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Steiner, Joseph Johann 79 Steiner, Maximilian
ein mit einem Lorbeerzweige andreaökreu;.
förmig verschränktes Schwert mit goldenem
Griffe. 4: In Silber ein einwärts gekehrter
rother Löwe mit einem natürlichen Schwerte
in der rechten Pranke. Auf dem Schilde
ruht ein geklönter Helm, aus dessen Krone
der silberne Löwe (aus dem ersten Felde) her»
auswächst. Die Helm decken sind rechts
roth, links blau. beiderseits silbern unterlegt
^Aoelstands'Diplom äclo. 12. October
l8l5.) — 6. Joseph Johann Steiner
(qeb. in Olmütz 24. September l?48. Todes»
jähr unbekannt). Sein Vater war Kleie«
commissär im Preiauer Kreise. Nachdem S.
die philosophischen Studien beendet, wollte
er in den geistlichen Stand treten, aber
Familienverhältnisse vereitelten sein Vor«
haben und er verwendete sich einige Jahre
in der Landwirchschaft. Ein kurzer Auftnt«
halt in einem mährischen Landstädtchen, in
welchem eben ein ungariicheS Regiment fta» !
ticnirt war. erregte mit einem Male seine
Lust, Soldat zu werden, und er trat als
Cadet in die k. k Armee. Als nach einigen
Jahren seine Eltern starben und er oaS Sol«
datenk'den auch bereits satt hatte, verlieĂź er
die Militärmufbabn und wurde Steuer»
Collectcint in einer mährischen Stadt. Lange
schon erfĂĽllte ihn die Sehnsucht, in Wien zu
leben, da gab er mit einem Male seine bis«
herige Stellung auf. ging nach Wien, wo er
im Jahre 1790 eine Anstellung beim Magi-
strate erhielt und noch im Iabre 1811 bei
demselben bedienstet war. Sonderbarer Weise
verlegte er sich auf ein mit seinen bisherigen
Bedienstungen in keiner Beziehung stehendes
schriftstellerisches Gebiet, nämlich auf das
theologische, und hat herausgegeben.- „Die
Leiden Jesu, neu und zweckmäßig vorgestellt
für fromme Christen zur größeren Aufer«
bauung, den laueren aber zum ernstlichen
Nachdenken gewidmet" (Wien 1800; 2. Aufl.
ebd. 1802. 80.); — „Geschichte des alten
und neuen Testaments. Mit Erklärungen
und Sittenl.hren. Aus GrĂĽnden der Reli<
gion und Vernunft. Zwei Bände in vier
Theilen" (ebd. 1807. 8°.). Ueber fernere
Arbeiten und die Lebensschicksale S.'s ist
nichts bekannt. ^O esterreich ische Natio«
nal<Encyklopäoie von Gräffer und
Czitann (Wien l837. 8«.) Vd.V, S. !40.
— Czikann (Johann Jacob Heinrich), Die
lebenden Schriftsteller Mährens (Brünn 1812,
Traßler, 8°.) S 166. — Annalen der
Literatur und Kunst in dem österreichischen Kaiserstaate (18°), Intelligenzolatt. Juni.
S. 274.) — 7. Ludwig Steiner, ein
Maler des laufenden Jahrhunderts, der in
Wien lebte und ardeitete und inneihalb fünf«
zehn Jahren. l828 bis 1843, von Zeit zu
Zeit die Jahres «Ausstellungen in der Ata»
drmie der bildenden KĂĽnste bei St, Anna
in Nien mit seinen Arbeiten — Bildnisse,
Genre- und biblische StĂĽcke in Oel und
Zeichnungen— beschickte. Es waren folgende
Oelbilder, im Jahre 1828: „Biloniß des
HofratheS von Mosel": — 1832: „Bildniß
eines Kindes"; — 1835: Mne Voq?lfän.
gerin"-, — I83ö: „Bilbniß einrS Nnbekann«
ten"; — 1839: „(idristus erweckt Iairi
Tochter". Im Iabrr 1843 stellte er zum letz»
ten Male die Cartons zu einem Altarge»
mälde. der „b. Rochus", in Kreide gezeichnet,
cus. Von tiefer Zcic ab ist von dem Kunst»
ler nichts m<hr zu hören. Nagler, Tchla»
ger. Tschischka u. A kcnnen den KĂĽnstler
nicht. ^Kataloge der Iahres-Ausstellungen
in der k. k. Akaoemie der bildenden KĂĽnste
zu St. Anna in Wien (5°.) 1828. S, l8,
Nr l20; 1832. S. 33. Nr. 377-. 1833
S. 22. Nr. 225; 1836. S 18. Nr 174;
183». S. 28. Nr. 441; 1843. S. 3. Nr. 7.)
— 8. Maximi l ian Steiner (aeb. zu
Ofen in Ungarn 27. August 1830). Widmete
sich im Anbeginne dem Kaufmannsstande,
war Buchhalter in einem Handlungshause
zu Temesvllr. aus welcher Stellung er aber
aus Neigung zur BĂĽhne ĂĽbertrat. In t>en
Jahren l833—1828 spielte er ui>ter S tram«
pfer's Direction in Temesvär, Arad und
Hermannstadt, 1858—1860 unter Szab<5
in Temesvär. war aber bei ersterem auch
als ReMeur. bei letzterem als Geschäfts»
leiter thätig; 1860 kehrte er zuStrampfer
zurĂĽck, spielte mit dessen Truppe bis 1862 in
Temesvar und als dieser 1862 die Direction
des Theaws an der Wien ĂĽbernahm, folgte
er ihm an dieselbe, an welcher er als Schau»
spieler und Secretär wilkte und als letzterer
die Seele dieser BĂĽhne war. Ende Juli
1369 ĂĽberlieĂź Stramp fer seine BĂĽbne an
Steiner , welcher seit 1. August 1869 die.
selbe in Gemeinschaft mit Fräulein Gei»
stinger ĂĽbernahm. Nis zum FrĂĽhjahre
1877. also nahezu acht Jahre, hatte Stei<
ner. nachdem Fräulein Geistinger schon
frĂĽher von der Leitung zurĂĽckgetreten war,
diese BĂĽhne geleitet, und in den ersten
Jahren, unmittelbar vor dem Krach, gedieh
das Institut in erfreulichster Weise. Die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Volume 38
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stehlik-Stietka
- Volume
- 38
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon