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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Volume 37
Page - 169 -
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Page - 169 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Volume 37

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Starhemberg, Erasmus (1.) 1 ^9 Starhemderg, Erasmus d. Aeltere mer Rath. Cr wurde bei verschiedenen mehr und minder wichtigen Anlässen in T'epu» tationen gewählt. Vornehmlich zeichnete er sich 1339 aus. als die Tülken Wien bela< zerren. Der Baiser schickte ihn mit einer Sendung ins Rcich. damit er von dort Reici,shilfe mitbringe. I n der That brachte er auch drei Regimenter Kürassiere mit, warb auf eigene Kosten in Sachsen und Meissen zwei Regimenter an und trug mit Wol f von Roggen dorf ^Band XXVI, S. 272. Nr. 11) wesentlich Zum Enlsatze Wiens bei. Gleich seinem Vater Bartho« lomäus, war er ein eifriger Vekenner der lutherischen Lehre, wirkte nachdrücklich für deren Verbreitung und stand niit Luther in brieflichem Vorkehr. Als in den Jahren 1547 und 1548 die vereinigten österreichischen Stände an den König Ferdinand Bitten um Freigebung der Religionsübung stellten, befand- sich auch Erasmus unter den Un« terzeichnern dieses Documentes, wodurch er sich die kaiserliche Ungnade zuzog und nebst mehreren Gütern auch die Würde eines Oberstlandesmarschalls der Crzherzogthümer Oesterreich ob und unter der Enns, nach dem Tode seines Schwiegervaters, des Gra- fen von Schaumburg, worauf er ein Anrecht hatte, einbüßte. C'raSmus war zweimal uermält. Zuerst seit 1330 mit Anna geborenen Gräfin öchmimliurg und dann seit 155!i mit Ärgma Freiin uon ftallhl'iui. Durch Erasmuö' erste Gattin Anna, ge. borenen Gläfm Schaum bürg, wuchsen dem Hause S t a r h r m berg ansehnliche Reichthümer zu. Denn als mit Wolf» a angs Grafen von S c h a u m b u r g Tode 1359 dieses Geschlecht erlosch, gelangten durch Testament die Herrschaften Schaum» bürg. Efrrding, Stauff, Peuerbach, Erlach, Äiistelbach und noch andere Güter an das Haus Starhemberg. A n n a gebar ihrem Gatten Erasmus 18 Kinder, und zwar elf Söhne, sieben Töchter. Von den Söh- nen bildeten Rüdiger. Gunoakar und Heinrich die drei Hauptlinien des Star- h e m b e r g'schen Hauses. Jene Gundakarö erlosch schon in der zweiten Generation; jene Heinrichs nach dritthalbhundertjäh« liger Dauer in unseren Tagen; jene Rü« digers aber spaltete sich mit seinen Söh- nen Pau l Jacob und Ludwig in zwei Zweige, von denen jener Ludwigs auch bereits erloschen und jener Paul Jacobs zur Stunde in gräflicher und fürstlicher Li« nie fortblüht. Erasmus von Starhem« berg's zweite Ehe mit Regina Freun von Po l l heim blieb kinderlos. Regina starb am 8. October 1572. Das Todesdalum des E r a s m u s wiro verschieden angegeben. Schwerdl ing nennt den 8. September 136l) als seinen Todestag, das Zedler'sche „Lexikon" den 10. Juli d. I. Auf Bildnissen erscheint auch 1377 als sein Todesjahr. — 13. Grasmus der Aeltere (fieb. 15 73, gest. zu Gstetenau 14. Juli 1648). Von der H e i n r i ch'schen Hauvtlinie. Ein Sohn Heinrichs mit Maadalena von L am< ber^. Erasmus war kaiserlicher Landrath, im Jahre 160!) Verordneter des Herrenstan- des in Oesterreich ob der C'nns. Im Jahre 1621 schickten ihn die obeiösterreichischen Stände nach München, wo er unter anderen Puncten auch die Enthebung der Stände von der Unterhaltung der Garnison, ja die gänzliche Entfernung dieser letzteren aus dem Lande und das freie Vereini^ungsrecht der Stände ohne vorangehende Bekanntgebung der Verhandlungsaegenstände betrieb. Rn« gemein und nützlich thälig erwies sich (Naö» inus. als im Jahre tN32 der Bauernauf- ruhr im HauSruckkreise ausbrach. Als Un- terhandlungen angeknüpft werden sollten, bestimmten die Bauern selbst Erasmus uon S.. der lutherisch war, als einen der» jeniqln. mit dem sie unterbandeln wollten, und obgleich der damalige Lanoesbaupc« mann uon Kuef fs te in. den Antrag zu Unterhandlungen ablehnend, Gewalt ange« wendet wissen wollce, begab sich doch VraS« mus am 19. August 1632 nach Wels. um dort mit einem Ausschüsse der rebellischen Bauern zu unterhandeln und sie zur Ruhe zu bewegen, Erasmus war ein eifriger Anhänger der Lehre Lutoer'S. für die er mit der ganzen Macki seines AnsedenZ ein> trat und deßhalb auch nach Pi-ag zur Ver- antwortung l.'itiri wurde. Auch wurde er schon im Jahre 1601 nach Wien einberufen, um sich zu verantworten, warum er das im Landhause zu Linz durch kaiserlichen Be» fehl schon einmal abgestellte lutherische Re» ligions-Exercitium, dem kaiserlichen Vefehle entgegen, wieder eingeführt habe. Der Vor» gang wider ErasmuS wurde mit solcher Schärfe geführt, daß er sich endlich den kaiserlichen Befehlen unterwarf, worauf die Aufhebung des evangelischen Religionsbe- kenntnisses in Oesterreich ob der Enns er« folgte. Unter der Gesandtschaft der protestan«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Volume 37
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Stadion-Stegmayer
Volume
37
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1878
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
362
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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