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Starhemberg, Johann Reichard 184 Starhemderg^ Johann Ulrich
jüngste Sohn Ludwigs und dessen dritten
Frau Barbara von Herberstein. Io>
dann Ludlvig war Edelknabe des Kaisrrs
Ferdinand I I I . , dann Kämmerer des
Kaisers Leopold 7. und zuletzt Hofkammer-
Vicepräsident Im Jahre I657 war er auch
Verordneter der Stande Oesterreichs ob der
Enns. Schwerdl ing in seiner „Geschichte
des Hauses Starhemberg" berichtet nun
(S. 241)-. „Johann Ludwig erhielt nach
dem Tode seines Vaters, Herrn Johann
Neichards. die Grafschaft Schaumburg
welche dessen Vater Erasmus 0. Ae. von
seinem Vater Heinrich Erasmus ersten
Sohne ererbte". Tiefe Stelle veranlaßt
durch den Umstand, daß es heißt. Johann
Ludlvig erhielt nach dem Tode seines
Vaters, statt seines Vetters, und durch
eine ganz unklare Stellung der Namen
störende Verwicklungen. Sie soll heißen:
„Johann Ludwig erhielt nach dem Tode
seines Vetters Johann Reichard die
Grafschaft Schaumburg, welcke dessen Vater
Erasmus der Aeltere von seinem Vater
Heinrick, einem Sohne Erasmus I.
ererbt hatte". Johann Ludwig brachte
auch die im I . 163l) an die Herren Fü l ln
von und zu Grünerz Höfen verkaufte
Herrschaft Eferding in den Besitz der Familie
S^arhrmberg. da er sie, nachdem Johann
Franz Fü l l im Jahre 4638 ledigen Standes
gestorben, von dessen Schwester und Erbin
Sophie Freiin Hletzel von Alte na ich,
geborenen Fül l von G l ün erz h 0 fen , im
Jahre 1666 an sich k^utte. Johann Lud»
wig wc:r zweimal vermälr. Seine erste
Frau war Nana Anna Gräfin von Tzernin
und Chudenitz (gest. 20. November 166l)) und
qebar ihm drei Söhne; die zweite. Nana
Cäcilia geborene Gräfin Youos, gebar ihm
zwei Söhne und eine Tochter. Von diesen
Kindern starben drei in der Jugend, der
älteste Sohn Mar Reichard aus elster
Ehe pflanzte mit Barbara Gräfin Op»
per 6 0 0 rfden Stamm fort. — 43. Johann
Reichard (geb. 1605, gest, auf dem Felde
der Ebre 1634). von der G un dakar'schen
Hauptlinie; ein Sohn Iooann Ulrichs
und dessen zweiter Gemalin Potent iana
Freiin von Schönkirchen; Johann
Reichard. der die kriegerische Laufbahn
erwählt, starb unoermält in jungen Jahren,
4631, als Krieger auf dem Schlachtfelde.
-^ 44. Johann Neichard Freiherr (geb.
l608. gest. im Lager bei Tzatbmar 4. Sept.^ 1N6I). ucm der Heinrich'schen Hauptlinie.
Ein Sohn Erasmus d. Ae., aus dessen
Ehe mit El isabeth Freiin Ungnoo von
Weißen wol f. Johann Reichard be»
trat die kriegerische Laufbahn und wurde
zuletzt Hofkriegsrath. Feldmarsckall , Lieute,
nant und Inhaber des Regiments Nr. 8.
welches ihm bei dessen Errichtung im Jahre
164? verliehen worden. I ohann Reickard
wurde von seinem Monarchen, dem Kaiser
Ferdinand I I I . , auch wiederholt zu wich«
tigen und heimlichen Missionen verwendet
und erhielt mit Diplom 6än. l6, Juli 1655
das ungarische Indigenat und Baronat. Im
Jahre K'61 begab sich Johann Reickaro
als kaiserlicher Feldmarschall.Lieutenant mit
einem Corps von 5lwt) Mann nach Tokai,
um dort den Feldmarschall Montecucul i
zu erwarten, wurde arrr auf dem Marsche
krank und starb, 53 Jahre all, im Lager bei
Szatdmar. Johann R ei ch ard war mit
Anna 5usanna von Lielnunniseggr, verwitweten
Eolthard von Hchrrffmberg, vermalt. Die
einzige Tochter aus die,ec Ehe, El isabeth
Polyrena (geb. 1687). ist als Kind ge«
stolbon. Nach einem im Starhemb erg'<
schen Schlosse Riedegg befindlichen Stamm»
daulne erscheint sie aber als Gattin Ferdi«
nand Christophs Freiherrn von Unver-
zagt. Porträt. Unterschrift: „Niovanui
Ilic-ai-äo sollte äi 6^i>6!ndoi'3 Oeilk s ralo
äi I^arlH^Iia ä<.'Fii Niieroiti cii s. .^l. <üet>".
26U5 lo. ViftinlH.^ — 4ö. Johann Ulrich
(geb. 29. Juni <563. gest. 1626). von der
Gu ndakar'schenHauptlilue. ein SohnO u n»
dakars (XI.) und nicht, wie Schwerd»
ling angibt. Gundakars (IX.)), aus
dessen erster Ehe mit Susanna von Ho«
benfeld. Johann Ulrich zo>; im Jahre.
1384 mit Heinrich von Liechtenstein,
kaiserlichem Orator, in einer Sendung nach
Eonstanlinovel. was, wie S chwerdl. ing
berichtet, „für ihn um so mehr Anzügliches
hatte, als er überhaupt ein großer Kenner
und Liebhaber von Alterthümern war". I o»
hann Ulrich war zweimal vermalt: in
erster Ede (1388) mir Elisnliell) Gräsin Grlrn-
burg'balamansll, nach deren ani 5. Mai 160l
erfolgtem Ableben in zweiter Ehe (1602) mit
flolenliana Freiin von 3chünliirchen, Aus erster
Ehe hatte Johann Ulrich vier Söhne und
vier Töchter, aus zweiter drei Söhne, von
denen allen nur zwei, eine Tochter erster Ehe.
Susanna Ju l ia na. und ein Sohn zwei«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon