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Anton 82 i) Kasimir
zum Bau. Endlich gelang es ihm, durch die
Güte eines der Vicegespane des Pestder
Comitats provisorisch als Comitatshuszar
ein Unterkommen zu finden. Da man aber,
in ihm alsbald den gebildeten Mann erkannte,
er eine schöne Schrift schrieb und auch im
deutschen Concept sich gewandt erwies, so
wurde er bald im Fiscalamte als Amanuensis
und als Schreiber uerwendet. Doch ging ihm
seine Lage im Hinblick auf seine Vergangen,
heit tief zu Herzen und um sich über seine
Erinnerungen und getäuschten Erwartungen
hinwegzuhelfen, eraab er sich allmälig dem
Trunke. Eines Tages (am l4. Jänner) trat
er ruhig in die Wachtstube, setzte sich auf das
Bett, zog eine Doppelpistole heraus und
schoß sich mitten durch das Herz. Ohne einen
Laut sank er todt nieder. ^Fremden-Blatt.
Von Gustav Heine (Wien 4«.) 1871.
17. Jänner.) — 19. Den Pseudonym Athl la
Stadn ick i hatte ein Galizianer, Namens
Ju l ian P i l ny , angenommen, der im Auf«
stände der Polen des Jahres 1863 gekämpft.
Er diente im Corps des Chmel iüski und
später in jenem Rembail's als Lieutenant.
Seiner Tüchtigkeit im Dienste und Tapferkeit
vor dem Feinde wegen wurde er Capitän.
In einem Gefechte in den Wäldern von
Gliniany bei dem Städtchen Konski wurde
er am 4. Mai 1864 von den Russen gefangen
genommen. Vor ein Knegsgericht gestellt,
ergab es sich, daß sein wahrer Name Adolph
Neu mann sei. Sein Urtheil lautete auf
Tod durch Erschießen und wurde dasselbe
auch zu Rodom am 12. December 1864 voll'
zogen. ^a.mi^t.!c il. äla i-oä^in xo!3kic1i...
Tedrai i uloä^i ^^zzrnunä Ivolumuk, d. i.
Andenken für polnische Familien. Gesammelt
und zusammengestellt von Sissmund Kolumna
(Krakau 1868, 8°.) Bd. I, S. 123.)
Stllduicki,Anton Graf (Geschichts.
forscher, geb. inGal iz ien, GeburtS-
jähr unbekannt, gest. zuZmigrod in
Galizien im Jahre 1836). Der älteste
Sohn des ehemaligen Starosten von
Ostrzezow Franz von Stadnick i und
TheresenS von Wyäyk. Er erhielt
eine sorgfaltige Erziehung, welche ihn
frühzeitig mit Neigung für die Geschichte
seines Vaterlandes und dem Dränge
zu eigenen Forschungen auf diesem Ge« biete erfüllte. Er lebte auf seiner Be«
sihung Zmigrod im Iasloer Kreise, wo
er bei seiner vorherrschenden Liebe für
Literatur eine werthvolle Bibliothek,
vornehmlich reich an Werken zur Ge«
schichte seines Vaterlandes gesammelt
hatte und dieselbe zu eigenen Forschun«
gen benutzte. Im Druck hat er folgende
Schriften herausgegeben: „Z?/6
") d. i. Abriß einer Geschichte deS
jüdischen Volkes in Europa, als Ein»
leitung zur Geschichte desselben im Lande
Polen (Krakau 1834)' — „I-os^säs-
nia nac? 2oisks?n ^ / ^ . " , d. i. Betrach«
tungen über das 14. Jahrhundert l>bd.
1837);
d. i. Erinnerung an die Tugenden der
Frau Anna, geborenen Grasin Siemienski»
Iablonowska (Lemberg 1828). Der Graf
war Mitglied der Akademie der Wissen-
schaften in Krakau und in seinem Nach«
lasse fanden sich in Handschrift seine
Denkwürdigkeiten, begonnen von dem
Jahre 1773 und fortgeführt bis zum
Jahre 1820. Die Liebe zu den Wissen-
schaften vererbte auf scine beiden Söhne
A l e x a n d e r und K a s i m i r , über
welche die besonderen Lebensskizzen Aus«
führlicheres enthalten.
Hno>sIclopsä^'ÄV0>vL2seIiQu., d. i. All«
gemeine Encyklopädie (Warschau l86«. S.
Orgelbrand, gr. 8«.). Bd. XXI11, S. U4l.
Etlldnicki. Kasimir Graf (Ge-
schich ts forsch er, geb. in Gal iz ien
im Jahre 1309). Der jüngere Sohn des
Grafen Anton j^ s. diese Seiles und ein
Bruder A l e x a n d e r s ^s. d. s . 74).
Nachdem er eine sorgfältige Erziehung
im Glternhause genossen, bezog er die
Hochschule in Wien. an welcher er die
Rechtswissenschaften beendete. Der Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon