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Starhemberg, Clara 166 Starhemberg Conrad Balthasar
Seine Majestät jeder ihrer Hausfrauen
einen sammtenen Rock zu verehren. Im
Jahre 1302 errichtete Bar tdo lomäus
mit den beiden vorgenannten Brüdern Lud«
wig und Gregor eine Erbsvereinigung.
Im Jahre 1493 vermalte sich Bartdolo»
mäus mit Magdaknü von üostnstein, welche
ihm zwei Söhne und fünf Töchter — alle
aus der Ttammtafel ersichtlich — gebar. Als
BartholomäuS im I. l523 seine Gattin
Magdalena durch den Tod verlor, rich-
tete Luther an idn ein eiaenee Trost»
schreiben sLuther'Z Schriften, 2. Auftage.
2. Theil, 2. 439). worin er ihn ermahnt,
für die Seele oer Verstorbenen ja keine
Gottesdienste, Vigilien. Seelenmessen und
tägliche Gebete halten zu lassen. Bartho«
lomäus. der l33l im Alter ron 72 Iah»
ren starb. Iie.n an seiner Gattin Seite zu
Helmunsoedt iiu sogenannten Haselgraben
in Oberösterreich, wo die Familiengruft der
Star hem berge sich befindet, beigesetzt.
Nach Tchweroling (siehe unter den Quel-
len) wäre Bar tholomaus ein Sohn
oon Johannes (IV.) zweiter Gattin,
welche er Agnes Elisabeth uon Hohen,
derg nennt. Der Name ist richtig, nur ist
Agnes Elisabeth nicht die zweite, son<
dern die drine Gattin Iohanneö'. Mit der
zweiten, El isabeth, einer geborenen von
Puchhei in. hatte Johannes keine Kinder.
— 5 Camillo Heinrich Fürst ssiehe die
besondere Lebeuösk,zze 2. 196^. — 4. Cas<
par siehe Kaspar lS. 186, Nr. 48 u. 5U^. —
».Camillo NüdigerGraf von 3. s^iehe den
besonderen Artikel S. 19?^ — «. Christian
(geb. 1609, gest. 1636). Ein Sohn Gott«
hards von 2. und Benignas Freiin
von Preising. Christ ian ergriff das
Waffmhandlrerk, und fand auch 1636 auf
dem Schlachifelde den Soldatentoo. Dieß
und nichts Näheres ist aus dem zu Eferding
befindlichen Bildnisse seines Vaters Gott«
hard zu entnehmen. — 7. Clara Oräfin
S. (geb. 25. April l808), eine geborene Zreiin
von Luzensky. und (seit 17. Mai <833)
zweite Gemalin oeS Grafen Varl Guni>ul'.ar
von älarhemberg, der sie am 3. October 1639
als Witwe zurückließ. Diese Dame glänzte in
der Tonkunst, noch mehr aber durch ihre
Wohlthätigkeit, wodurch ste ein bleibendes
Andenken in Oberösterreich, wo sie viele
Jahre lebte, hinterließ. Diese Tugend der
edlen Dame wurde auch poetisch gefeiert,
wie aus den schwungvollen Versen eines ?. N. im „Oberösserreickischen Bürger*
Blatte". 1836. Nr. 189: ,.An die hochg.
Frau Clara Gräfin von Starbemberg" zu
entnehmen ist, welcke sie als „der Hilfs>
bedürftigen festen Hort" bezeichnen. Die
Grafin, nunmehr 70 Jahre alt, lebt zur
Zeit zu Moor in Ungarn. Neber ihren Gatten
Kar lGundakar sieheS. 185. unter Nr.48.
— 8. Conrad Valthasar Graf (aeb. 1612.
gest. 3. April 1687). Von dem Zweige
Paul Jacobs. Ein Sohn desselben aus
der zweiten Ehe mit D o r o t h e a von
Thannhausen. Trat, nachdem er die so«
genannte Cavaliertour gemacht, in Kriegs«
oienste Ferdinands I I . In diesen zeich«
nete er sich zuerst b<'i Negensbura aus. Bei
der Belagerung dieser Stadt erstieg Con»
rad Balthasar bei dem Generalsturm,
der am 6, Juli 1634 stattfand, der Erste die
Schanze. In der Schlacht bei Nördlingen
wurde er verwundet. Im Jahre l635 trat
er als Oberstlieutenant aus den Kriegs-
diensten. 1649 wurde er Verordneter des
Herrenstandes in Oesterreich ob der Enns,
bald darauf Regierungsrath, im Jahre 1636
Vice«Statthalter bei der niederösterreichifchen
Negierung. Kaiser Ferdinand I I I . er»
nannte ihn überdieß zum Vic'e»Obersthof-
meister seiner Gemalin Mar ia Eleonora,
und sein Nachfolger Kaiser Leopold I.
zum Oberststallmeister der Kaiserin Nitwe.
Im Jahre 1663 zum wirklichen Statthalter
und geheimen Rathe ernannt, wurde er noch
Director des k. k. geheimen Deputirten-Ra«
thes. Auch wurde ihm der Grafentitel er-
neuert, dessen sich die Familie seit Annahme
des Namens Starhembera >m l3, Jahr«
Hunderte nicht bedient hatte. Mit seinen Ver-
diensien um Staat und Krone gehen seine
Maßnahmen um den Glanz und die He»
bung seines Geschlechtes Hand in Hand. Die
ob vieler Kriegskosten verpfändete Herrschaft
Schönpichl löste er wieder auS. taufte die
Grafschaft Warenberg (»639). die Herrschaf'
ten und Güter Neidhartina (1631), Freiel'.-
stein (1637), Eferding (1666). Karlsdach und
Waasen (1668). Freyoega, Sckönegg und
Weißenbery (1678). Krumnußbaum (1682).
Agstein (l««5). Gut Auhof und Herrschaft
Wimspach (l68s). Elchlber^. Lichtenhag,
Untracht. Thürnstein, Zeilern. Höbattendorf
und Neusiedl, ein Freihaus in Linz (1657),
ein Freihaus auf dein Minoritenplatz in
Wien und einen großen Häuserrompler zu
Anfang der Vorstadt Wieden. welchen er in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon