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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Volume 38
Page - 272 -
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Page - 272 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Volume 38

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Sternberg, Alss 272 Stcrnberg) Ales wollte, zu offenen Feindseligkeiten und Al» dreckt, dem es unter solchen Verbältnissen gar nicht zusagte, verließ 1373 die Stadt und venauschte das Erzbibthum mit seiner früheren bischöflichen Würde zu Leitomischl. wo er sieben Jahre später als einer der alte- sten Räthe KarlS VI. und dessen Sohnes Wenzel daS Zeitliche segnete. Albrecht hat mehrere geistliche Stiftungen errichtet. — 6. Albrecht (gest. um l3W) , vom Aste Sternberg<Kpnopist. Der jüngste Sohn Iaros laws aus dessen Ehe mit Elisabeth von Geroo. Albrecht war im Jahre 13(14 einer der Heerführer der Hilfötruppen mehrerer böhmischer Herren für den Pfalzgrafen R u. pert gegen Herzoa Albrecht in Bayern. Mehrere Jahre hindurch, bis l3!7. waltete er als Landvogt in der Lausitz und im Jahre !5l9 war er Hauptmann des Pilsener Kreises und auf Tachoo. Aus seiner Ehe mit üud« missa geborenen Alinftein und Rozlok stammen nur zwei Töchter, Magdalena und M a> ria Anna. so daß mit ihm die Linie der Sternberg, die feit seinem Großvater Zdenet ihren Sitz auf Grünberg hatte und darnach auch sich nannte, im Mannesftannne erlosch. Neber die Heiraten beider Töchter siehe die Stammtafel. — 7. Alös (gest. zu Sternbecg 19. März l435). vom Aste Stern berg.Holicky. Ein Sohn Udalrichs und Margarethens von Seeberg, ist eine der einflußreichsten Persönlichkeiten seiner bewegten Zeit. Nach der für Böhmens Adel so vernichtenden Schlacht unter dem Wysse. hrad am l. November l430, in welcher die Hussiten den Kaiser S igmund völlig ge« schlagen hatten, so daß diese Niederlage für Sigmund den Verlust von ganz Böhmen nach sich zog, versammelten sich im Juni 4421 die böhmischen und mährischen Stände in großer Anzahl auf dem Landtage zu Czaslau, um in dem der Anarchie verfallenen Lande Ordnung und Ruhe wieder herzustellen. Um auf demselben seine Rechte auf Böhmen bei den Ständen zur Geltung zu bringen, schickte Sigmund Deputirte auf diesen Land« tag, deren Einer Alss von Sternberg war, der seinen Sitz auf der V^ste Holic bei Pardubitz hatte und nach demselben Ales Holicky von Sternberg genannt wurde. Ales vertrat seine Mission mit Eifer und Umsicht und war im Interesse seines kaifer» lichen Auftraggebers energisch, aber nichts weniger als erfolgreich thätig, denn die Er. bitterung der Stände gegen Sigmund, welcher durch seinen völligen Mangel an Mäßigung und Klugheit oberwäbnten unglüct. lichen Kampf heraufbeschworen' hatte, w^r ungeheuer. Ales erreichte auf dem Land» tage nichts, als daß die mährischen Stände gegen die unbedingte Zulassung desjenigen Artikels dcs Landtagsbeschlusses ptotestirten, der ihn der Krone Böhmens für „unwür» dig" erklärte. Als die nächstfolgenden Ereig. nisse die Lage deS Landes noch trauriger gestalteten, versuchte nun Ales alle Ueber» redungstunst. um bei seinen Landsleuten für seinen Rath Gehör zu finden und weiteres Unheil abzuwehren. Auf dem Landtage zu Prag l. November i423 wurde er zu einem der zwölf obersten Reichsverwalter ernannt und ergriff als solcher entschieden Partei gegen die Taboriten, die jeder inneren Beruhigung des Landes und der Aussöhnung desselben mit der Kirche und ihrem rechtmäßigen Könige entgegen waren. Mit den Truppen der ver» witweten Perchta Stern berg auf Kon o< pist eroberte er die taboritisch gesinnte Neu» stadt, schlug und erschlug bei Lipan i424 die beiden Prokoppe, nahm mit Gewalt die Tabo-iten'Veste Ostromoz und noch andere feste Plätze. Er unterstützte die Unterband» lungen mit dem Baseler Concile und dem Kaiser S igmund. bis die Tractate zu uöl» ligem Abschlüsse gelangten. S igmund ließ es auch nicht an Gnadenbezeugungen gegen ihn fehlen und ernannte ihn 1436 zum Oberst- Landeskämmerer, diesem damals so wichtigen Amte. Im folgenden Jahre starb Kaiser S ig ismund zu Znaini und nun wurde seine Witwe Barbara von C i l l i . welche sich in Böhmen populär zu machen verstan» den hatte, von ihrem Schwiegersohne als Gefangene nach Ungarn abgeführt. Wie ehe« mals dem Kaiser so bewahrte Alos nun der Kaiserin in ihrer Bedrängniß seine Treue und vertheidigte deren Ansprüche gegen die Be» Handlung, die ihr durch Albrecht von Oesterreich zu Theil wurde, erklärte offen, Albrecht nicht eher als König in Böhmen anzuerkennen, als bis er die Kaiserin in den vollen Genuß der ihr durch einen böhmischen Landtagsbeschluß zugesicherten Rechte wieder eingesetzt haben würde. Zuletzt begab er sich selbst zu Kaiser Albrecht nach Ungarn als Gesandter der Anhänger der Kaiserin Bar» bara, ohne jedoch etwas auszurichten, da Ales von Unterhandlungen und Concessio» nen nichts wissen wollte. Der Bürgerkrieg begann nun von Neuem und Stern berg
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stehlik-Stietka, Volume 38
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Stehlik-Stietka
Volume
38
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1879
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
398
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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