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StMer, Maximilian 60 Städter, Maximilian
im unteren rechts gewendet. 2 und 3 sind
von rechtS öden nach unten quer in zwei
gleiche Theile getheilt, von denen der obere
silbern. der untere rubinfarb ist. Auf dem
Schilde ruht ein gekrönter Turnierhelm. Aus
der Krone des Helmes wächst der rechts
gewendete Wolf von l und 4. Die Helm«
decken sind links roth mit Silber, rechts
schwarz mit Gold belegt.
Dlabacz (Gottfried Iof.). Allgemeines histo^
risches Künstler-Lerikon für Böhmen und zum
Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag
1813. Gottlied Haase. 4°.) Pd. I I I , S. 1U3.
Stadler, Karl Johann, siehe: Stlld-
ler, Robert, in den Quellen sS. 72.
Nr. 8).
Stadler, Mathias, siehe: Stadler,
Robert, m den Quellen sS. 73. Nr. 9 j^.
Stadler, Maximilian (Abbä und
Tonsetzer, geb. zu Melk in Oelier-
reich u.d. Enns am 4. August nach der An»
gäbe des Grabsteins, n. A. am 3. August
1748, gest. zu Wien am 8. Nov.
1833). Seine Eltern bürgerlichen Stan>
des, ließen ihn neben den gewöhnlichen
Lehrgegenständen auch in der Musik un«
terrichten, zu welcher der Knabe beson-
dere Neigung zeigte. Sein erster Lehrer
in dieser Kunst war ein Bürger, Na»
mens 3 eithner, der zugleich Baßsanger
in der Stiftskirche zu Melk war, und
seinen Schüler in kurzer Zeit so weit
brachte, daß er bei dem musikalischen
Gottesdienste öffentlich singen durfte.
Im Alter von zehn Jahren (1738) kam
er als Sängerknabe in das Stift Lilien«
feld. wo er in der lateinischen und grie»
chifchen Sprache Unterricht erhielt und
Gelegenheit hatte, sich sowohl im Ge-
sänge zu üben, als auch Violine und
Clavier zu spielen, Letzteres ohne alle
Anleitung. Da er sich die auf der Orgel«
stimme über den Noten befindlichen Zif<
fern nicht zu erklären wußte, zeigte ihm ?. Adalber t Thomas praktisch, wie
die durch jene Ziffern angedeuteten Töne
mit der rechten Hand zu spielen seien,
und auf diese Weise lernte er den Ge-
neralbaß ohne alle vorausgegangene
Theorie, so, daß er bald Messen. Lita«
neien u. dgl. auf der Orgel begleiten
konnte. Als er elf Jahre alt war (1739),
machte er seine ersten Versuche in der
musikalischen Composition, bestehend in
einer Sopran «Arie und einem „Zalve.
RsSina/ für vier Singstimmen, zwei
Violinen und Orgel. welch letzteres
öfters in der Stiftskirche aufgeführt wurde.
Außer einer kindlichen Zuneigung für sei-
nen Geburtsort zog ihn auch die Bewun«
derung für den berühmten Albrechts»
berger nach Melk. der damals Organist
im Stifte war. Mit innigem Wohlgefallen
hörte er diesen großen Meister fast tag»
lich bei Choralmeffen Präludiren und
die herrlichsten Fugen aus dem Stegreife
ausführen. S tad le r fand sein impro-
visirtes Spiel geschmackvoller als seine
Kompositionen». Es fehlte in Lilienfeld
nickt an Gelegenheit, auch andere Ton»
künstler von Ruf, die das Stift, auf
ihren Reisen besuchten, und ihre Musik»
werke zu hören. So lernte er die
Brüder Misl iweczek M . XVI I I ,
S. 3621, den VicecapeNmeister der Ka.
thedrale zu Wien, Schmio, und den
Chordirector Scheibel von St. Polten
kennen. Dieser hatte für das Stift
Lilienfeld eine dramatische Cantate:
„Ulysses", geschrieben, die auf dem dort
befindlichen Theater aufgeführt wurde,
und worin Sradler , als Altosänger,
die Rolle der Kalypso übernehmen
mußte. 1762 kam S. nach Wien, be-
suchte bei den Jesuiten (nächst der Uni»
versitat) die lateinischen Schulen, hörte
fleißig die damals trefflich bestellten Kir-
chenmusiken an, und wurde bald als
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon