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Steffanini 312 Steffanini
ger-Division, denn aus dem vorerwähn-
ten Iäger-Negimente wurden neun Di>
Visionen gebildet. Im Feldzug des Iah»
res 1809 stand S. bei dem 2. Armee.
Corps in der Avantgarde unter Feld-
marscdall - Lieutenant K l e n a u. Am
11. April genannten Jahres hatte S.
Befehl, mit seinem.Bataillon und einer
Division Uhlanen gegen Hirschau zur
Beobachtung der Straße von Sulzbach
nach Amberg und zur Unterhaltung der
Verbindung zwischen unserem 1. und 2.
Armeecorpö vorzurücken. Während des
Marsches erhielt S t e f f a n i n i Nach-
richt, daß Hirschau vom Feinde stark be-
setzt und in und um den Ort drei Batail«
lone Infanterie und über ein halb Tau»
send Mann Cavallerie aufgestellt seien.
Stef fan in i kannte die Oertlichkeit ge>
nau, war auch von der Wichtigkeit die>
ses Postens überzeugt. Es galt also, dem
Feinde keine Zeit zu lassen, sich in dieser
für die Verbindung unserer Armee so
wicbtigen Position festzusetzen. Wohl be-
saß S. eine den feindlichen Kräften ge«
genüber weit geringere Streitmacht, aber
Ueberraschung und kluge Dispositionen
sollten den Mangel an Streitkräften er.
setzen. Und in der That, durch einen
raschen Angriff und zweckmäßige Vor»
kehrungen war es S. gelungen, nach
einem neunstündigen hitzigen Gefechte die
Franzosen aus Hirschau zu vertreiben,
weit über eine Stunde hinaus zu ver>
folgen und sich in der genommenen Stel»
lung den ganzen folgenden Tag zu
behaupten. I n Folge dessen gelang auch
die Vereinigung beider Armeecorps bei
Wernberg noch an diesem Tage. Im
Capitel des Jahres 1810 wurde S. für
diese Waffenthat das Ritterkreuz des
Maria Theresien-OrdenS zuerkannt. Nach
dem Wiener Frieden trat S. in den
Ruhestand über, um im September 1813 als General'Major wieder in Activitat
zu treten. Er erhielt nun eine Brigade
in Italien. Daselbst hatte er mehrere
! Waffenerfolge zu verzeichnen. Er stand
damals im Vortrab deS Feldmarfchall-
Lieutenant Radivojevich Md. XXIV,
S. 201). Am 4. Februar 1814 hatte
sich dessen Corps nach der Einnahme
Veronas in Dofsobano aufgestellt, und
S. war mit seinem Vortrab bis Villa«
franca vorgerückt. Daselbst kam es mit
der von dem französischen General
Bonnemain befehligten Abtheilung
zum Gefechte. Letztere wurde von S. nach
zweistündigem Kampfe zurückgeworfen
und hatte dabei zwei Kanonen eingebüßt.
Auch in der Schlacht am Mincio rühmt
die Relation S.'s tapferes Verhalten.
Als im Jahre 1815 der Krieg gegen
Murat eröffnet wurde, führte S. den
Befehl über die in den Marken befind-
lichen Truppen. Im Gefechte bei Pa-
naro am 4. April g. I . warf er, als
die Neapolitaner über Spilimberto durch«
brechen wollten, dieselben wieder über
den Panaro zurück. Aber endlich hatte
Mura t den Uebergang bei Nizzola und
^ Santa Anna erzwungen, wodurch S.
i abgeschnitten wurde. Ste f fan in i , ob«
gleich verwundet, wollte nun den übe^
legenen Feind durchbrechen, und in der
That schlug er mit einem Bataillon
Hefsen'Homburg alle Angriffe der Nea-
politanec ab und gelangte, freilich nach
starken Verlusten, nach Guattalla. Bei
dem weiteren Vorrücken unserer Armee
gegen Neapel erhielt S. das Militär-
Commando in Bologna, welches er bis
zu der am 18. Juli erfolgten Uebergabe
der drei Legalionen Bologna, Fecrara
und Romagna an den von dem Papste
dazu bestimmten Delegaten führte. Nach
beendigtem Kriege wurde Stef fan in i
Brigadier in Verona, wo er auch schon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Volume 37
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stadion-Stegmayer
- Volume
- 37
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 362
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon