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Starhembergi Reichard 490 Starhemberg) Reichard
sechs Söhne und fünf Töchter gebar; nach
dem im Jahre 1603 erfolgten Tode Su>
sannas vermalte sich Pau l Jacob mi<
DorotĂźca Freiin von Thcumlmusen, au
welcher Ehe sieben Kinder stammen. Nach
der Aufschrift auf einem im Schlosse Zeilern
befindlichen Porträt Pau l Jacobs hätt
er eilf Söhne und eilf Töchter gehabt, Pau
Iaccb starb, 73 Jahre alt, im ständischen
Landhause zu Wien. Seine Zweite Gemalin,
auch lutherischen Glaubens, suchten die Je«
suiten in den Scho?Ăź der katholischen Kirch,
wieder zurĂĽckzufĂĽhren. Ob es ihnen gelun
gen. ist nicht mit Bestimmtheit nachzuweisen
daĂź aber der Sohn Conrad Balthasar
s3. <66. Nr 8) zum Katholicismus zurĂĽck^
gekehrt, ist gewiß. — 59. Pau l Joseph
Jacob (gest. 1684 bei der Belagerung vo
Ofen), uoiu Zweige Pau l Jacobs der
RĂĽoige r'schen Hauptlinie. Ein Sohn Con
rad Bal tbasars aus dessen zweiter Eh,
mit K a t d a r i na F r a n z i s k a Gräsin
Cavr iani uno ein Bruder Ernst RĂĽ<
digers, des Befreiers Wiens aus der
TĂĽrkennoth. Pau l Joseph Jacob diente
auch in der kaiserlichen Armee und fand
1684 vor Ofen den Heldentod auf dem
Scklachtfelde. — 60. «Philipp Graf (geb
zu Lodi in Italien 4. December 1748, gest.
in Unaarn im Jahre 1786), von der H ein-
lich'schen Hauptlinie, der älcere Sohn des
Maria Theresien. Ritters Johann L u
wig Adam Graf 2. ^s. d. S. 208) aus
dessen Ehe mit M. Tberesia Freiin von
Ste in Graf Ph i l ipp trat in jungen
Jahren in ein kaiserliches Reiter-Regiment
und fand als Rittmeister im TĂĽrkenkriege im
Jahre 1736 den Heldentod auf dem Schlacht«
felde. — 61. Reichard (geb. 1. März 1370.
gest. 8. Februari613), von derH ein rich'schen
bauptlinie, Sohn H e in ri ch s, des Stifters
derselben, und Ma g da l e n a s von 3 a m«
derg. Er besuchte in frĂĽder Jugend mehrer?
Universitäten, dann machte er Reisen in Ita»
lien, Frankreich, England und Schottland,
wo er an den verschiedenen Höfen nul Aus-
zeichnung aufgenommen wuri?e. Nach seiner
RĂĽckkehr wurde er Landi-ach im Lande ob
der EnnS. dann Kämmerer und Ralh deS
Königs Mathias, Hofkammerrath und zu>
letzt kaiserlicher Reichshofrath. Er erfreute
sich seiner Tüchtigkeit in Staatsgeschäften
wegen ebenso der Gunst des Königs M a'
th ias, wie deS Kaisers Rudolph I I . ,
welche sich seiner zu oen wichtigsten Setioun' i gen—so z. B. nicht weniger denn sechsmal
nach England — bedienten. Treffliche Dienste
leistete Reichard seinem engeren Vaterlande
schon vor seiner Berufung als Verordneter des
Herrenstandes in Oberösterreich, wie nachher.
Als 1595 der Bauernaufruhr ausbrach, begab
er sich, von den Ständen entsendet, nach
Prag, um dort den Entschluß der Stände,
sich den Rebellen mit einer Armee entgegen-
zusetzen, zu melden, dann aber auch, sich
Proviant und Kriegsvolk zu erbitten. Im
Jahre 1593 nahmen die beiden BrĂĽder
Reichard und Ercismus d, Ae. mit
ihren Gütern eine Theilung vor, vermöge
welcher der ganze Sta rh e m b erg'sche Be<
sitz in den Schaumburger und Wild«
berger Theil zerfiel. Zum S chauinbur»
grr Thei le gehörten: Schloß und Herr«
schaft Schaumburg. Herrschaft Burg Eferding.
der Zehent im Aschach'Winkel mit mehreren
kleinen Giebigkeiten, zusammen im Werthe
von ĂĽber l0,0l)0 fl. Zum Wi ld berger
Thei le wurden Herrschaft Wildberg, Herr«
schaft Riedegg, Herrschaft Lobenstein, mehrere
Dienste und Zehenre unter der Enns und
die fleie Behausung in Linz, zusammen im
Werthe von ĂĽber 1(1,000 ft. geschlagen. Der
Wildberger Theil siel Neichard zu. Am
24. März 1392 vermalte sich Reichard mit
Duliana Freiin von Aoggrndorf, welche ihm
sechs Södne gebar, uon denen zwei in der
Kindheit ftcirven. vier aber: Hcinr i ch W il»
Helm, Gundakar (XV.), EraSmus
d. I . und Kaspar, den Vater ĂĽberlebten.
Reickard starb im Jahre !6l3 zu Wien
eines plötzlichen Todes. Zedler gibt den
t>. Februar, Schwerdl ing den !3. Fe,
bruar. eine Inschrift an der Wand der Pfarr»
kircke zu Helmonserd. wo Reichard begra<
ben liigt. den 17. Mai als seinen Todestag
an. Seine Gattin, welche mit ihm in 2ljäh-
riger. glĂĽcklicher Ehe verlebt, ĂĽberlobte ihn,
als er im schönsten Maimesalter von 43 Iah»
ren, allgemein betrauert, starb, um volle
2U Jahre. ^Bischof (Augustin). Christ,
licher Sermon auf den Tod Neichards von
Stcnhemberg. gehalten im SchloĂź Wildberg
(Nürnberg 1613. 4°.).— Marsch a l l (Ehren,
fried), Leichenpredigt ĂĽber Reichard Hrrrn
von Starhemberg (Nürnberg <6l3. 4o.).) —
62. Neichard (gest. w. August 1691 bei
Salankemen). Ein Sohn des Helden und
Befreiers WienS aus TĂĽrkennoth Ernst
RĂĽdigers. auS erster Ehe mit Helena
Dorothea Gräfin Starb e m berg. Ergriff
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon