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Staufe-Simiginomin 273 Stau, Benedict
moni u. A. in BerĂĽhrung. Dabei er-
schien ihm der Journalismus so ver»
lockend, daĂź er die ernsten Studien
aufgab und Journalist wurde, in wel-
cher Eigenschaft er an verschiedenen Wie»
ner Blätteln mitarbeitete. Wir nennen
die von dem englischen Seecapitän R e i»
hongs redigirte „Oefterreichische illu>
strirte Zeitung", für welche er längere
Zeit die Theater-Referate besorgte, die
Bauerle'sche „Theater-Zeitung", die
von Ernst Schwarzer eben damals
ins Leben gerufene „Donau". Er schrieb
Alles durcheinander: Tagesberichte. Be«
sprechungen literarischer Erscheinungen,
Theaterkritiken, Novellen, Erzählungen,
Märchen. Gedichte. Gegen das Ende
der Fünfzlger»Iahre erhielt er ein Lehr-
amt am römisch-katholischen Obergym-
nasium zu Kronstadt in SiebenbĂĽrgen, an
welckem er noch im Jahre 1871 thätig
war und wohl noch zur Stunde ist. Die
Titel der uns bekannt gewordenen selb»
ständigen Schriften S t a u f e'S sind:
„Hymnen" (Czernowitz 183l); — „Zll-
bnm neuester Dichtungen" (Wien 4832, Ge«
rold, 8".); — „HrimllthzgrÜLZe uns Nieder-
werreich" (Wien 1833, Gerold)' — „Poe-
tizcheZ (Oedrnkbnch" (Kzernowitz 1835); —
„Rumänische Poeten in ihren uriginnlen Farmen
nnd metrisch ĂĽberseht" (Wien 1864, Pich-
ler'S Witwe und Sohn, 2. Titel-Ausiage
1868)'. — „Nrr RluLterblln. GrsätMng"
(Kronstadt 1870); — „Nie Nudenplastck
der Nukaminli" (ebd. 1873); — „Kmei
cheschichtsstullien. Festschrilt zu Ohren drr Or-
lliknnng der k. k. Franz IllLeplis-Kninersität in
Czrrnclllitz" (Czernowitz 1873). Durch
vier Jahre (1830—1839) gab er in Czer»
nowitz bei Eckhardt „Die Familien»
blätter" und im Jahre 1868 in Krön-
stadt bei H a b e r l den „Illustrirlen
siebenbĂĽrgischen Volkskalender" heraus.
Weitaus sein bestes Buch sind die „Au- !
v. WĂĽrz dach, diogr. Zenkon. XXXVII. sE Poeten", in welchem er uns mit
den Leistungen der Dichter einer noch
wenig gekannten und gewürdigten Li»
teratur in guten und, wie Kenner der
Sprache und des Landes versichern,
treuen Uebersetzungen beschenkt. Als ly.
rischer Poet zählt S. zu dem nachmärz«
lichen Nachwuchs und hat als solcher
den Vorzug, der erste deutsche Poet der
Bukowina zu sein.
Blät ter für literarische Unterhaltung (Leip<
zig, Brockhaus, 4«.) 1866, S. 29. — Fran-
zos (Emil Karl). Bucbenblätter. Jahr»
buch fĂĽr deutsche Literatm'bestrebungen in
der Bukowina.
Stlly, Benedict (Dichter und
Schr i f ts te l le r , geb. zu Ragusa
im Jahre 1714, gest. zu R o m 23. Fe-
bruar 1801). In einer Iesuitenschule
seines Vaterlandes Dalmatien erzogen
und herangebildet, zeigte er frĂĽhzeitig
nicht gewöhnliche Talente, welche als»
bald die Aufmerksamkeit seiner Lands«
leute auf ihn lenkten. So erlangte er
denn auch bald Zutritt zu den wissen»
schaftlichen Abenden, welche der 3ite>
raturfreund Michael Anton S o r g o
M . XXXVI, S. 23) in seinem Hause
abzuhalten pflegte, und an welchen da«
mals AlleS theilnahm, was sich an gei«
stigen Größen in Dalmatien vorfand
oder das Land bereiste. Im Alter von
29 Jahren war S. in den classischen
Sprachen, namentlich in der lateinischen,
so bewandert, daĂź ihm die metrische
Behandlung irgend eines Sroffes keine
MĂĽhe machte. So hatte er denn auch,
durch die LectĂĽre der Geschichte von
Flandern angeregt, ein episches Gedicht
über die Expedition Alexander Farne«
se's in jungen Jahren vollendet. Als
er an einem der literarischen Abende im
Hause Sorgo eine Episode daraus:
Die Belagerung von Antwerpen", vor»
r. l6. August 1878.) 18
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon