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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Volume 37
Page - 198 -
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Starhemberg, Camillo Rüdiger 198 Starhemberg) Camillo Rüdiger mentär die Capitulation von Wien an Napoleon I. nach Schönbrunn zu überbringen beauftragt war und am 3. October 1839 zu Linz starb, aus dessen erster Ehe mit Mar ia Gräfin Collo- redo.Wallsee. Er wurde theils im elterlichen Hause, theils in dem beftan- denen Klinkowström'schen Institut, zu Wien erzogen und trat 1823 als Ca> det in das damalige 7. Chevauxlegers« Regiment Graf Nostitz ein, wo er binnen Jahresfrist zum Lieutenant befördert, 4823 aber zum 27. Infanterie-Regimente Ritter von Luiem überseht wurde. 1831 zum Oberlieutenant ernannt, machte er in diesem Jahre die Occupation in der Romagna mit und war zu Bologna und Ancona in Besatzung. Im Herbste 1833 mit seinem Regimente in Gratz, hatte er das Unglück, bei einer Feuersbrunst in Puntigam, wo er. selbst Hilfe leistend werkthatig einschritt, von einem brennen den herabstürzenden Balken derart am Fuße beschädigt zu werden, daß er sich einer langen, sehr schmerzlichen Cur unter ziehen mußte und nicht mehr weiter fort» dienen konnte. Er trat daher Ende 1833 aus dem activen Stande der Armee, lebte zu Gratz, später zu Wien und nahm 1840 seinen bleibenden Wohnsitz in Linz, von nun an mit seinem ganzen Herzen und mit all seinem Streben dem Lande Oberösterreich angehörend. Im Jahre 1841 wurde Graf Cami l lo bei der oderösterreichischen Lanotafel als Aus« schußrath deS altrudolphinifchen Herren« ftandeS eingeführt, trat in den durch daS Patent vom 45. März 1848 berufenen Landtag ein und wurde hier in den Aus» schuß zur Beantwortung des k. k. Rescrip. tes vom t8. März gewählt. Mit lebhaf. tem Interesse der neu angebrochenen Zeit folgend und die Forderungen der sich um» gestaltenden Welt anerkennend, entzog er sich nickt scheu und schmollend, wie so viele seiner Standesgenossen, in der Stunde der Gefahr dem öffentlichen Leben', er trat sofort in die National- garde als Gemeiner ein, wurde zum Lieu» tenant gewählt und zeigte sich so eifrig im Dienste, daß er, obgleich immer etwas kränkelnd, die Aufforderung seines Haupt« manneS, sich zu schonen, zurückwies und die böchst beschwerlichen Nachtdienste bei Patrouillen wie in der lärmenden, rauch» erfüllten Hauptwache mitmachte. Am 28. März ging er mit der ständischen Deputation nach Wien. die Adressen der oberösterreichischen Stände an Se. Maje» stät den Kaiser, die Stände Niederöster- reichs und die Wiener Hochschule zu über- bringen. Als am 17. Mai Abends der Kaiser Wien verließ und sich überall Deputationen bildeten, den Monarchen zur Rückkehr in seine Residenzstadt zu bewegen, ward auch Graf Starhem- berg mit mehreren anderen Herren von den oberösterreichischen Ständen nach Innsbruck entsendet. Se. Majestät zur Rückkehr einzuladen und ihm in Linz ein sicheres Asyl anzubieten (26. bis 27. Mai). Am 31. stattete er über den ungünstigen Erfolg dieser Mission Bericht ab; er wohnte von nun an eifrig den mit 3. Juni begonnenen Sitzungen betreffs der Ablösung der Zehente, Robot und Natural« Urbarial» Leistungen bei und wurde am 3. Juli mit drei anderen Her- ren in den verstärkten ständischen Aus« 'chuß gewählt. Nach Eröffnung deS Landtages, am 24. Juli. wurde Graf Starhemberg in den Commissions- Ausschuß zur Abfassung der Beglück« wünschungS-Adrejse an Erzherzog I o« hann. den Reichsverweser, berufen. Der enkwürdigfte Tag aber in der Laufbahn. Starhemoerg's war der 20. Juli. An diesem Tage war in der Sitzung der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Volume 37
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Stadion-Stegmayer
Volume
37
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1878
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
362
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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