Page - 273 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Volume 38
Image of the Page - 273 -
Text of the Page - 273 -
Sternberg. Ferdinand 273 Sternberg) Franz Mathias Karl
spielte mit Ptaczek von 2ipa dabei eine
Hauptrolle. Nachdem 31 lb recht gestorben,
war A lss einer der Hauptvernültler des im
Jahre 1440 abgeschlossenen Landfriedens und
bei der Annahme König Ladislaws, ferner
bei allen wichtigeren LtaatSactionen zur Zeit
der Regentschaft Geora.5 von Podiebrad
in hervorragender Weise brtheiligt. Zum
Ersatze der im Hussitenkriege verwendeten
Kriegskosten verschrieb ihm Kaiser S ig is '
mund ansehnliche Summen auf die köni>i«
ticken Burgen Pürglitz und Ty5oo. und außer»
dem besaß er bedeutenden Grundbesitz, so
außer Holic die Burgen Nataj. Friiuburg. die
Veste Trest u. m. a.. und durch Güterthei-
lung und Familienverträge eihielt er auch
die Burg Sternberg und Konopist. Ueber
das Vordanoensein stiner Vrioat'Correspon»
denz aus den Jahren 1436—1451 belichtet
Jung mann in seiner „Historis litsratur?
ösgks" (2. Ausgabe. Prag l849) Seite 9l.
unter Nr. 495. Alss war zweimal, zuerst
unt Elisabeth LiVuü von Dubs, dann mit
Elisabeth von Rozkovis vermalt. Sein ein»
z'ger Sobn Peter war oor ihm (l434) g<><
storben und di^ Burg Steinriera nebst den
übrigen Gütern an seinen Enkel Peter
vererbt worden. — 8. Caspar siehe die
besondere Lebensskizze S. 252. — 9. Ferdi-
nand (gest. um l3W). vom Äste Stern«
berg'Konopist. Ein Sohn des Ladis»
law aus dessen Ehe mit Kathar ina von
LokLan, welche nacd ihres Gatten (1566
erfolgtrm) Ableben sich nochmals, und zwar
mit dtM berühmten Georg Popel von
Lobkowitz ^Bo. XV, S, 32l. Nr. 2i)
vermalte. Ferdinands Mutter Katha«
r ina, eine Cousine der berühmten Phi.
l ippine W elser und die Pathin mehrcrer
von dieser mit dem Erzherzog Ferdinand
erzeugten Kinder, hatte das tragische Geschick,
von der Hand ihres eigenen Sohnes zu
sterben. Ferdinand nämlich, bei dem zeit«
wcüig Anfälle von Irrsinn eingetreten waren,
hatte in einem solchen Anfalle, der ihn in
Gegenwart seiner Mutter befallen, ssch selbst
zu entleiben versucht und dabei der eigenen
Mutter, welche ihn am Vollzüge des Selbst'
mordes hindern wollte, einen tödtlichen Dolch«
stoß versetzt, dessen Folgen sie auch in wenigen
Stunden erlag. Nach dieser Katastrophe
wurde F e r d i n a n d von srinem Bru«
der Georg nach Grünberg in Verwahrung
genommen, wo er auch bald darauf starb.
Auch seine G malin Anna von lobliowitz
o. Würzbach. biogr, Lexikon, XXXVII I . s folgte ihm bald ins Grab, aus ihrer Ehe
eine Tochter Eva hinterlassend, die auch allem
Anscheine nach in noch jungen Jahren ge»
storben ist. — w. Franz Joseph, siehe die
besondere Lebensskizze B. 286. — l l. Franz
Lespold (geb. 2<. October 1680, nach
Anderen erst l68s, gest. «4. Mai 1743), der
jüngere Sohn Ado lph Wrat is laws
und Anna LuciaS Gräfin S lawata .
Der Graf war kaiserlicher wirklicher geheimer
Nath, Hof« und Gouoelnrments'Rath deä
Wienerischen Banco, Statthalter und Kam»
merpräsident in Böhmen und Obeist»Hof»
mal schall. Er erhielt dan für die Secundo«
Genitur der Familie mit der Herrschaft Grün»
oerg, dem Gute Hinter»Ovenec und dem Hrad»
schiner Hause in Prag gestiftete Fideicommib.
mußte aber Ooenec nebst den Allodial'Gütern
P5edboi und Straz zur Tilgung der Paifiven
verkaufen. In Folge dessen wurde mit kai»
serlichem Diplome vom 14. Juni 1731 ein
Pecuniär-Fioeicommiß von l3t).<)t>0 fi. errich-
tet und zu diesem nur noch das Hradschiner
Haus im Fideicommiß«Verbände belassen.
Der Gwf war (seit 4. Juni 1708) mit Naria
Iohanna Rolhburga Fürstin Ichwarzenberg ver«
mält, lvelche ihm vier Söhne und oier Töcb.
ter gebar, von deren ersteren Franz Adam
und Johann Nepomuk ihr Geschlecht
fortpflanzten. Die Nachkommen Franz
AdamS blühen noch zur Stunde. Jene
Johann NepvmulS erloschen mit seinen
Söhnen, deren Ruhmesglanz jedoch in der
Geschichte ihres Vaterlandes fortstrahlt. —
12, Franz Mathias Kar l (gest. 2. August
1648). oum Aste Sternberg.Ko n opist.
Ist ein Sohn AdamS ^S. 270, M. 2) aus
dessen zweiter Ehe mit Mar ia Mai imi«
l iana Gräfin von Hob enz ollern. Franz
warköniglicherHofmatschall. Landtagsconnnis'
sär und zuletzt Oberst'Landrichter in Böhmen.
Als im Jahre ic»33 die Abtretung der Lausitz
an Sachsen erfolgte, sicherte er gemeinschaft»
lich mit scii-em Vetter Johann Rudolph
dem Sternb e r g'schen Geschlechte die Lehens«
Herrlichkeit über die Lausitz'schen Gütel Liebe,
rose, Sarko, Lesko und Reicherskreuz, deren
Ausübung seither immer dem Aeltesten der
Familie zustand. Bti dein Einfalle der
Schweden in Prag im Jahre ltt48 erhielt
er am U. August genannten Jahres eine
Schußwunde, an deren Folgen er starb. Aus
seiner Ehe mit kldmissa Venigna Rmvßa vo.n
Hiöan, einer der gtistvollsten Frauen ihrer Zeit,
die ihren Gatten um nahezu ein Vierteljahr»
>rdr. 23. Iän. 1879.1 ^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Volume 38
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stehlik-Stietka
- Volume
- 38
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon