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Starhemderg (Genealogie) 463 Starhemberg (Genealogie)
Ludwig Joseph Max lS. 209). Viele
von diesen waren neben anderen Mitgliedern
des Hauses, welche sonst keine öffentlichen
Würden und Aemter bekleideten, Verordnete
des Herrelistandes im Erzherzogtdum ob der
Enns, als welche sie in schweren Zeiten, wie
in den Türkenkriesen, in den wiederholten
Bauernrebellionen und in den wichtigsten
Fragen des menschlichen Geistes, in jenen
der Religion, mit drm ganzen Gewichte ihres
Namens und ihrer Ueberzeugung einstanden,
und ebenso für das Recht des Menschen in
der Wahl seines Glaubens, wie für das
Wohl und die Sicherheit des Landes, zu
dessen ersten Repräsentanten sie zädlten. mit
dem Säbel in der Hand uno den Waffen
des Geistes kämpften. Wir nennen darunter
nur Vartholomäus (I.) l^S. 163. Nr. 2),
Grasmus (I.) ^S. <68, Nr. 14), Eras-
n»us den Aelteren l^S. 169 Nr. 45). Gott-
hard lS 177. Nr. 26), Gundakar (XI.)
l^S. 178. Nr. 20). Ludwig US. 18?. Nr. 3l).
Paul Jacob (II.) ^S. 189. Nr. 58),
Nüdiger (IX.) sS. l9>, Nr. «3) und
Eamiüo Nüdiger l.3- 19?). der den
20. Juli 1ti48 mn goldenen Littern Ili die
Annalen seines Lebens verzeichnen darf. —
Der Deutsche Orden Zäblc drei Sprossen
dieses Geschlechtes in seinen Reihen.- den
tn'lühmlen Feldmarschall Guido l^S. 202).
dann Grasmus Christoph sSeite 170.
Nr. 17) und Ma^r Gmanuel. der als Or«
densritter der Ballet Oesterreich und f. k.
Oberstlieutenant im Jahre lsol gestorben;
hingegen weist oaS Geschlecht der Star«
Hemde rg sieben Ritter des goldenen Vlie«
ße6 auf, eine Zah!. worin es nur von dem
Fürstenhause der Schwa rz enber g. welches
deren elf zählt, übertroffen wild. Tie Träger
dieses. nurPersonen fürstlichen Geblütes, oder
höchsten Vertrauens von Seite des Plonar-
-chen verliehenen Ordens sind Ernst Nüdiger !
j.S. 171 Nr. 18). Conrad Naltbasar
lS. l66. Nr. ^ , Heinrich Wilhelm
l^S. <8i. Nr. 56) Gundakar Thomas!
l^S. 179, Nr. 32). Conrad Sigismund
l.S. 16?. Nr. 9), Georg Adam s2. 2U0)
und Ludwig Joseph MaZ: ^2. 20^ »). —
Unter den Männern der Kirche finden wir
wohl mehrere Domherren, doch alle ohne
hervorragende Bedeutung;, d<r einzige bisto'
risch beil^rkenswerthe Sproß ist Eber-
hard (II.). Erzbischof von Salzburg sSeite
16?. Nr. 10), dessen trauriges Ende — allem
Anscheine nach Vergiftung — die Sprossen dieses Hauses wenig lüstern nach Ehren'
stellen einer Hierarchie gemacht haben dürfte,
in welcher früher die ewige Lehre des Er«
lösers leider mit Gift, Dolch uno Scheiter«
baufen interpretirt wurde. — Mit Mannern
der Wissenschaft, mii Förderern derselben
und der Kunst jedoch ist das Gescklccht weniger
reich gesegnet. Nur von Guido ^S. 202)
ist es bekannt, daß er mit Arbeiten über
Kriegsgeschichte sich
beschäftigte. F r a nz Otto«
kar sS. 1'6, Nr. 20) bat sich alä Begründer
der nordischen Snfiung in Linz ein dauern«
des Andenken gesichert. Ad und zu bethätigt
noch ei« Starhemberg wärmeres Interesse
für die höheren Factoren des msnsaUichen
Lebens, ohne jedoch weiter einzuarei'en,
oder fordernd mitzuwirken. — Der Grund»
besitz und das Vermögen deö Hauses erhoben
dasselbe zu einem der mächtigsten Geschlech-
ter des Kciisrrssaaces. sind jedoch in neuerer
Zeir. ih?ils durch die Räubereien der Fcan<
zosen aus Rache gegen elnen Sproß dieses
Geschientes, der seinen Haß gegen die Fran«
ken mckc velhehlle. theils curch verschwen«
derische Gebabiung, ei.ügermaßen erschüttert
woroen. Tie früher bestandenen beiden Ma<
Mate, jenes von Heinrich gestiftete und
das zweite von Gundakar Thomas
^S. 179. Nr. 32) begründete, wurden nach
zweihllnderc Jahre langer Trennung, nach Er-
löschen der H rinr i ch'schen
Haurilinie, unler
dem Fürsten Ca m il l o R ü d i «er lS. l97)
in eine Hand vereinigt. — Der Grund»
besitz, der im Laufe der Jahrhunderte viel«
fach wechselte, theils durch Erbschaften, Do<
uationea, Kaufe und Verkäufe mannigfach
bald verringert, balo vermehrt wurde, ist
noch ein sehr ansehnlicher und besteht aus
den Fideicommiß'Herrschaften Aichhof am
Ubvsfeloe, Conradswönh (oder dem söge«
nannten S ta rhem b e rg'sche Zreihaus in der
Vorstadt Wieden, welches, wie ein Gerücht
ging, in den letzten Jahren von einer
Acnengesellschaft angekauft worden. Vergleiche
„Das Vaterland" (Wiener Vartriblatt).
1«70. Nr. t46. im Feuilleton.), Thürn>
stein mit dem Wachauerthale und dem
St. Michaelerhof in Niederösterreich, Zie,
lern. Göpfritz im V. O. M. B.. Amt Gold,
wörth, dem Schauliibuc^erhos in Wien,
Senftenberg, Lang» Enzersdorf in Nieder-
österreich, Mühlgraden, ferner aus den Herr«
schuften, Gütern und Häusern: Eferding, Frei'
degg, Schönegg, Eoelbach. Zehentgruden.
Freienste.u, Gstetenau, Harcheim, Hebatlen«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon