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Stadion-Thannhausen, Philipp 45 Stadwn-WarthauseN) Walt. Wilder.
die Colonne der linken Flanke, wo er
nebst dem Feinde auch mit Terrain.
Hindernissen zu kämpfen hatte. I n der
Schlacht bei Novarra am 23. März
gegen Mittags gerieth er links von der
Heeresstraße mit seiner Brigade, aus'Ba»
taillonen der Regimenter Franz Karl.
Gyulay und Paumgarten, dem 1l. Ja«
gerbataillon, einer Raketten- ilnd einer
Sechspfünder-Batterie bestehend, in einen
hartnäckigen, mehrere Stunden dauern-
den heftigen Kampf; in welchem er wie«
derholt an der Spitze seiner Braven
stürmte, bis er einen Schuß in die Brust
erhielt, der ihn nöthigte, den Kampf,
platz zu verlassen. In Folge seiner wie»
derholten Verdienste in den beiden Feld-
zugsjahren 1848 und 1849 erhielt Phi-
l ipp Stadion daS Commandeurkreuz
des Leopoldordens, der eisernen Krone
II . Classe, das Militär-Verdienstkreuz,
und 1836 die geheime RathSwürde.
Als Commandant des 3. Armee-Corps
wirkte er im Feldzuge 1839 gegen die
Franco>Sarden, leistete am 29. Mai im
Treffen bei Montebello der französischen
Ueberrn-icht lange den tapfersten Wider-
stand, bis er durch deren nachrückende
Verstärkungen zum Rückzüge gegen den
Brückenkopf von Vaccarizza bewogen
würd?. Am 23. Juni besetzte er mit
seinem Corps den Ort Solferino, wel»
cher der Encsche'dungspunkt der Tags
darauf dort gelieferten Schlacht wurde,
in Folge dessen das 5. Armeekorps die
schwierigste Aufgabe und die hartnäckig-
sten Kampfe zu bestehen hatte. Seine
Majestät der Kaiser verliehen dem Gra«
fen Stad ion in Anerkennung seiner in
diesem Feldzuge erworbenen Verdienste
den Orden der eisernen Krone I. Classe
mit Kriegsdecoration; mit Armeebefehl
ääo. 2 l . Mai 1860. Nr. 47, erhielt aber
Feldmarschall-Lieutenant Graf Phi l ipp Stadion „für sein sehr tapferes, erfolg»
reiches und umsichtiges Benehmen in der
Schlacht bei Solferino" nachträglich das
Ritterkreuz des militärischen Maria The-
resien-Ordens. Der Graf starb 69 Jahre
alt, und wurde auf dem Matzleinsdorfer
Friedhofe nächst der Schönbnmner Linie
im eigenen Grabe bestattet. „ Stad io n'S
Eigenschaften",schreibtGrafT h ürheim.
„sichern ihm als Soldat und als Mensch
ein hochgeachtetes Andenken! Ein treuer
Diener seines Kaisers, ein durch und
durch ehrenhafter und ritterlicher Cha-
rakter, ein strenger, gerechter, doch stets
humaner Vorgesetzter, ein tapferer
Soldat, hatte er sich in jeder Lebenslage
bewährt'."
Schneidawind (Franz Joseph), Feldmar»
schall Graf Radetzky (Augsburg. 1851),
S. 475, 346. 547. — Schönhals Feld.
zeugmeisier, Erinnerungen eines österreichi-
schen Veteranen aus dem italienischen Kriege
der Jahre 1848 und 1849 (Stuttgart 1832,
l>".), I I . Bo.. S. 193, 223, 226. — Thür.
heim (Andreas Graf), Die Reiter.Regi»
nienter der k. k. österreichischen Armee (Wien
1862, F. B. Geitler, gr. 8«.) I. Bo. Die
Kürassiere und Dragoner. S. 236, I I . No.,
S. 130. I I I . Bd., S. 73. 95, 96.
Stadion-Warthlttlsen, Walter Wil.
derich Graf (Humanist. Maltheser-Or-
dms'Comthur, geb. am 22. November
1799, gest. zu Meidelberg m Oefter-
reichisch Schlesien am 12 Februar 1870).
Von der fridericanischen Linie. Ist der
zweitältefte Sohn des k. k. Staats.Con-
ferenz» und.Finanzministers Johann
Phi l ipp Grafen von S t a d i o n »
Wart hausen, aus deffen Ehe mit
Mar ia Anna, Tochter des Grafen
Georg Joseph von S tad ion«
Thannhausen. Walter trat sehr
jung, 1816, als Cadet in das k. k.
4. Feldjäger-Bataillon', ward bald in
diesem Lieutenant, und machte 182l den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon