Page - 277 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Volume 38
Image of the Page - 277 -
Text of the Page - 277 -
Sternberg, Johann Joseph 277 Sternberg^ Johann Nepomuk
nald (Hugo. vr.) , Die Urne. Jahrbuch fĂĽr
allgemeine Nekrologie (Leipzig 1876, Thcile,
8".), I I . Jahrgang (1874), Seite 47.^ —
20. Iaroslaw Wol f (gest. 13. Februar
1633), vom Aste Sternberg»Konovist.
Der ältere Sohn Adams ^S. 27tt. Nr. 2^
aus dessen erster Ehe mit Eva von Lob«
kowitz. I a ros law Wol f war mit Nta.ri-
miliana Veronika suiljovska von Alesenßerg ver«
malt. welche ihm nur eine Tochter Eva
Johanna gebar. Ia ros la iv Wol f fand
ein gewaltsames Ende. da ihn sein eigener
Kammerdiener am 15. Februar l635 rrmor»
dete. Die Witwe vermalte sich wieder mit
Johann Georg Grafen Wrat is law
von Mi t roo ic . Die Tochter Eoa I o»
H a n n a hatte den Grafen A d a m M a.
t h i a s von Traut tmansdor f f gehei»
ratet. — 21. Ignaz Kar l (gest. 6. März
1700), vom Aste Stern derg'Konopi st.
Drittältester Sohn deS Grafen Franz M a.
thiaS Kar l ^S- 273. Nr. 12^ und Lud-
l n i l l aBen ignasKawka von Nioan.
Graf I gnaz war im Staatsdienste thätig,
war Statthalter und seit 169« Appellations-
Präsident in Prag. Aus einer zweimaligen
Ebe. zuerst mit ftolu.rena ludmilla Gläsin von
Zdar, dann mit Naria Barbara Gräfin Hodic,
blieb er kinderlos. Der Graf hatte beide
Frauen als Witwen, erstere als verwitwete
Ferdinand Wi lhe lm Freiherr S w i»
chowsky, letztere als verwitwete Freiherr
Wrzazowitz geheirathet. Der Graf galt
als ein gelehrter Mann und bei seinem Ab,
leben hat er seine ansehnliche Bibliothek deni
Carolinischen Collegium in Prag vermacht.
Iunqmann in seiner „Vistoi-is litsratur?-
övZIce« (zweite Ausgabe. Vrag 1849) be-
richtet auf S. 282 unter Nr. 479 von einem
böhmischen Manuscript: „IßQkllia 2 Itsi-n-
bsllca w^'s2ä 2 Nsek^QZ äo eiHisoli 2«uii
1664—1663«, d. i. Des Ignaz von Stern,
berg Neise von Vechyn in fremden Landen
in den Jahren 1664—lt>65. Ob obiger I g«
naz Ka r l , in dessen Zeit es wohl fällt,
der Verfasser desselben ist? Wenigstens findet
sich in der Familie kein zweiter Ignuz vor.
— 22. Joachim lsiehe die besondere Lebens'
slizze S. 2 ^ — 23. Johann Joseph
(gest. 13. Juli 1700), vom Aste S t e r n>
derg 'Konopi st. Der einzige Sohn des
Grafen Johann Norbert undIsa bella
Magda l rnas Gräsin Por t ia . Der Graf.
der mit Molanle von preusing verruält war.
fand auf seiner RĂĽckreise aus Italien in seine Heimat den Tod in den Fluthen des
Inn. Als er nämlich den Innfluß hinabfuhr,
stieĂź dae, Schiff unfern Alt'Oettingen durch
Unvorsichtigkeit des Schiffers an einen im
Wasser befindlichen Felsen mit solcher Hef<
tigkcit an, daĂź es zerbarst und der Graf
mit seiner Gemalm. die noch überdies ge»
segneten Leides war, einer Gesellschafterin,
einer Magd und einem Bedienten nebst dem
Fährmann, im Flusse ertrank. Zwar war
der Graf vom Strome ans Land getrie»
ben worden, da er aber seine Frau mit dem
Tode ringen sah, sprang er. um sie zu ret«
ten, wieder ins Wasser, wo er jedoch, des
Schlvimmens unkundig, den Tod fand.
Seine einzige ihn ĂĽberlebende Tochter Mar ia
Theresia hatte sich zuerst mit einem Gra«
fen von G 0 Ăźheim . n. A. Gastheim, zum
zweiten Male aber mit Johann Leopolo
Grafen Paar vermalt, und ist am 29. März
476l gestorben. — 24. Johann Nepomuk
(geb. l i . Juli 1712, gest. 22. August 1798).
von der Leopoldinischen Hauptlinie. Ein
Sohn des Grafen Franz Leopold. deS
Stifters der Leop olo in iscv en Linie des
Hauses S t e r n b e r g , und MariaIc><
Hanna Nothburgas, aeborenen Gräfin
Schwärzend erg. Der Graf trat jung
in die kaiserliche Armee und machte in
einem Caoallerie.Regimente den tĂĽrkischen
Krieg mit. der 173i) mit dem Frieden zu
Belgrad abschloß. Nun kämpfte er auch in
dem darauf folgenden Kriege mit PreuĂźen
<740, in welchem dieses Schlesien an sich
riĂź. und erhielt in der Schlacht bei Moll-
witz , in welcher er als Rittmeister in einem
kaiserlichen Cucassier« Regimente mitfocht,
mehrere Hiebwunden auf dem Kopfe. Ge<
deilt, dienle er fort und wurde in der
Schlacht bei Czaslau, 1742, neuerdings und
zwar an den kaum geheilten Stellen des
Kopfes so schwer verwundet, daĂź er, um
sein Leben zu retten, trepanirt werden muhte.
Die Trepanirung gelang vollkommen, aber
der Graf war auĂźer Stande, in der Armee
fortzudienen. So trat er denn in Civilstaats»
dienste ĂĽbrr. wurde zum Kreishauptmanu
und darauf zum Untertämmerer der könig»
lichen Leibgedingstädte in Böhmen ernannt.
Trotz seiner schwelen Kopfwunden erreichte
er doch das bohe Alter ooa 83 Jahren. Am
24. Auqust »74« vermalte sich der Graf mit
Anna Ioseplja, geborenen Gräsin Aolowrat«
RraKowsku (geb. 1726. gest. 1790). welche
idm auĂźer einer Tochter Iosepha Anna,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Volume 38
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stehlik-Stietka
- Volume
- 38
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon