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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Volume 37
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Page - 40 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Volume 37

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Stadion-Marthausen, Ioh. Phil. Karl 40 Stadion-WarthauseN) Ioh. Phil. Karl Seiten, für alles Große. Fruchtbare und Menschenbeglückende, jeder Auf» Opferung fähig. Innig und liebevoll gegen seine Untergebenen, wußte er der umgebenden Welt gleichsam den Stern« pel seines Geistes aufzuprägen, und so zuerst 1809 dem Kriege gegen Frankreich die nationale, ja europäische Richtung zu geben. Als aber auch die uon ihm im Stillen vorbereiteten Mittel sich unzu- reichend erwiesen, wußte er selbst in die- sem Unglück die Ehre Oesterreichs auf- recht zu erhalten. Es muß dabei bemerkt werden, der Krieg war gegen Sta- dion's entschiedenes Abrathen unter« nommen worden. Als endlich die Wür- fel gefallen waren, halte er auf eine Erhebung im deutschen Volke gezählt; diese war nicht nur unterblieben, son« dern dem Unterdrücker waren ansebn» liche Streitmaffen auS Deutschland selbst gefolgt. Die Opfer, welche das. über« wältigte Oesterreich brachte, waren schwer. Aber als am 14. October 1309 der Wiener Frieden abgeschlossen, zog sich dcr Graf von allen Geschäften zurück und übergab dem Glasen Metternich das Ministerium. Er selbst begab sich auf seine Güter. Damalu war man all» gemein der Anficht, daß Met tern ich, zu jener Zeit Gesandter in Paris, im Gegensatze zu Stad ion, der Alles that, um den Krieg zu hintertreiben, für wel» chen er Oesterreich noch nicht genügend gerüstet fand, vornehmlich beflissen ge- wesen sei, den Krieg herbeizuführen. Als nun Metternich an Stadion's Stelle berufen worden, hatte dieser die merkwürdige — den ganzen Antagonis- mus beider Staatsmänner bloslegende — Aeußerung gethan: „Könnte ich die- sen abgründlich leichtsinnigen Lebemann eines so ernsten und festen, fast altrömi- schen Gedankens fähig erachten, ich hätte wahrhaftig geglaubt, er habe diele Rie- senglut entzündet, die jetzt in ihrer Asche noch furchtbar drohend verglimmt, blos in Gier. mein Portefeuille an sich zu reißen, und auf meinem Platze zu ste« hen." Bis 1812 blieb der Graf den Staatsgeschäften fern, nun aber, da die Dinge ihrer Erfüllung entgegenreiften, wurde er wieder nach Wien berufen, um, an allen wichtigen Berathungen und Verhandlungen bei der nunmehr einge- tretenen Krise sich zu betheiligen. Nach der Schlacht von Lützen, 2. Mai, wurde er in das russisch-preußische Hauptquar- tier entsendet, wo er wahrend des Waf- fenstillstandes den 4. Juni den Beitritt Oesterreichs zur großen Coalition unter- handelte. Zu Reichcnbach 27. Juni 18l3 unterzeichnete er den Verlrag, wodurch Kaiser F r a n z sich verpflichtete, an Frankreich den Krieg zu erklären, wenn nicht bis zum Ablauf der Waffenruhe die von Oesterreich aufgestellten Bedin- gungen angenommen würden. Dann nahm er an den Verhandlungen zu Frankfurt, am Congreß zu Chatillon Theil. Auch bei dem Friedensschluß zu Paris war der Graf thätig. Alsdann kehrte er nach Oesterreich zurück, und mußte 1813 als Finanzminister die schwierigste der Aufgaben unternehmen. Dieses Departement war ihm ganz fremd, dabei die Finanzen nach einem 23jäh» rigen Völkerkriege, der die riesigsten Opfer verlangt hatte, in einem Zustande der Erschöpfung und Verwirrung ohne Gleichen. Mit einer Ueberwindung, ja Selbstaufopferung ging S tad ion an seine schwierige Aufgabe. Zunächst war seine Absicht. daS Papiergeld dem Um« laufe zu entziehen, dasselbe in eine ver> zinsliche Staatsschuld umzuwandeln, und die Cirkulation der edlen Metalle herzustellen. Um den Uebergang mög«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Volume 37
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Stadion-Stegmayer
Volume
37
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1878
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
362
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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