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Stampfer. Simon 448 Stampfer, Simon
gen Hun. einen Kaiser Joseph I
in gr. Fol., van Gunst einen
Kar l VI., Pfeffel das BildniĂź der
Kaiserin, Bernhard Vogel jenes des
NĂĽrnberger Malers Johann Kencke
u.a.m. Stampart starb im hohen
Alter von 73 Jahren.
Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines
KĂĽnstler.Lerikon (MĂĽnchen 1839. E. A.
Fleischmann. 8<>.) Bd. VI I , S. N3. —
Archiv für Kunde österreichischer Geschichts
quellen. Herausgegeben von der zur Pfleg«
vaterländischer Geschichte aufgestellten Com>
mission der kaiserlichen Akademie der Wissen
schaften (Wien. gr. 8".). Bd. V (Iahra
1830). S. 758. im Aufsatze: „Materialien
zur österreichischen Kunstgeschichte". Von Job.
Er. Schlager.
Porträt, i) Nach dem Selbstbildniß ge-
stochen von C. G. Ki l ian. — 2) Im
„Prodromus", oen Stampar t mit Preu
nern herausgegeben, ist auf Folio I ein
Stich nach seinem eigenen Portrat, Brust
bild mit goldener Kette und Medaille, da er
eben ein weibliches Porträt — es möchte die
Kaiserin sein — malt. Die Schrift lautet:
„I?rHQoi5ou8 äs Ztainyki-t, ^.Qt^sr^isusiL
F. 0. It. 0. kl. xiotor a oudioulis xroprias
Stampfer, Simon (Mathematl-
ker und Naturforscher, geb. zu
Windischmatrai in Tirol 28. Oc«
tober 1792, gest.zu Wien 10. November
1864). Der Sohn mittelloser Eltern,
welche vom Taglohn ihr und ihrer fĂĽnf
Kinder Leben fristeten. Der Knabe lebte
von derWohlthätigkeit fremder Menschen
und wanderte von Bauernhof zu Bauern«
Hof. wo er die empfangenen Liebesdienste
als Hirtenknabe zu vergelten suchte. Als
S. eilf Jahre alt war. gelang eS den
Bitten seiner Mutter, daĂź sein Brodherr
ihm den Besuch der Schule gestattete, in
welcher seine Fähigkeiten sich bald in so erfreulicher Weise kundgaben, daß ihn der
Ortsseelsorger Dechant Georg Brand»
statte r in sein Haus aufnahm und ihm
später den Besuch der Lehranstalt zu Lienz
in Tirol ermöglichte. Als zwei Jahre
spater die letztgenannte Lehranstalt auf»
gelöst wurde, begab sich S., alle Bedm-
ken über seine mittellose Lage überwin»
dend, nach Salzb^ra, wo er in den Iah<
ren 1806 bis 181! die Gymnasialstudien
beendete und in den zwei nächstfolgenden
an dem damals neu organisirten Lyceum
den philosophischen CurS hörte. Im
Anbeginne ganz auf die UnterstĂĽtzung
von Wohlthätern angewiesen, gelang es
ihm allmälig, sich durck Privatunterricht
seinen Lebensunterhalt zu verschaffen.
Seinem inneren Dränge folgend, wen«
dete er sich dem Studium der mathema-
tischen Wissenschaften zu und war ent»
schlössen, sich dem Lehramte aus den«
selben zu widmen. Da Salzburg damals
zur Krone Bayern gehörte, machte S.
im Jahre !814 seine LehramtsprĂĽfung x
in MĂĽnchen. Von der Forderung, sich.
um ein Lehramt zu erlangen, frĂĽher das
Indigenat zu verschaffen, machte er keinen
Gebrauch, da im Jahre 18l6 Salzburg
wieder an Oesterreich kam. Im nämlichen
Jahre wurde er nun supplirender Lehrer !
der Mathematik. Naturgeschichte, Physik /
und griechischen Sprache am k. f. Gym-
nasium und der Elementarmathematik,
der Physik und angewandten Mathema«
ik am k. k. Lyceum zu Salzburg und im <
Jahre 1819 bereits zum o. o. Professor
der reinen Elementarmathematik an
etztgenannter Lehranstalt ernannt. Als
Lehrer gewannen ihm die GrĂĽndlichkeit
und Vielseitigkeit seiner Kenntnisse und
ie pädagogische Kunst, dieselben seinen
Zuhörern angenehm und ihre Erwerbung
wĂĽnschenswerth zu machen, bald einen
usgezeichneten Ruf. Durch AusflĂĽge.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon