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Starhemberg) Johann Heinrich 183 Starhemderg^ Johann Ludwig
Linz und Steyer, worüber allgemeine Be-
stürzung entstand. Es erging nun ein allge,
meines Aufgebot des persönlichen Zuzugs,
wonack alles auf den 2. October ins Feld
zu rücken hatte, und Johann von Star>
hemberg wurde zum obersten Feldhaupt'
mann des ErzHerz ogthums ob der (^nns ve<
stellt. Johann traf nun die entsprechend
sten Anordungeti zur Abwehr des gefürch
teten Feindes, ließ überall Schanzen und
Verhaue errichten, welche ihn am Vorrücken
hinderten, und schützte so mit Erfolg das
Land vor dem Einfalle dieser Horden. Seit
«318 war Johann mit Susanm: von possyeim
vermalt, welche ihm drei Söhne und fünf
Töchter, alle aus der Stammtafel ersichtlich,
gcdar. Von orn Söhnen pflanzte nur Pau l
Jacob diesen Zweig fort, welcher aber
schon mit dessen Sohne Johann (VlI.)
13,0 erlosch. — 39) Johann Guidobald
Graf (geb. 1720, gest. zu Linz 17. Novem-
ber 1763), vom Zweige Ludwigs derNü«
diger'schen Hauptlinie, ein Sohn des Gia»
fen Franz Joseph und M. Anton ias
geborenen Freiin von Ulm. Gleich so vielen
seineS Geschlechtes betrat auch Iobann
Guidobald die militärische Laufbahn und
war bereite im Alt.r von 3« Jahren. 1756,
Oberst deS Regiments Nr. 84, damals Feld-
zeugmeister Freiherr uon Preiß. Im sieben-
jährigen Krieg, im Feldzuae des Iadres l?6U.
commandirte Johann Guidobald bei
Eröffnung der Tranchörn vor Glaz im Juli
g. I . den linken Flügel. In der Schlackt
bei Liegnitz, 15. August g. I . , qerieth Graf
Johann Guidoba ld in feindliche Ge<
flNiqe>ischaft. Im Jahre 1763 wurde er
General.Major, starb aber noch im näm«
lichen Jahre im Alter non erst ^!i Jahren.
Im Jahre l749 hatte er sich mit N. Inn^-
lenlia geborenen Gräfin Auersperg vermalt,
welche ihm eine Tochter, Leopoldine,
später vermalte Johann Marchese de Fe rr y,
und zwei Köhne. Joseph und Emanuel,
gcbar, ?on denen beiden keine Nachkommen«
schaft vorhanden. Der Letztere, E m a n u e l
(geb. 17. November l?üu, ^est. l<». Nouein»
der 1822), starb als Abt und Domherr zu
Raad. Johann Guidobald'ö Witwe.
M. I nno rent ia . war bis 1784 Aja der
großherzo^lichen Kinder in Florenz und starb,
nachdem sie ihren Gatten um 26 Iadre über«
lebt. am 2». April 1789. — 4U. Johann
Heinrich Graf (geb. 10. Mai 1774, gest, 1837).
von der Heinrich'schen HauvtÜme. Der ein- zige Sohn des Grafen Rüdiger Joseph
Johann und Mar. Magoulenas Freiin
von Gudenus. Am 3 August 1791 erbte
er die H e inrick'schen Majorats-Herrschaften
Wildberg. Riedegg. Auhof, Haagen. Reichenau
ob der Enns und das Freihaus Nr, 784 in
Linz; der Graf war k. k. Kämmerer, diente
in der kaiserlichen Armee, in welcher er zu»
letzt Rittmeister bei Graf Kinsky« Chevau«
legers war, fungirte alsdann als Cavalier
bei der k. k. Gesandtschaft zu Berlin, trat
aber bald in den Privatstand und widmete
sich nunmehr seiner Lieblingsneigung, der
Numismatik, wonn er ein Kenner ersten
Ranges war. Er besaß auch eine Thaler-
sammlung der schönsten und auserlesensten
Stücke, wie auch Medaillen und Einiges in
Gold. Den Grund dazu hatte er durch den
Ankauf der Sammlung des 1828 verstorbe«
nen Joseph de Roux gelegt. Diese war
schon an und für sich überaus schön und
inhaltsreich; nun aber vermehrte sie der Graf
selbst durch Ankäufe auf Licitationrn um ein
Bedeutendes, so daß seine Thalersammlung
durck ihre Vollständigkeit wie die Schönheit
ihrer Exemplare von Kennern sehr geschätzt
wurde. Nach seinem Ableben kaufte von
einem der Erben des Grafen, uon dem Frei-
Herrn von Gudenus. der bekannte Münz»
Händler Joseph Ob erndörffer die. ganze
Sammlung, welche er alö die kostbarste
Thalrrsammlung eines Privaten erklärte:
denn sie enthielt Stücke, welche der seit vier»
zig Jahren viel verkehrende O brrnoö rf fe c
nie gesehen. Der Graf war unuermält g(<
blieben und hatte, als er starb, das hohe
Greisenalter von 83 I . erreicht. sSitzungö«
berichte der kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften. Philosouhischchistoiiscke Classe
(Wien. 5".), Vo. IXI^, S. 74. in der Ab«
Handlung von Joseph Bergmann: „Pflege
der Numismatik in Oesterreich durch Prb
uate...". — portrat. Unterschrift: Facsimile
des Namenszuges „Heinrich Graf StarheM'
derg". Dann folgen mit gewöhnlicher Schrift
die Zeilen.- „Zur Ennnerung > Seinen Freun»
den gewidmet! von l dessen dankbarem Vetter,
Camillo Rüdiger Grafen von Starhemverg".
Lithographie uon A. Dauthaqe. Gedruckt
bei Joseph 2:oufS in Wien (4".). —
4l. Johann Ludwig Adam Graf B. lsiehe
den beionderen Arukel 3. 205). — 42. Jo-
hann Ludwig (geb I6lü. gest. 29. Sev-
tember 4666). von dem Ludwig'schen
Zweig dcr N ü d i g er'schen Hauptlinie. Der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon