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Steiner. Johann 69 Steiner. Johann
Wo Ste ine l seine Ausbildung erhielt,
melden weder Nagler, noch Dlabac
und B i e h l e r , die alle drei seine
gedenken. Er malte Bildnisse in Pastell
und Miniatur, und ein Graf Czernin
war ein Gönner des Künstlers, welchem
er eine Wohnung in seinem Hause in
Prag einräumte, wo derselbe im Alter
von 62 Jahren starb.
Füßly, Allgemeines Künstler'Lexikon, Supple,
ment. S. 739. — Dlabacz (Gottfr I.).
Allgemeines historisches Hünstler°Lerikon für
Böhmen und zum Theile auch für Mähren
und Schlesien (Prag !8l5. Gottl. Haase.
4°.) Bd. I I I , S. 204. — N a g l e r (G. K
Dr.), Neues allgemeines Künstler» Lerikon
(München 1839. E. A. Fleischmann.
Bd. XVII , S. 282. — Bi edler (I.). Ueber
Miniaturmalerei. Mit Angabe uieler Künstler
und Bibliotheken, welche interessante Manu
scripte mit Miniatmen besitzen (Wien lt>61,
ZamarSki und Dittmarsch. t»".) S. 84.
Steiner, Anna, stehe: Steiner, Gig
mund Ant. sS. 77. in den Quellen. Nr. 1^.
Steiner, Bernhard, siehe: Steiner,
Sigm. Ant. sS. 77, in den Quellen. Nr. 2 j^.
Steiner, Elsbeth, siehe: Steiner,
Sigm.A»t. ^S. 77, indenQuellen. Nr.3^j.
Steiner. Ferdinand, siehe: Steiner,
Sigm. Ant. sS. 78, in den Quellen, Nr. 4^>.
Steiner, Jacob, siehe: Stainer, Ja.
cob sBd. XXXVI I , S. 97. in den
Quellen.)
Steiner. Johann (Maler, geb. zu
I g l a u in Mahren 16. Mai 1723, gest.
in Wien im Jahre 1792). Sein Vater
war Magistratsbeamter in Iglau, und
dem Wunsche seiner Eltern gemäß sollte
der Sohn dem geistlichen Stande sich
widmen. Aber seine Neigung für die
Kunst, die sich in frühen Jahren zeigte,
brach siegreich durch. Er zeichnete Alles, was ihm vorkam, und mit einem Geschick
ohne Gleichen; besonders glücklich por»
tratirte er Personen, wobei er das Cha«
rakteristische ihrer Mienen mit Schärft
und Feinheit gab, eine Eigenschaft,
welche allen seinen B'ldnifsen eigen, und
die ihn später auch als Bildnißmaler
sehr gesucht und beliebt machte. Seine
eigentliche Ausbildung erlangte Stei«
ner in Italien, und zwar zu Rom.
wo er sich Raphael Mengs sBd. XVII ,
S. 347) zum Vorbilde nahm, und
namentlich dessen Studien zu dem gro-
ßen Altarbilde „Maria Himmelfahrt"
für die katholische Kirche in Dresden
auf S t e i n e r bildend und fördernd
wirkten. Im Jahre 1731 begab sick
Steiner nach Venedig, wo er lan»
gere Zeit verweilte und dann in seine
Heimat zurückkehrte. In Iglau malte
Steiner fleißig mehrere Jahre, wie
dieß seine zahlreichen im Lande befind«
lichen Bilder bezeugen. Nun berichtet
Nagler: „Um 1733 reiste der Graf
von SPurck ssie) durch Iglau und
erfuhr, daß sick in dieser Stadt ein
trefflicher Maler aufhalte, der lange in
Italien gelebt habe. Der Graf besuchte
den Künstler und fand seine Erwar«
tungen so sehr befriedigt. daß er nach
seiner Rückkehr in Wien den Künstler
der Kaiserin Mar ia Theresia ern»
pfähl." Dieser GrafSpurck. wie ihn
Nag le i nennt, ist ohne Zweifel ein
Graf S p o r k , und zwar könnte es
iner von den dreien Johann Karl ,
Johann Rudolph oder J o h a n n
Wenzel sein. da diese um die erwähnte
Zeitnöten; allem Anscheine nach ist eS
er nachmalige Mufikgraf Johann Wen>
el Spork, der sich um die Verbesserung
>er Bühne in Wien verdient gemacht
Bd. XXXV, S. 243). Auf des Gra-
en Empfehlung berief die Kaiserin den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Volume 38
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stehlik-Stietka
- Volume
- 38
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon