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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Volume 38
Page - 270 -
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Page - 270 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Volume 38

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Sternberg) Adam Sternberg) Adolph Wratislaw Landes zu machen. Adam war mit Nar- gareltze Nalowec von pacoo verehelicht, welche ihm vier Söhne und eine Tochter gebar. Von den Söhnen pfianzten Zdenek, Ladis» l aw und Johann den Stamm fort. Aber die Zweige Ladislaws und Johanns erloschen ichon mit ihren Kindern, hingegen blühte der Zweig Zdeneks in mehreren Linien fort — 2. Adam (gest. 10. April 1623). vom Aste Sternberg.Konopist. Er ist der älteste Sohn Zdeneks auS dessen Ehe mit Katharina Nepicka von Sudomer und Enkel des Vorigen. Er war königlicher hauptmann der Neustadt Prag. l397—1399 Oberst<Hoflehemichter. bis ISM Oberst'Landrichter, bis 1608 Oberst» Landkämmerer und bis 1619 Oberstburggraf. Die Zeit feiner öffentlichen Thätigkeit war eine sehr bewegte. Dec Parteizwist, alle götl» lichen und menschlichen Rechte verhöhnend, unterwühlte alle Verhältnisse; in solchen Tagen war ein Mann regen Vaterlands aefühls, von Energie und beseelt vom Rechts« gefühl eine Leuchte in dem sturmbewegten Leben, und eine solche Leuchte war Adam Sternberg. In Iesuitenschulen sorgfältig ausgebildet, nahm er bald ansehnliche Stellen im Lande ein und wurde im Jahre 1608 Oberst'Burggraf, welches Amt bereits seit zwölf Jahren unbesetzt geblieben. Auf diesem einflußreichen Posten anff er thatkräftig in die öffentlichen Verhältnisse ein. Ein bedeuten» der Redner errang er bald das Vertrauen des Landes und durch seinen ebenso energi» schen als rechtlichen Charakter die Achtung von Freund und Feind. Diese Achtuna v r^» schaffte ihm auch Schutz vor geivaltthätiger Mißhandlung am Tage des berüchtigten Fenstersturzes (23. Mai 16l8), alöThurn's Partei mit wildem Uedermuthe das Prager Schloß deschte und sich an den königlichen Statthaltern vergriff. A d a m stand treu zu Kaiser Rudolph I I . , war ihm in Rath und That ergeben, leitete gewissenhaft und umsichtig die Verhandlungen zwischen den kaiserlichen Brüdern Rudolph und Ma< thias und den Utraauisten und als Ru» dolph I I . , von den Ereignissen überwältigt und regierungsmüde die Geschäfte an seinen Bruder Mathias übertrug, blieb er auch dem neuen Herrscher ergeben und treu zur Seite, rief ihn kraft seines Amtes zum Könige von Böhmen aus und nahm ihm den üblichenKrönungseid ab. Adams Bemühun« gen trugen das Meiste dazu bei, daß Ferdi» nand I I . noch bei Lebzeiten (16l7) des M a t h i a s zu dessen Nachfolger ernannt und gekrönt wurde. Als nach dem Fenster« stürze die utraquistische Partei die Zügel des Regiments an sich riß, wurde auch Adam von der DirectoreN'Regieruna seines Oberst« Burggrafenamtes entsetzt und verließ mit seiner zweiten Gemalin Mar ia Marimi» l iana von Hohenzollern und seiner ganzen Familie daS Land, bisFerdinand I I . , nachdem er den Aufruhr besiegt, ihn wieder in Amt und Würden einsetzte. Böhmens Ge» schichtfchreiber rühmen ihn als den größten Redner seiner Zeit und stellen ihn in der Rednergabe seinem Zeitgenossen, dem derühm' ten Karl Z ierot in in Mähren zur Seite. Die durch die Theilung seiner Oheime ge» schwächten Vermögensverhältnisse hob Adam durch umsichtige Vermögensverwaltung. Er eikaufte im Jahre 1593 das Gut Sedlec, 1596 Schloß und Herrschaft Bechyne, Herr« schaft und Veste 2ele6. erhielt von Kaiser Rudolph für die zur Bezahlung des Pas» sauer Kriegöoolkes vorgestreckte Summe die Herrschaft Libochowic nebst Burg Hasenburg und für seine treuen Dienste Schloß und Stadt Graupen (Krnpka) nebst den dortigen Bergwerken. Er selbst aber kaufte 1613 Schloß und Stadt Budyns, 1617 Herrschaft Schlüsselbera (Lna5), Gut Klaorubec. zuletzt die Herrschaften Worlik und HoraZdejovic. Adam war zweimal vermalt, seit 1578 mit Elia von ^obkomtz, in zweiter Ehe seit 16l)3 mit Varia Na.rimiliana Gräfin von Hohen» zollern und hatte aus erster Ehe zwei Söhne, aus zweiter Ehe orei Söhn? und zwei Töchter. Die Nachkommenschaft des von ihm gestifteten Zweiges erlosch bereits im dritten Gliede mit seiner um das Jahr 1700 veistorbenen Ururenkelin Mar ia B arbara, vermalten Alois Thomas Graf Harr ach. ^Porträt. Unterschrift: „H.äam, 29 Ztsrn- bsrkH uHv. Mi>ki2.dl pi-223k7", d. i. Adam von Sternberg, Oberstburggraf von Prag. Nach einem zeitgenössischen Bildnisse gezeich» net von Ios. Scheiwl im „sveto-or« 1869, Nr. 33 (Holzschnitt).) — 3. Adolph V5ra- tislaw (aest. 3. September 1703). erscheint auch als Udalrich Adolph Wrat is law. Er ist ein Sohn des Johann Rudolph aus d.ssen Ehe mit Helene Eustachia Ki inecka von Ronow. Adolph Wra« t is law war als Staatsmann vielfach thätig, bald als kaiserlicher Commissär in verschiede- nen Reichsangelegenheiten, bald als Diplo»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stehlik-Stietka, Volume 38
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Stehlik-Stietka
Volume
38
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1879
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
398
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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