die Bücher, keine Freiheit für Blatter", sagte Stad ion oft! Was wäre aus Oester« reich da geworden, wie Achtung gebie- tend und Front machend nach allen Sei» ten stünde es heute da, wenn nie von dem Geiste St ad ion's abgewichen wor« den wäre! Noch einen Gedanken, und darin von seinem Bruder Friedrich Lothar auf das mächtigste unterstützt, barg der große Staatsmann in seiner Seele, die Wiederbelebung der ständischen Verfassungen, nämlich der alten geschicht- lichen, bei jedem Regierungswechsel neu verbrieften aristokratischen Stände, mit Rücksicht auf daS zeither in stetiger Pro« gression vermehrte Gewicht des dritten Standes und der Gcldmacdt. Dadurch gewann man eine neue Bürgschaft zu Gunsten des Credits, willig vermehrte Finanzhilfsquellen. gesteigerte Theil- nähme am öffentlichen Leben, an Selb- ständigkeit, Dynastie und Ehre. Wach- samkeit gegen unnöthige Verschwendung im großen militärischen Haushalt, für polizeiliche und diplomatische Gespmnste, deren ersteren er immer abhold war. und von letzteren in einer Zeit, wo das Schwert sprach, nur wenig erwartete. Aber diese ständischen Ideen fanden gleich bei der allerersten Anregung wenig An- klang, so daß der Graf, die erst im Gedanken entstandenen, und noch nicht völlig gereiften Pläne, auch bald wieder fallen ließ, sie vielleicht einer besseren Zeit vorbehaltend, die freilich erst Jahr- zehende nach ihm, und nicht auf ruhigen Geleisen, sondern auf den Sturmwogen der Revolution daher brausen sollte. Hingegen arbeitete er rüstig nach anderen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Volume 37
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Stadion-Stegmayer
Volume
37
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1878
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
362
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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