Page - 78 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Volume 38
Image of the Page - 78 -
Text of the Page - 78 -
Steiner, Ferdinand 78 Steiner, Johann Adam
Kammer befindlichen Armstuhl. Kaum aber
hatte ?r Platz gefaĂt, als mit einem Male
Federn, Klammern und Spangen den RĂ€uber
umfaĂten und so tief in den Körper des.
selben einfchnirten, daĂ er keiner Bewegung
mehr fÀhig war. Aufspring war gefan«
gen. uâd zwar in dem Almstuhl, der sich in
dem Koffer befand, den Elsbeth vom
Wagen in ihre Kammer hatte bringen lassen.
Das MÀdchen, welches lÀngst schon aufMit«
tel gesonnen, wie man dieses Unholds sich
bemÀchtigen könnte, und mit ihrem Beicht«
vater sich darĂŒber berathen halte, hatte diesen
Armstuhl aus Wiener-Reustadt nach der
TeufelsmĂŒhle gebracht. Sie hatte denselben
frĂŒher einmal bei ihrem Oheim, der ein
geschickter Waffenschmied in Wiener,Neustudt
war. gesehen, und den kĂŒnstlichen Mechanis
mus bewundert; darauf dann den kĂŒhnen
Plan gebaut, der Dank ihrem Muthe und
Geistesgegenwart ticfflich gelang. DieĂ geschah
im Octoder 1370. Im^ JĂ€nner l37l wurde
Hans Aufspci ng auf dem Hohenmarkte
lu Wien hingerichtet. Drri Monate nach
seiner Hinrichtung heirathete E l s b e t h
Gehringer einen jungen Mann. Namens
Ăudolph kleiner. Auf Hans Aufsp ring's
Habhaftweiduna war ein groĂer Preis ge>
setzt worden. Derselbe fiel Elsbeth zu,
welche die HĂ€lfte davon den Armen, die
andere HĂ€lfte den zwei Knechten schenkte,
welche sie begleitet und ihr, nachdem Auf»
spring im Sessel gefangen saĂ. den Wirth
zur TeufelsmĂŒhle, der mit Aufspr ing im
EinverstÀndnisse war. fessnehmen halfen.
Diese Beiden errichteten damit ein Wirthshaus,
welches das Schild zum âWilden Mann"
erhielt, zur Erinnerung an Aufspr ing.
^BlĂ€tter fĂŒr Geist. GemĂŒth und Vater«
landskunde. XIV. Jahrg. (l856). Nr. 1?.
«Eine österreichische Judith"^. â 4. Ferdi-
nand Steiner. Unter diesem Namen fĂŒhrt
die zu Ende angegebene Quelle einen Maler
aus KĂ€rnthen an. der zu Klagenfurt oder
doch in dessen NĂ€be geboren ist. ohne jedoch
die Zeit seiner Geburt und ĂŒberhaupt die
seiner kĂŒnstlerischen Wirksamkeit auch nur
einigermaĂen anzudeuten. Er arbeitete Vieles
fĂŒr das Kloster Vittring nĂ€chst Klagenfurt,
aber der gröĂere Theil seiner Bilder ist in
Verlust gerathen; nur ein Altarbild. âDer
heilige Bernhard", in einer Teitencapelle der
Kirche hat sich erhalten. In der Pfarrkirche
zu Tressen, einem Marktflecken in Krain.
befindet fich von ihm «in Altarbild, âDie Kreuzigung Christi". Der kĂ€rnthnerische Maler
N. FromĂŒl ler . dessen SchĂŒler Ste iner
war und der auch mit der Radirnadel umzu-
gehen verstand, hat ein paar Biloer S t ei.
ner's, untcr anderen den ^h. Joachim mit
Mutter Anna und der kleinen Maria", in
Kupfer gestochen. Da Fro mĂŒl ler zur
Zeit Kaiser Kar ls VI . lebte, so fÀllt Ste i .
ner's Leben in die Mitte des 18. Jahr«
Hunderts. ^u5uh'6vi<7 - HaÀoiNHHe ^/vÀn>,
8Iovni!c ^m^stnikad, ^uF05l2'VbN5lcik, d. i.
Lexikon der sĂŒdslavischen KĂŒnstler (Agram
186l). Ljud. Gaj. gr. 8".) S. 430.) â
5. Johann Adam Steiner von Elten«
b erg (geb. 6. Octoder 1?59, gest. 29. April
1829) ist ein Sohn des Franz de Pau la
Steiner , der um das Jahr l?70 k. k. Nrtil<
lerie-Hauptmann und Commandant der unga»
rischen Festung SzigethvÀr war. Johann
Adam und sein Bruder Joseph Adam
dienten beide in der k. k. Armee, ersterer als
Artillerie. Major, letzterer als Grenadier«
Hauptmann. Beide haben sich vielfache
militÀrische Verdienste erworben, namentlich
aber bei der Vertheidigung oer Anhöhe
zwischen Oder« und Unter-Elten bei Utrecht
durch ihre Tapferkeit sich so ausgezeichnet,
daĂ sie von Kaiser Franz mit Diplom
ÀÀo. l2. October l8l5 in den erblÀndischen
Adelstand mit dem PrĂ€dicate âvon Elten»
berg" erhoben wurden. Beide BlĂŒder hatten
Nachkommenschaft. Jene Joseph Adams
(geb. l?67. gest. 23. MĂ€rz 1819) ist bereits
erloschen, hingegen blĂŒht jene Johann
Adams fort. Johann Adam. zuletzt
Oberstlieutenant in der Artillerie, war zwei»
mal vermalt, zuerst mit Johanna geborenen
NĂŒller, dann mit Aalharina geborenen
Aeresztenu (gest. l8?3). Aus dieser zweiten
Ehe stammt Adolph Franz Ste iner
von Eltenberg (^eb. zu SzigethvÀr in
Ungarn am 9. October t8l6), Dieser, t. k.
Eipeditions'Directions'Adjunct und Trans«
lator im Reichs'Krie^sministerium. ist (seit
29. October 1333) mii Laura Contessa de
Gr isogono'Bor to lazz i vermÀlt. AuS
dieser The stammen-. Alphons (geb. zu
Zara 13. November 1834). Edgar (geb.
zu Zara 1. Juli 1857). Adolph (geb. zu
Zara 1839. gest. zu Wien l8?4) und Hugo
(geb. zu Zara 2. December l862). Wappen.
Genierter Schild. 1: In Roth ein einwÀrts-
gekehrter, goldgetrönter silberner Löwe. in
der rechten Vorderpranke ein Schwert hal»
tend. 2 und 3: In Blau auf grĂŒnem HĂŒgel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Volume 38
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stehlik-Stietka
- Volume
- 38
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon