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M) Martin Gottlieb 306 Stencheim, Martin Gottlieb
berichten derkais. Akademie de
Wissenschaften" (in Wien) philoso
phiscb.hlstorische Classe. 1877: ,Uebe,
die Quellen der demjchen Wirthschafts
geschicbte", und ebenda 1878: „Berich
über Weisthümer»Forschungen in dem
königl. allg. Reicksarchiv zu München"
— In der von Loh er herausgegebene
,ArchivalischenZeitschrift"1877:
„Ueber Ulbarien und Urbarialaufzeich
nungen"; — In den zu Jena erscbeinen
den,Jahrbüchern für National»
ö5onomie" 1878: ,Werth und Preis
in der ältesten Periode deutscher Vo
wirthschaft"; — auch rühren die Bio
graphien fast sämmtlicher Nationalölo
nomen und Cameralisten in der von de
kön. bayerischen Akademie herauSgege
denen .Allgemeinen deutschen Biogra
phie" auS seiner Feder. Seit April 1869
ist Sternegg vermalt mit Hen riett
von Aigner «Aigen Höfen, Tochte
des jubilirten k. k. Obersinanzrathes
Karl Ritter von Aigner«Aigen
kofen zu Innsbruck und ist Vater von
fĂĽnf Kindern.
Eternheim, Martin Gottlieb von
(Geschichtsforscher, geb. zuSckaĂź
durg in Siebenbürgen am 23. März
1724. gest. ebenda 23. August 1807).
Der ursprĂĽngliche Name Sternheim's
ist Csech oder Czech — nicht wie eS
bei Traus t steht: Schech. Den Na»
men Siernheim nahm die Familie
erst 1804 nack ihrer Erhebung in den
Adelsstand an. FrĂĽh verwaist, sollte
Mar t in Gott l ied anfänglich das
KĂĽrscknergcwerbe erlernen, kam aber
s'.'on nach einem Jahre in ein Kauf.
mannSgescr-äft und erst als sein Prin-
cival starb, begann er zu studiren und
besuchte daS Gymnasium. Nachdem er
dasselbe beendet, widmete, er sick dem Studium der Rechte und trat zu Anbe-
ginn deS IahreS 1742 als Kanzlist in
die B. Joseph Inczädische Protono»
tariats.Kanzlei ein. Aber noch im Herbst
desselben IahreS trat er aus, ging zur
Fortsetzung seiner Studien zunächst nach
Breslau, dann nach Frankfurt an der
Oder und zuletzt nach Leipzig. Nun
nahm er eine Hauslehrerftelle bei dem
siedenbĂĽrgischen Hofrath Michael von
Wayda in Wien an und blieb daselbst
bis zu seiner Ernennung zum sächsischen
Comitial'Secretär in Hermannstadt im
October 1747. Im Jahre 1730 wurde
er Consular-Secretär, 1752 Mitglied deS
äußeren Rathes. 1736 Notarius, und
1763. mit Beibehalt des Notariats.
Senator in Schaßburg. Nach 19jähriger
Dienstleistung als Notarius zum Königs«
richter erwählt, trat er 1773 dieses Amt
feierlich an und verwaltete es durch
22 Jahre. Schon seit 1730 wohnte er
den meisten Landtagen und sächsischen
Universitäts-Versammlungen als Depu»
tirter von Bchäßburg bei und wurde
seit 1772 mittelst specieller Aufträge
der Landesregierung zu 23 verschiedenen
Malen zu wichtigen Untersucbnngen,
welche ganz außerhalb der Sphäre sei»
ner ordentlichen Ämtsgeschäfte lagen,
verwendet. Als mir Hofdecret ääo.
2. December 1796 das Amt des Königs«
richterS abgeschafft worden, wurde auch
Sternheim feines Amtes verlustig und
erst drei Iabre später. 1799. damals
cdon ein 73jahriger Greis, zum Admi«
nistrator deS Bröser Stuhles ernannt,
welches Amt er noch sechs Jahre, bis
803 versah. Ein Jahr frĂĽher erhob
bn Kaiser Franz I I . mit Diplom ääo.
l6. November 1804 in den Adelsstand
ut dem Pradicate zu Sternheim,
>elckell Namen die Familie für die Zu»
unft annahm. Zwei Jahre später starb
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Volume 38
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stehlik-Stietka
- Volume
- 38
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon