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Starhemöerg (Wappen) 195 StarhemberK ^Wappen)
werde. Und der Quardian hielt seinen Eid.
Der kupferne Sarg des früher daselbst be
statteten Grafen Heinrich wurde geöffne
und die Leiche des Grafen Alo is Eras
mus auf den inneren Sarg, der des Gra-
fen Heinrich Leiche barg. gelegt, dann
der kupferne Sargdeckel wieder darüber ge-
legt und zugelöthet. Man munkelte wohl
etwas von der Beisetzung. Die Commission
war auch im Kloster erschienen, zählte die
Särge, und als sie deren nicht mehr fand,
als vorher da gestanden, auch die Erde hie
und da aufgewühlt hatte, obne eine E»t
deckung gemacht zu haben, zog sie unveo
richteter Dinge ab. Das Nähere darüber
vergleiche in der neben angegebenen Duelle.
^Katholische Blät ter (Linz. 4°.) l868,
S. 323. 83l. 539, 853: „Die Kapuziner«
Gruft in Linz." — Linzer Zei tung 1863,
Nr. l33, im Feuilleton: „Die gräflich Star.
hemberg'sche Gruft in der Kapuzinerkirche
zu Linz".)
V. Wappen. Das fürstliche Wappen ist ein
gekrönter Schild mit einem Mittelschild,- die«
ser ist mit einem rothen Schildsfuße belegt,
worin der von der Kaiserkrone bedeckte Vuch.
stade 1^.. Kaiser Leopolds I. Namen be,
deutend, ?u sehen ist. Aus diesem Schilds»
fuß erhebt sich wachsend ein blaues Panther«
thier, goldgekrönt, aus Rachen, Ohren und
After Feuer sprühend, mit aufgeworfenem
doppelten Schweif, in der rechten Pfote
ein von einem Lorbeerzweig umflochtenes
Sctuverc, in der linken einen blutend abge«
hauenen Sarazenentopf haltend (das ur»
sprüngliche Geschlechtswappen und zugleich
Gedrntzeichen der vom Grafen Ernst Rü<
diger gegen die Türken erfochtenen Siege).
Im ersten, von Silber und Roth gespal»
tenen Felde des Hauptschildes (anaeerbteS
Graf Schaum du rg'sches Wappenschild),
erhebt sich auS einer gemauerten Bastei der
obere Theil des Stephansthurmes, mit gol»
denem Knopf, doppeltem schwarzen Adler
und goldenem Patriarchenkreuz, von wel-
chem ein gleichsam schräg herab in das
rotde Feld fallender halber Mond und Stern
zu sehen ist (zur Erinnerung an die von
Graf Ernst Rüdiger ruhmvoll geführte
Vertheidigung Wiens gegen die Tücken).
Das zweite von Roth und Silber sechsmal
quergestreifte Feld ist mit einem aufrechten
blauen Sparren belegt (oaS erloschene
Wappen der Grafen von Iulbach). Im dri rothen Felde erscheint ein silberner
Anker mit goldenen Spitzen. Nägeln und
Ring. etwas sckräg rechts gelegt (Schild der
Herren von Petiau). Im vierten goldenen
Feld eine guldgekrönte, sich einmal ringelnde
und einwärts wendende schwarze Schlange
(das mit rem Pettau'schen zugleich ange>
erbte Wappen der Herren von Wurm«
berg). Den ganzen Schild bedeckt und
umgiebt Fürstenbut und Mantel. — Die
Grafen von Starhem berg oer Linie
zu Eschelberg führen als einzige Abkömm.
linge der Tochter des berühmten Feldherrn
Grafen Ernst Rüdigers von Starhem.
berg das demselben von Kaiser Leopold I.
nach der glorreichen Vertheidigung Wiens
verliehene Wappen,- der Schild ist der erst.
beschriebene fürstliche, nur bleibt in dem
ersten Felde der bei Erlangung deS Fürsten,
standes zuerst darein gesetzte Stephansthurm
weg und daS Feld bleibt ledig von Silber
und Roth gespalten. Den ganzen Schild be<
deckt eine Grafenkrone, nach dem Diplom
„königliche Krone", mit fünf gespiegelten
Pfauenfedern geziert, hinter welcver sich eine
gemauerte Bastei erhebt; auf dieser erlcheint
dalbleibig der im Mittelschild beschriebene
Panther mit Schwert und Türkenkopf, und
hinter diesem erhebt sich der im ersten Felde
des fürstlichen Wappens beschriebene Ste.
phanSthurm; deu ganzen Schild halten zwei
goldene gekrönte und doppelt geschwänzte
Löwen. —Alle übrigen Sta rhemb erq'>
schen Linien führen denselben Rückenschild,
im silbernen Mittelschild aber das alte un-
veränderte und ursprüngliche Grichl^ chtS«
Wappen der Herren von Steyer, nämlich
ein gegen die Nechre springendes Panther-
thier, blauer Farbe, aus Odren, Rachen
und After Feuer sprühend, ohne Krone,
Schwert und Türkenkopf. Auf dem Schilde
ruhen drei offene gekrönte Helme. Der mit-
lere trägt das wachsende Pantherthier des
Mictelschildes, am Rücken mit einem silber.
nen, sechsmal gespitzten und mit ebensoviel
Pfauenfedern gezierten Kamm besetzt; der
zur Rechten zwei von Silber und Noth ge»
krönte und mit einem viermal geschlun»
genen goldenen Bande umgebene <3lephan>
tenrüssel; der zur Linken endlich einen ganz
gleich dem zweiten Felde bezeichneten ge<
schlossenen Flüa. Die Helmdecken. Die des
mittleren Helmes ist zu beiden Seiten blau
mit Silber, jene der beiden anderen Helme
roth mit Silber belegt. ^Bayerische Zei«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon