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Stadnicki (Genealogie) 76 Stadnicki (Genealogie)
zu einem Diplomatarvon Roth'Rußland".
Alle diese Arbeiten, mit denen er in sei.
nen letzten Lebensjahren beschäftigt war,
unterbrach sein plötzlicher Tod, der ihn
in Lemberg. mit der F.der in der Hand.
im Alter von 35 Jahren dahingerafft.
Wie sehr es ihm darum zu thun war,
die Schätze der heimischen Archive der
Geschichtsforschung zu erschließen, bezeugt
sein im Jahre 4833 geschriebenes Tefta«
ment. welchem zufolge er unter gewissen
Bedingungen sein ganzes, an 130.OW fl.
betragendes Vermögen zur Herausgabe
wichtiger, auS russinischen Archiven im
Rathsarchive zu Lemberg niedergelegten
Documenten bestimmt hat.
d. i. Polnische Literatur im historisch-kritischen
Grundriß (Krakau <868, I . M. Himmelblau
gr. 3".) S. 262 und 323.
I. Zur Genealogie der Familie Stadnicki. Die
Stadn ick i , mit ihrem Geschlechtsnamen
Stadnick i von Z m i g r o d, sind eine
ebenso alte, als berühmte polnische Adels»
familie vom Wappen Srz en iaw a. zu wel<
cliem außer mehreren anderen die Familien
Kmita. I ubomi rs t i , L ips t i . O r n<
czewst i .Tengoborski .Poniatowski
u. s w. gehören. Eines Mar t in von Zmi<
grod aus dem Jahre l288 gedenkt bereits
Dtugosz. Ueber Adalbert S. und seinen
Sohn Jacob vergleiche Näheres unter den
denkwürdigen Sprossen dieses Hauses ^S. 78
und ?9. Nr. l und l(H. Ein Marcus S.
war im i5, Jahrhundert Castellan von
Sandec und ein Stanislaus S. beklri«
dete im t6. Jahrhundert dieselbe Würde.
Des Letzteren Sohn Adam (gest. l613)
war Wojwode von BielLk und ein zweiter
Sohn Stanislaus (gest. l6<8) Castellan
von Przemysl und Groß Notar der Krone.
Ein Mar t i n S. erscheint im <?. Jahr.
hundert als Castellan von Sanok. Andreas
Samuel war in der zweiten Hälfte des«
selben Jahrhunderts Castellan von Kubaczow,
seine Tochter Sophie vermalte sich mit
H^azinlH Hastworowskl, Wojwoden von Ptoct,
und sein Sohn Joseph (gest. t?27) war
Castellan von ^.ubaczow, dann Wojw<.-de von Bielsk. Peter S tadn ic t i war Castellan
von Wojnicz, Wladislaw aber, mit welchem
unsere Stammtafel anhebt, weil wir erst von
ihm aus eine ununterbrochene Stammfolge
geben können, war Groß'Schwertträger der
Krone und hinterließ aus seiner Ehe mit
Apollonia, geborenen VempmsKa, zwei Söhne,
von denen der ältere, Joseph, Castellan
von Konary. Stifter der älteren Linie, der
jüngere, Anton. Großmarschall der Krone,
Stifter der jüngeren Linie der Grafen Stad«
nict i ist. VonIoseph und Anton reihen
sich die Generationen in ununterbrochener
Folge bis auf die Gegenwart; freilich fehlen
auch da viele Angaben, welche beizuschaffen
lllir nlcht möglich gewesen. Außer jenen
Stadnict i 'S, welche in die Zeit vor
Wlad is law. dem Stifter der beiden heute
noch blühenden Linien, fallen, sind auch noch
einige andere, welche bereits in die Zeit
nach Wlad is law fallen, auf der Tafel
nicht ersichtlich, so z. B. der Krakauer Dom«
Herr Johann s.S. 79, Nr. j l ) , der gelehrte
Pilllist Michael ^S. 6". Nr. !5). die
Gräfin Theophila ^S. 80, Nr. <6). eine
Gönnerin deS polnischen Dichters Vincenz
P o l , der unglückliche Comitats - Huszar
Stadn ic t i IS- 8l, Nr. <8). Ueber alle
diese war es mir nicht möglich, den zwar
unzweifelhaften Fümilieii'Zusammenhanll fest«
zustellen. So gibt es denn auch außer den
beiden gräflichen Zweigen noch andere Adels-
familien desselben Numens, wie denn z. B.
ein Wilhelm Ritter von S tadn ic t i Lieu»
tenant in der Reserve des Infanterie-Regi»
ments Herzog, von Parma Nr. 24 ist. Die
Stadnicki bekleideten in ihrem Vaterlande
immer die höchsten Aemter und Wür»
den. Wir sehen in dieser Familie eine
stattliche Neihe von Starosten. Castellanen,
Wojwoden und anderen hohen Würden»
trägern, unter denen einzelne als Staats»
männer, Kriegshelden und Gelehrte sich be<
merkbar gemacht, so z. B- als StaatSmän»
ner der Domherr Ioh ann 1/2.79, Nr. 1l).
und der Krakauer Wojwode Ad a lber t
sS. 78, Nr. 1); als Kliegshelden. Adam
^Seite 78. Nr. 2). Jacob IS. 79, Nr. 10).
Stan is laus, der als der Teufel von Lan»
cut im Volksmunde lebt sS. 80. Nr. <3);
vornehmlich aber sind Männer der Wissen,
schaft in dieser Familie nicht selten, in wel.
cher außer dem Poeten V ic to r in ^S. st.
Nr. l.7) der Piarist Michae l ^S. 79.
Nr. l3) dann aber die drei der Gegenwart
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon