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Starzenski, Kasimir 232 ki) Kasimir
Horden nur die eigenen Bemühungen
und Opfer entgegensehend. 1882, nach»
dem er das Vergebliche seiner Anstren»
Zungen und persönlichen Opfer einsah,
durch den rasck nach einander erfolgten
Tod von sechs Kindern schmerzlich be»
rührt, verließ er Hall und widmete sich
cer Landpralls, welche er zuerst in Tauf»
kirchen bei Schärding, sodann in Andorf
an der Westbahn bis zu seinem Lebens,
ende, namentlich als Frauenarzt gesucht,
ausübte. Er starb daselbst im Alter.von
71 Jahren, nachdem er die letzte Zeit
seines Lebens mit Vorliebe philosophi-
schen Studien gewidmet hatte. Seine
Monographie „Nie job., brom-und lithilln-
hältige Salzquelle zn Hall nächst Steqer in
GrZterrrich uk der Gnnz" erschien in Linz
4843 im Verlage von Vinc. Fink. Zwei
Jahre, nachdem Dr. S. Hall verlassen,
schoß die Saat. welche er durch 16 Jahre
unverdrossen gesaet, reichlich in Halme.
Hall wurde seither eines jener Bader,
deren außerordentliche heilkräftige Wir»
kungen die sicherste Garantie für stetige
Entwicklung und eine glanzende Zukunft
bilden.
Nettwald (Joseph Dr.), Hall in Oberöst^-«
reich und seine brom» und jodhaltigen Salz»
quellen (1857. 8".) S. 57 und 67.
Starzeiski, Kasimir Graf (Mit-
glied des Herrenhauses des österreichi-
schen ReichSrathes. geb. in Gal iz ien
im Jahre 4806, gest. auf seiner Be-
sitzung Gora Ropczycka in Galizien
in der zweiten Hälfte des Novembers
187?). Entstammt einer alten polnischen
Adelsfamilie, über welche die Quellen
S. 233 Näheres berickten. GrafK asimir
diente in der kaiserlichen Armee, aus
deren Reihen er zuletzt als Titular»Oberst
trat. Am 1«. April 1861 wurde der
Graf als lebenslängliches Mitglied in
das Herrenhaus des österreichischen Reichsrathes berufen, zu dessen Bera<
thungen er aber in den letzten Jahren
nur selten erschien. Er zählte daselbst zu
der conservativen Partei des Hauses
und zeichnete sich bei verschiedenen Ge»
legenheiten durch seinen österreichischen
Patriotismus aus. I n Galizien gehörte
er zu den Ersten, die schon zu Anfang
der Sechziger-Jahre ihre Landsleute auf
die Bahn einer echt österreichischen Po.
litik zu bringen suchten. Während des
österreichisch . preußischen Krieges im
Jahre 1866 formirte er in Galizien
auf eigene Kosten ein kleines Cavallerie-
Corps, welches damals unter dem Na-
men der Starzenski'schen Huszaren be«
kannt war. In der vornehmen Gesell-
schaft war der Graf ob seines einneh-
inenden geselligen Wesens ein allgemein
beliebtes Mitglied. Der Graf war k. k.
Kammerer, wirklicher geheimer Rath
und für seine Verdienste im Felde und
um den Staat wurde der Graf, wel»
cher außerdem Decorationen von Ruß»
land, Hannover und Parma besaß, im,
Jahre 1830 mit dem Orden der eisernen
Krone I I I . Classe und im Jahre 1854
mit dem Ritterkreuze des Leopold-Or«
dens. beide mit der KriegSdecoration,
ausgezeichnet. Ueberdieß war der Graf
Mitglied des Verwaltungsrathes der
k. k. priv. galizischen Karl Ludwigs«
Bahn. GrafKasimir war mit Theo-
phi la geborenen Paw l i kowSk i»
C Holewa vermalt, welche Ehe jedoch
kinderlos geblieben. Die zweite Linie
der Grafen Starzei lSki , deren Chef
er lvar. hat sein Oheim Graf A lera n-
der (grst. 1827) fortgepflanzt und ist
dessen Sohn Ad albert (Wojciech) der
gegenwärtige Chef dieser Linie. Uebri»
gens vergleiche über diese Linie die
Stammtafel.
Hahn (Si^mund). Reichöcachs-Almanach für
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon