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Stark, Johann 22 l Stark. Johann
S. 696; 1823, S. 724; 1827, S 179. —
Kunst « B l a t t (Stuttgart, Cotta. 4v.)
Jahrg. 1820, Nr. 2, S. 7: „Brief aus Ve.
nedig 19. October I8l9". — Der Auf«
merksame (Gratzer Unterhaltungs'Blatt,
40.), 1838. Nr. 95.- „Nekrolog". — Kata»
loge der Iahres-Ausstellungen in der k. k.
Akademie der bildenden KĂĽnste bei St. Anna
in Wien (Wien, 8<>.) 1816, 1826, 1828,
1832. — Oesterreich ische National«
Encyklopädie von Gräf fer und Czi«
kann (Wien 1837. 8".) Bd. V, S. 130.
— Meyer (I.). Das grobe Conversations'
Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburg»
Haufen. Bibliographisches Institut, gr. 8°.).
Zweite Abtheilung, Band X, Seite 98. —
Schreiner (G. Dr.). Grätz (Grätz 1843.
80.) Seite 190. 205, 209. —Polsterer
( I . A- vi-.), Grätz und seine Umgebungen
(Grätz 1827, 80.) S. 234. 236. — Steier'
märkische Zei tschr i f t . Redigirt von
Dr. G. F. Schreiner. Dr. Albert uon
Muchar, C. G. Ritter von Leitner. An»
ton Schrott er. (Gratz, 8«.) Neue Folge,
siebenter Jahrgang, 1. Heft, S. 68. — Der
Wanderer im Gebiete der Kunst und
Wissenschaft u. s. w. (Wien. 4«.) 1820.
Nr. 164: „Gratz im Jahre 1820. Start'S
Atelier." Von F. C. Weidmann. — 1838.
Nr. 253: „Nekrolog." Von Andreas Engel«
hardt. — Erneuerte vaterländische
Blät ter für den österreichischen Kaiserstaat
(Wien. 40.) 1817. Intell. Blatt, Nr. 44.
Noch sei hier des Johann Stark (geb. zu
Heinnchsgrün im Ellbogener Kreise Böhmens
3. Mai 1794, gest. in Wien 13. November
1851) als eines Mannes gedacht, in wel,
chem sein Biograph ein priesterlicheS Cha»
raktecbild edelster Art gezeichnet. Sein Vater
Andreas war gräflich No stih'scher Rent»
meister und starb, als der Sohn erst zwei
Jahre alt war. Die Mutter Elisabeth. ge<
borene Hei lwerth, ĂĽbersiedelte nun nach
GraSlitz. Dort verheirathele sie sich nach
zweijähriger Witwenschaft zum zweiten Male
und ihr zweiter Gatte Anton Sädtler,
auch in gräflich No stitz'schen Diensten, war
unserem Johannes ein zweiter Vater.
Johannes bezog, als er i2 Jahre alt war,
1806 das Gymnasium in Scklackenwertb.
dann das Lyceum in Pilsen und nachdem
er die philosophischen Studien beendet, trat
er als Alumnus in das erzbischöfliche Se»
minar zu Prag. Da er nach beendeten theo« logischen Studien das zum Empfange orr
kirchlichen Weihen nöthige Alter noch nicht
erreicht hatte, begann er sich zunächst für das
kirchliche Lehramt vorzubereiten, dem er auch
bis an sein Lebensende treu blieb. Nach
Empfang der Priesterweihe am 10. Mai
180? unterzog er sich den strengen Prü«
fungen zur Erlangung der theologischen Doc«
torwürde, welche ihm auch am 23. Jänner
l82l zu Theil wurde. Die ersten Dersuche
zur Erlangung eines Lehramtes schlugen fehl;
im April 1821 erhielt er die Professur der
Kirchengeschichte und des kanonischen Rech»
tes an der bischöflichen theologischen Lehr»
anstalt zu Leitmerih; in, Jahre 1826 wurde
er auf den Lehrstuhl fĂĽr Kirchengeschichte an
die Prager Hochschule berufen und nach
neunjähriger Thätigkeit daselbst zum Pro«
fessor derselben Lehrkanzel an der Wiener
Hochschule ernannt, welche Stelle er bis an
sein im Alter von 5? Jahren erfolgteS Le»
bensende versah. Damit schlieĂźen die ein-
fachen Ledensschicksale dieses Gelehrten und
Priesters ab. Schriftstellerisch hat er nicht
gewirkt, wenigstens verzeichnet sein unten ge<
nannter Biograph kein Werk desselben, da»
fĂĽr aber zeicknet er ein Charakterbild, dessen
LectĂĽre Allen. die sich dem priesterlichen
Stande widmen. empfohlen werden muĂź.
Es stellt sich in Johannes Stark eine
Persönlichkeit dar von so scharfem Gepräge
des Geistes, daĂź die edlen GrundzĂĽge des-
selben unter allen Wechseln der Zeit die,
selben bleiben. Er war ganz Pciester und
Professor und zugleich ein Mann der Pflicht
und Pünctlichkeit. der Geradheit und Of»
fenheic, von anspruchsloser Bescheidenheit
und voller Hingebung an alles Schöne und
Edle. Durch mehr denn 30 Jahre trieb er
zur Erholung naturwissenschaftliche Stu»
dien, insbesondere Mineralogie, welcher er
mit Vorliebe die größten Opfer brachte.
Von seinem Schwager, dem Bergrath Lößl
in Falkenau, zum Sammeln angeregt, brachte
er eine in Beziehung auf Seltenheit und
Vollständigkeit sehenswürdiqe Sammlung
böhmischer Mineralien zu Stande, welche
im Jahre 1846 von dem Kreuzheiren<Orden
mit dem rothen Stern in Prag um eine'
mäßige Summe erworben wurde. Seine im
kirchenhistorischen Fache sehr reichhaltige BĂĽ.
chersammlung ging zufolge seiner letztwilli.
gen Anordnung in den Besitz der Bibliothek
eben genannten Ordens ĂĽber. WaS er als
Mensch, Gelehrter, Lehrer und Priester war.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon